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abrdn und University of Edinburgh arbeiten an KI-basiertem Anlagetool

abrdn und die University of Edinburgh starten ein zukunftsweisendes Projekt im Rahmen ihrer Partnerschaft „Centre for Investing Innovation“, das darauf abzielt, generative künstliche Intelligenz (KI) zur Unterstützung des Investitionsanalyseprozesses des Unternehmens einzusetzen.

Echo Yang, Investment Director bei abrdn und Co-Leiterin des Projekts
Echo Yang, Investment Director bei abrdn und Co-Leiterin des Projekts© abrdn

Das Projekt bringt Experten aus der Investmentbranche und Wissenschaftler aus verschiedenen Forschungsgebieten zusammen, um einen generativen KI-basierten Berater zu entwickeln, der ein verbessertes Sprachmodell mit einem statistischen Inferenzverfahren kombiniert, um die Investmentteams von abrdn zu unterstützen. Der Schwerpunkt wird darauf gelegt, sowohl die Anzahl der Titel, die die Investmentteams von abrdn beobachten können, als auch die Tiefe der quantitativen Analyse, auf die sie zurückgreifen können, zu erhöhen, und zwar in Übereinstimmung mit dem Anlagestil von abrdn.

"Statistisches Denken“ und Erweiterung der Anazahl analysierter Titel
Im Gegensatz zu einigen anderen KI-Modellen, die von Asset Managern im Investmentprozess eingesetzt werden und sich auf die Identifizierung spezifischer Risiken oder die Analyse früherer Entscheidungen konzentrieren, wird das neue Instrument die Research-Teams von abrdn dabei unterstützen, ihren Prozess auf eine breitere Palette von Wertpapieren in skalierbarer Weise anzuwenden, um aktuellere und umfassendere Erkenntnisse zu liefern. Entscheidend ist, dass das Instrument über die Bereitstellung einer erweiterten Version eines benutzerdefinierten großen Sprachmodells hinausgeht, indem es ein „statistisches Denken“ hinzufügt.

Anpassung großer Sprachmodelle
Forscher der Fakultäten für Informatik und Mathematik an der University of Edinburgh untersuchen, wie bestehende große Sprachmodelle (LLMs) angepasst und verbessert werden können, um die enormen Datenmengen zu synthetisieren, die für Investitionsentscheidungen erforderlich sind. Das neue Anlageinstrument würde auch Einblicke in den Entscheidungsprozess geben.

Ergänzendes Tool
Das Instrument wird als Ergänzung zu den bestehenden Ressourcen der Investmentteams genutzt, wobei die generierten Berichte und Erkenntnisse bei der Einordnung menschliche Intelligenz erfordern. Es wird erwartet, dass die Integration des Anlageninstruments die Kapazitäten im Investmentbereich erhöht, indem es schnellere und fundiertere Entscheidungen ermöglicht und dazu beiträgt, die Abdeckung der abrdn-Investmentteams innerhalb und zwischen den Sektoren zu erweitern. Durch das Projekt werden auch Möglichkeiten für Studenten und junge Forscher in der Industrie geschaffen sowie für der Wissensaustausch im Bereich Prognosen für Forscher ermöglicht.

Wesentlicher Beitrag zu abrdn´s bestehenden Investmentprozessen
Echo Yang, Investment Director bei abrdn und Co-Leiterin des Projekts, kommentiert: „KI hat das Potential, einen wesentlichen Beitrag zu unseren bestehenden Investmentprozessen zu leisten, aber wie jede neue Technologie muss sie richtig eingesetzt werden, um einen Mehrwert zu bringen. Durch die Zusammenarbeit mit dem herausragenden Team der University of Edinburgh können wir die besten akademischen Erkenntnisse mit der praktischen Erfahrung von abrdn in Bezug auf Märkte und Investitionen kombinieren.

Mehrwertgenerierung durch Analyse von noch mehr Datenpunkten
Es gibt immer mehr Datenpunkte, die analysiert werden müssen, da wir ständig versuchen, unsere Analyse der Märkte, in die wir investieren, zu vertiefen. Durch die Erforschung des Einsatzes von generativer KI zur Unterstützung unserer Investmentteams haben wir das Potential, unseren Kunden noch mehr Wert zu bieten.“

Umfassende Kooperation
Das Projekt ist Teil einer umfassenderen Zusammenarbeit, die bereits zwischen abrdn und der University of Edinburgh besteht und von Edinburgh Innovations, dem Kommerzialisierungsdienst der Universität, unterstützt wird.

„Centre for Investing Innovation“ gegründet
Im April 2022 kündigten die beiden Parteien die Gründung des „Centre for Investing Innovation“ an, eine strategische Partnerschaft im Wert von 7,5 Millionen Pfund, um die Herausforderungen der Investment- und Vermögensverwaltungsbranche in drei Kernbereichen anzugehen: Nachhaltigkeit, thematische Investments und innovative Investments. Das Zentrum ist am Edinburgh Futures Institute angesiedelt, einem neuen, zukunftsorientierten Lern-, Forschungs- und Innovationszentrum an der University of Edinburgh.

Interdisziplinäres Fachwissen vonnöten
Professor Sotirios Sabanis, Direktor und Professor John Vines, Co-Direktor des Centre for Investing Innovation, ergänzen: „Die Entwicklung eines leistungsfähigen Modells für Finanzentscheidungen erfordert gemeinsame Anstrengungen und interdisziplinäres Fachwissen, das in unserem Fall mathematische Modellierung, natürliche Sprachverarbeitung und Erkenntnisse aus der Psychologie des menschlichen Verhaltens miteinander kombiniert.

Gemeinsame Forschung mit der Industrie
Sie kommt nicht nur Investoren und Kunden zugute, sondern bietet Studenten auch die Möglichkeit Praxiserfahrungen zu sammeln, verbessert Bildungsprogramme, schafft Möglichkeiten für den Wissensaustausch und stellt sicher, dass die Forschung dazu beiträgt, die Herausforderungen der Gesellschaft zu bewältigen.

Ziel des gemeinsamen Projekts
Man hat sich zum Zeil gesetzt, bis 2025 ein Alpha-Testmodell für die Erprobung im Unternehmen und bis zum darauffolgenden Jahr einen vollständigen Prototyp bereitzustellen. Während dieser Entwicklungsphase und mit der Möglichkeit, das Modell nach seiner Fertigstellung in den Live-Forschungsprozess zu integrieren, wird das Modell vom AI Governance Framework (AIGF) von abrdn überwacht. Das AIGF wurde von abrdn eingerichtet, um die Vorteile der künstlichen Intelligenz strategisch zu nutzen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Risiken verstanden und gemanagt werden.

Die University of Edinburgh hat kürzlich zwei KI-Hubs für Kausale KI und Elektronik eingerichtet und im vergangenen Jahr das „Generative AI Laboratory“ (GAIL) ins Leben gerufen. Die Universität wurde unlängst in den „Times Higher Education Impact Rankings 2024“ als weltweit führende Hochschule für Industrie, Innovation und Infrastruktur eingestuft. (kb)

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