Logo von Institutional Money
| Märkte

Alarm: IWF sieht das Weltfinanzsystem gefährdet wie zuletzt 2009

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt davor, dass das Weltfinanzsystem Risiken ausgesetzt ist, wie zuletzt während der Finanzkrise gesehen. Gefordert sind nun die Zentralbanken.

© picsfive / stock.adobe.com

Das Risiko eines Zusammenbruchs des Weltfinanzsystems ist so hoch wie zuletzt während der Finanzkrise, da die Weltwirtschaft mit den Nachwehen der Coronavirus-Pandemie und der russischen Invasion in der Ukraine zu kämpfen hat. Darauf wies der Internationale Währungsfonds am Dienstag hin, berichtet Bloomberg News.

Verantwortungsvolle und abgestimmte Zentralbankpolitik gefragt
Der Fonds warnte in Washington vor der Gefahr eines raschen, ungeordneten Preisverfalls bei Aktien und anderen Vermögenswerten und forderte die Notenbanken auf, ihre notwendigen Anstrengungen zur Eindämmung der galoppierenden Inflation sorgfältig abzustimmen und klar zu definieren.

“Das globale Umfeld ist fragil”, schrieb der deutsch-amerikanische IWF-Finanzvolkswirt Tobias Adrian in seinem Vorwort zum jüngsten Global Financial Stability Report des Fonds. “Die Risiken für die Finanzstabilität haben zugenommen, und die Risiken tendieren alles in allem zum Schlechteren.”

Schaden könnte größer werden
Ebenfalls am Dienstag gab der IWF einen düsteren Ausblick für die Weltwirtschaft insgesamt und hob dabei hervor, dass der Kampf gegen die höchste Inflation seit Jahrzehnten den Schaden durch den Ukraine-Krieg und die Verlangsamung in China noch verstärken könnte. Das führe zu extrem volatilen und wenig liquiden Finanzmärkten und der steigenden Gefahr von Zahlungsausfällen.

Nach einem rasanten Anstieg in den letzten Jahren steigt dem Bericht zufolge in einer Reihe von Ländern das Risiko eines erheblichen Rückgangs der Immobilienpreise.

Platzt eine Immobilienblase?
“Steigende Kreditkosten und strengere Kreditvergabestandards in Verbindung mit überzogenen Immobilienbewertungen könnten zu einem drastischen Rückgang der Immobilienpreise führen”, so der Fonds in seinem Bericht.

In einem sehr ungünstigen Szenario könnten die Immobilienpreise in Schwellenländern in den nächsten drei Jahren um fast ein Viertel fallen, in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften immerhin noch um mehr als zehn Prozent, wenn man die Inflation berücksichtigt, so die Berechnungen des Fonds. (aa)

Dieses Seite teilen