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Amundi: 60/40-Portfolio ist tot

Die traditionelle Portfoliozusammensetzung liefert risikoadjustiert keine guten Ergebnisse mehr, sagt Amundi-Experte Pascal Blanqué. Er rät dazu, die sogenannte 60/40-Regel aufzuweichen.

© abcmedia / stock.adobe.com

Die Langzeitfolgen der Coronakrise haben auch Auswirkungen auf die Asset Allocation, sagt Pascal Blanqué, Investment-Chef von Amundi. "Die Inflation könnte zukünftig höher und das reale Wachstum niedriger ausfallen", prognostiziert er. Die Folge: Die klassische Aufteilung von Anlagekapital auf 60 Prozent Aktien und 40 Prozent festverzinsliche Papiere, wie sie auch in vielen Mischfonds zum Einsatz kommt, dürfte weniger attraktive Renditen bringen als im vergangenen Jahrzehnt.

Blanqué ist überzeugt: "60/40 ist ein Konzept der Vergangenheit, das sich wohl nicht mehr halten lassen wird." Auf der einen Seite dürften nämlich Aktien künftig niedrigere Erträge liefern als früher. Auf der anderen Seite wird die Korrelation zwischen Anleihen und Aktien bei steigender Inflation und höheren Schwankungen wohl deutlich zunehmen. "Das risikoadjustierte Profil eines traditionellen ausgewogenen Portfolios wird sich daher verschlechtern", warnt der Amundi-Experte.

Flexibler werden, breiter streuen
Blanqué sieht mehrere Auswege aus dem Asset-Allocation-Dilemma. Erstens könnten Anleger ihre Aktienquote erhöhen und auf der Rentenseite auch alternative und hochverzinsliche Investments beimischen. Zweitens könnten sie sich von Benchmark-gebundenen Strategien lösen, flexibler investieren und die ganze Bandbreite an Anlageinstrumenten nutzen, vor allem im Rentenbereich. "Kernanleihen sind nur für Liquiditätszwecke relevant", sagt Blanqué. Drittens sollten Investoren neue, durch den Trend zu mehr Nachhaltigkeit entstandene Anlageklassen wie Green Bonds bei der Portfoliozusammenstellung berücksichtigen. (fp)

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