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Berenberg über den neuen "Wendepunkt"

Für den Chefanlagestrategen und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg, Prof. Dr. Bernd Meyer, könnte die neue Virusvarianten ein neuer Wendepunkt für die Märkte darstellen.

Prof. Dr. Bernd Meyer, Berenberg
 
Prof. Dr. Bernd Meyer, Berenberg
 © Berenberg

Optionsverfälle markieren häufig Wendepunkte. Optionshändler beeinflussen danach oft weniger die Aktienmärkte, weil die abzusichernden Optionskontrakte weniger werden. Der Markt kann freier atmen. Als Folge steigt häufig die Volatilität, insbesondere dann, wenn es einen externen Auslöser gibt, erinnert Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg, im aktuellen "Berenberg Märkte-Monitor".

Nach dem Optionsverfall vor einer Woche sei laut Prof. Meyer die neue, stärker übertragbare Covid-Virusvariante aus Südafrika ein solcher Wendepunkt. Sie hat die Unsicherheit deutlich erhöht und vor allem Öl und zyklische Aktienmarktsegmente belastet, während sichere Häfen wie Gold und US-Staatsanleihen zu den relativen Gewinnern gehörten.

"Wir hatten zuletzt vermehrt gewarnt, dass die Aktienmärkte von der Positionierungs- und Sentimentseite anfälliger geworden sind. Nach vorne blickend ist entscheidend, wie gefährlich die neue Virusvariante wirklich ist. Momentan ist wenig bekannt. Sollten aber die Covid-Impfungen auch bei dieser Variante wirken, dürften die Märkte Richtung Jahresende wieder steigen. Andernfalls könnte es ungemütlich werden", prognostiziert Prof. Meyer.

Kurzfristiger Ausblick
Der Markt wird bei hoher Inflation, den erhöhten Covid-Infektionen und neuer Covid-Virusvariante gespannt auf die monatlichen Sitzungen der Zentralbanken schauen. Am 15. Dezember trifft sich die Fed und am 16. Dezember die EZB sowie die Bank of England.

Zuletzt wurde der Ton der Zentralbanken aufgrund der weiterhin hohen Inflationswerte zunehmend falkenhafter. Anfang der Woche wurden die vorläufigen Inflationsdaten (Nov.) für Deutschland und das Eurozonen-Wirtschaftsvertrauen (Nov.) veröffentlicht. Am Dienstag folgen die chinesischen Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für November, die vorläufigen Inflationswerte (Nov.) für die Eurozone sowie das US-Verbrauchervertrauen (Nov.).

Am Mittwoch werden neben den deutschen Einzelhandelsumsätzen (Okt.) die Industrie-PMIs (Nov.) für Europa und die USA (ISM) publiziert. Der entsprechende Service-PMI (Nov.) und die US-Auftragseingänge (Okt.) sowie die französischen Industrieproduktionsdaten (Okt.) folgen dann am Freitag. (aa)

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