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Barings: Das Virus kennt keine Sommerpause

Der Juni wird eine zweite Welle von Rating-Herabstufungen, Konkursmeldungen und Entlassungen bringen, glaubt Barings-Stratege Christopher Smart. Deutschland dürfte aber vergleichsweise glimpflich davonkommen.

© Chad McDermott / stock.adobe.com

Nach Monaten der Sorge ist an den Finanzmärkten so etwas wie Ruhe eingekehrt. "Wir sind dabei herauszufinden, ob unsere geschädigte Weltwirtschaft in eine kräftige Erholung übergehen wird, oder ob eine lange und unerbittliche Rezession bevorsteht", sagt Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute. Der Juni wird Antworten liefern. Wer allerdings auf eine allgemeine Rückkehr zur Normalität hofft, dürfte enttäuscht werden. "Die wahrscheinlichsten Antworten werden ein sehr differenziertes Bild über Regionen, Branchen und Unternehmen hinweg zeichnen."

So sind derzeit die Aussichten in Asien besser als in Europa und den USA. China war das erste Land, das in die Krise geriet und wieder aus ihr herauskam. Es sei "ermutigend zu sehen, dass Fabriken und Büros ihre Tätigkeit schnell wieder aufnehmen", sagt Smart. In Europa dürfte Deutschland unter den großen Volkswirtschaften am wenigsten betroffen sein. Der Experte rechnet vor allem mit einer Erholung im verarbeitenden Gewerbe.

Auf dem Weg der Genesung
Bei den Branchen dürften das Gesundheitswesen und der Technologie-Sektor wesentlich stärker profitieren als der Einzelhandel und die Freizeitindustrie. Der Juni wird nach Einschätzung des Experten noch einmal eine Welle unerfreulicher Nachrichten bringen. Smart rechnet mit Rating-Herabstufungen, Konkursmeldungen und Entlassungen.

Dennoch macht ihm die Entwicklung der Risiko-Assets Hoffnung, dass die Welt auf dem Weg der Genesung ist, insbesondere mit all dem Geld, das Regierungen und Zentralbanken für die Erholung aufwenden. "Im Juni wird sich zeigen, welchen Fortschritt die Entwicklung nimmt." (fp)

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