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Alan Howards Hedgefonds gewinnt 100 Prozent während der Corona-Krise

Milliardär Alan Howard hat in der Corona-Krise den Wert der Kundengelder schlicht und ergeifend verdoppelt, hat Bloomberg von Personen erfahren, die mit dem Sachverhalt vertraut sind. Die meisten Gewinne wurden wohl im März erzielt, als der Markt in Zuge der Pandemie und der Shut Downs rasch fiel.

Alan Howard meldet sich mit einer herausragenden März-Performance eindrucksvoll zurück.
Alan Howard meldet sich mit einer herausragenden März-Performance eindrucksvoll zurück.© Bloomberg / Bloomberg News

Für Alan Howard bedeutet dies eine der profitabelsten Marktphasen, seitdem er im Investment-Geschäft ist. Zudem dürfte es sich um den größten Gewinn 2020 handeln, den ein Makro Hedgefonds eingefahren hat. Damit gelingt dem Urgestein der Hegdefondsszene ein bemerkenswertes Comeback nach Jahren schlechter Ergebnisse, verbunden mit hohen Abflüssen von Kundengeldern.

Howards AH Master Fund startete 2017, um riskantere Wetten zu verfolgen und damit höhere Renditen zu erzielen. Nur eine Handvoll Investoren sind dabei, dazu Geld vom Flaggschifffonds der Firma und Alan Howards eigenes Geld. Mehr war für Bloomberg hier nicht zu erfahren. Es ist damit auch nicht klar, wie es gelang, dreistellige Renditen in dieser schwierigen Marktphase zu erwirtschaften.

Der Hauptfonds von Brevan Howard machte im März 18 Prozent
Das ist die beste Monatsperformance, die der Fonds bislang erzielt hat. Ein Teil der Allokation ist auf Alan Howard zurückzuführen. Basis des Erfolgs sind das Tarden von Zinssätzen und direktionale, Volatilitäts- und Relative Value-Strategien in verschiedenen Assetklassen, heißt es in einem Brief an die Investoren vom April 2020.

Boom and Bust
Die Corona-Pandemie hat zu großen Gewinnnen und Verlusten in der drei Billionen US-Dollar schweren Hedgefondsindustrie geführt, wobei drei von vier Managern im März 2020 Geld verloren haben, wie vorläufige Bloomberg-Daten zeigen. Einige der von legendären Investoren wie Ray Dalio und Michael Hintze geführten Hedgefonds sahen sich mit den größten Monatsverlusten in der Firmengeschichte konfrontiert, während andere große Erfolge feierten. Zu den Profiteuren gehören etwa Saba Capital Management mit einem Monatsgewinn im März von 36 Prozent, aber auch der Makro-Trader Said Haidar mit einem Plus von 25 Prozent, während der berühmte Öl-Trader Pierre Andurand bei einem seiner Hedgefonds sogar einen Zuwachs von fast 155 Prozent vorweisen kann.

Prozyklische Flows
Für Alan Howard ist es nicht das erste Mal, dass er in seinen Fonds bemerkenswerte Renditen erzielen konnte. In Erinnerung sind etwa jene 37 Prozent, die er im Mai 2018 erreichte, ale er ein Vermögen von 2,3 Milliarden US-Dollar verwaltete. In den letzten Jahren blieb die Fortüne allerdings aus und die Assets schwanden auf nur mehr acht Milliarden US-Dollar zum Jahresultimo 2019. 2013 waren es noch mehr als 40 Milliarden US-Dollar gewesen. Nun ist Alan Howard nach einem bravourösen März-Ergebnis wieder dabei, der Darling der Investorenschaft zu werden. Ende April 2020 beliefen sich die Assets bereits wieder auf 9,6 Milliarden US-Dollar, wie es in dem Bloomberg vorliegenden Investorenbrief heißt. (kb)


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