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Berenberg-Anlagechef: "Taktisch liegt antizyklisches Handeln nahe"

Der Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg zeichnet ein aktuelles Bild der Märkte und glaubt, dass die Märkte nun in eine Seitwärtsbewegung übergehen könnten.

Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg
Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg© Berenberg

Die westlichen Aktienmärkte schlossen den Monat April im Minus. Der S&P 500 Index verlor mehr als vier Prozent und verzeichnete nach fünf positiven Monaten den ersten negativen Monat. Die US-Inflation erwies sich zuletzt als hartnäckiger, erwartete Fed-Zinssenkungen wurden vertagt, Anleiherenditen stiegen, die zehnjährige US-Realrendite auf über 2,2 Porzent, rekapituliert Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg, im aktuellen "Berenberg Märktemonitor".

Dies belastete die Aktienmärkte trotz einer guten Berichtssaison, die eine Stabilisierung und erste Aufwärtsrevisionen der Gewinnprognosen für 2024 und 2025 brachte. Das Wirtschaftsumfeld scheint nach Ansicht von Meyer grundsätzlich positiv für Risikoanlagen.

Allerdings hatten die Märkte Ende März bereits sehr günstige Konjunktur- und Gewinnaussichten eingepreist. Die Konsolidierung hat noch nicht zu einer Bereinigung der hohen Positionen in regelbasierten Strategien geführt, die geopolitischen Risiken sind hoch, der Sommer ist oft schwächer und der US-Präsidentschaftswahlkampf wird heißer. "Wir erwarten eine volatile Seitwärtsbewegung bis zu den US-Wahlen. Taktisch liegt antizyklisches Handeln nahe", prognostiziert Meyer.

Kurzfristiger Ausblick
Die Berichtssaison für das erste Quartal ist in vollem Gange: Von den S&P 500-Unternehmen die bisher berichtet haben (ca. 80%) übertrafen knapp 77 Prozent die Gewinnerwartungen. Am 9. Mai steht die Zinsentscheidung der BoE an, gefolgt von den vorgezogenen spanischen Vorwahlen in Katalonien am 12. Mai. Außerdem tagen die Eurogruppe und der ECOFIN-Rat am 13. und 14. Mai.

Am Donnerstag dieser Woche folgen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Apr.) in den USA. In der folgenden Woche stehen am Dienstag der Verbraucherpreisindex und die ZEW-Konjunkturerwartungen (Apr.) in Deutschland auf der Agenda. Am Mittwoch folgen die Einzelhandelsumsätze (Apr.) und der Verbraucherpreisindex (Apr.) in den USA. Schließlich werden am Donnerstag das BIP (Q1) in Japan und am Freitag der Verbraucherpreisindex (Apr.) in Europa veröffentlicht. (aa)

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