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Berenberg: Liquidität droht abzunehmen

Der Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg warnt in einem aktuellen Kommentar vor geringerer Liquidität im US-Finanzystem und wirft einen Blick auf die niedrige Indexvolatilität sowie die starken Rotationen unter der Oberfläche.

Prof. Bernd Meyer, Berenberg
Prof. Bernd Meyer, Berenberg© Berenberg

Nach einem starken ersten Quartal gaben die Aktienmärkte zuletzt im April leicht nach. Neben der Steuersaison in den USA dürften dafür auch die gestiegenen geopolitischen Risiken im Nahen Osten verantwortlich sein. Im April droht zudem die US-Liquidität etwas abzunehmen (höheres Treasury-Angebot bei hoher Duration, gleichzeitig mehr Steuerzahlungen), rekapituliert Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg, im aktuellen "Berenberg Märkte Monitor".

Unter der Oberfläche setzte sich zudem die Rotation fort. Tech- und andere Wachstumstitel wurden tendenziell verkauft, während Banken und Rohstoffsektoren gefragt waren. Der Ölpreis ist seit Jahresbeginn um ca. 20 Prozent gestiegen, Kupfer um nahezu zehn Prozent. Die gestiegenen Inflationsgefahren bei weiterhin robusten Konjunkturdaten erschweren es der US-Notenbank, die Zinsen wie geplant zu senken. Entsprechend versuchten einige Fed-Mitglieder in der vergangenen Woche, die Markterwartungen für Zinssenkungen in diesem Jahr zu dämpfen. Eine Zinssenkung im Juni wird derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 55 Prozent eingepreist, merkt Meyer an.

Kurzfristiger Ausblick
Diese Woche wird vor allem in Europa (geld-)politisch spannend. Am 11. April 2024 tagt die EZB zum dritten Mal in diesem Jahr, eine Zinsänderung wird vom Markt nicht erwartet. Am 11. und 12. April tagen die Eurogruppe und der ECOFIN-Rat. Außerdem finden vom 17. bis 19. April die Frühjahrstagungen des IWF und der Weltbankgruppe statt.

Am Mittwoch stehen der Verbraucherpreisindex (Mär.) für die USA sowie das Protokoll der letzten Fed-Sitzung an. Am Donnerstag werden der Verbraucherpreisindex (Mär.) für China sowie die Erzeugerpreise (Mär.) und die Erstanträge auf Arbeitslosigkeit (6. Apr.) für die USA veröffentlicht.

Am Freitag stehen die finalen Verbraucherpreisindizes (Mär.) für Deutschland und Frankreich, das monatliche BIP (Feb.) für Großbritannien sowie das vorläufige Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (Apr.) auf der Agenda. (aa)

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