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Allzeithoch bei Gold: Degussa erwartet weiter Anstieg bei Gold, Silber

Der Goldpreis handelt derzeit bei etwa 1.658 Euro und hat damit sein Rekordhoch aus dem Mai diesen Jahres übertroffen. Auch in US-Dollar übersteigt Gold mit 1.940 US-Dollar/Unze den bisherigen Höchstpreis vom 5. September 2011 (Tagesschlusskurs 1.898,25 US-Dollar je Unze).

Dr, Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Degussa Goldhandel
Dr, Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Degussa Goldhandel© Axel Gaube / FONDS professionell

Thorsten Polleit, Chefvolkswirt Degussa Goldhandel, führt aus: „Der Goldpreis steigt nicht nur in US-Dollar. In vielen anderen Währungen ist er noch weitaus stärker in die Höhe geschnellt – beispielsweise in Euro gerechnet eilt er seit Anfang 2020 von Rekordhoch zu Rekordhoch. Das bedeutet natürlich nichts anderes, als dass die offiziellen Währungen gegenüber dem Gold, dem ‚ultimativen Geld‘ abwerten."

Eine Reihe von Gründen spricht für weiter steigende Goldpreise
Die Wahrscheinlichkeit, dass Gold in den kommenden Monaten weiter ansteigen werde, ist laut Dr. Polleit sehr groß. "Die hohe Unsicherheit über die Folgen der politisch diktierten Lockdown-Krise für die Weltwirtschaft, die wachsenden Sorgen vor Instabilitäten im internationalen Finanzsystem sowie die Konfrontation zwischen den USA und China sind hier zu nennen."

Von ganz entscheidender Bedeutung aber ist die weltweite Geldpolitik
Polleit dazu:" ?Es ist zu erwarten, dass die Zentralbanken ihre inflationäre Geldpolitik fortsetzen, und dass die dadurch anschwellenden Geldmengen die Güterpreise – die Konsumgüter, als auch die Vermögenspreise – weiter in die Höhe treiben. Eine Abkehr von dieser Geldpolitik, die die Kaufkraft der Währungen herabsetzt, ist nicht in Sicht."

In diesem Umfeld sind vor allem das Gold und auch das Silber ‚sichere Häfen‘
Anders als bei US-Dollar, Euro und Co. kann ihr Wert durch die Zentralbankpolitik nicht herabgesetzt werden. Zudem tragen Gold und Silber – anders als Bankguthaben – kein Zahlungsausfallrisiko. Aufgrund der weiterhin extrem niedrigen Zinsen – die vielfach nach Abzug der laufenden Teuerungsrate negativ sind – werden Bankguthaben zum Verlustgeschäft, und die Attraktivität der Gold- und Silberhaltung steigt dadurch an.

Steigende physische Nachfrage
Die physische Nachfrage nach Münzen und Barren hat seit dem ersten Quartal 2020 wieder stark zugelegt. Langfristig orientierte Anleger sollten vor allem den ‚Versicherungsaspekt‘ in ihren Anlageentscheidungen hoch gewichten: Bei aktuellen Preisen ist Gold gewissermaßen eine Versicherung mit erheblichem Wertsteigerungspotential. So gesehen sei es nicht nur risikomindernd, sondern auch ertragssteigernd für das Vermögensportfolio, so der Chefökonom. (kb)

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