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50-Jahres-Analyse: Der April macht, was der Anleger will

Historisch war April der beste Monat für Aktien-Investments, September der schlechteste. Gilt das auch für andere Assetklassen? Sebastian Dörr von HQ Trust hat die Monatsperformance für US-Aktien, -Anleihen sowie Gold und einen breiten Rohstoffindex in den vergangenen 50 Jahren untersucht.

HQ Trust-Kapitalmarktanalyst Sebastian Dörr
HQ Trust-Kapitalmarktanalyst Sebastian Dörr© HQ Trust

Sebastian Dörr, Kapitalmarktanalyst von HQ Trust, betrachtete für seine neue Untersuchung die monatliche Performance des Aktienindex S&P 500, von US-Anleihen (Treasuries), dem breiten Rohstoffindex S&P GSCI sowie von Gold. Sebastian Dörrs Analyse umfasst den Zeitraum von 1973 bis Februar 2023.

In den vergangenen 50 Jahren war der April für Anleger ein sehr erfolgreicher Monat
Sowohl US-Aktien wie auch Rohstoffe erzielten in diesem Monat im Schnitt die beste Performance aller 12 Monate.

Quelle: Refinitiv, HQ Trust Research

Weitere wichtige Erkenntnisse
Dörr führt aus: „Im Schnitt lagen alle vier untersuchten Anlageklassen im April im Plus. Das trifft allerdings nicht nur auf den vierten Monat des Jahres zu, sondern auch auf Januar, Mai, Juli und Dezember. Im Mittel die höchste Rendite erzielten US-Treasuries im November, Gold im Januar.“

Der Monat September...
Der September sei zwar aus Sicht eines Aktienanlegers historisch der schlechteste Monat, so Dörr weiter, die 3 übrigen Anlageklassen konnten in diesem Monat im Schnitt aber zulegen.
„Investoren sollten ihre Anlageentscheidung aber nicht von Kalendermonaten abhängig machen. In den vergangenen 50 Jahren war es immerhin 15-mal der Fall, dass der April für Aktienanleger im Minus endete. Im Jahr 2022 hätten sie sogar 8,80 Prozent eingebüßt.“

Einschätzung von HQ Trust für die wichtigsten liquiden Anlageklassen
„Auf lange Sicht bleiben Aktien die liquide Anlageform mit dem höchsten Ertragspotential. Die geopolitischen Unsicherheiten im Kontext des wieder aufgeflammten Ost-West-Konflikts, unerwartete Entwicklungen bei den Inflationszahlen und weitere Schritte der Zentralbanken können aber zu Marktrückgängen führen. Die aktuellen Entwicklungen im Bankensektor zeigen gerade den möglichen Einfluss des Zinsanstiegs“, sagt Reiner Dietz (Bild rechts), Geschäftsführer bei HQ Trust.

Dietz weiter: „Aufgrund der hohen Verschuldungsniveaus, deren zeitnahe Rückführung fraglich ist, werden die Zinsen in Industrieländern vermutlich nicht in deutlichem Maße weiter steigen können. Die Renditen im Investmentgrade-Anleihe-Bereich werden längerfristig voraussichtlich real begrenzt bleiben. Sichere Staatsanleihen können wieder eine moderat positive Rendite erwirtschaften. Zudem können sie zur Portfoliostabilisierung und Risikoreduktion beitragen.“

„Angesichts globaler Unsicherheiten und hoher Schuldenberge bleibt Gold als Diversifikator und Inflationsschutz in der Langfristperspektive erwägenswert. Kommt es zu einem weiteren Anstieg der Realzinsen sind aber durchaus Kursrückgänge möglich.“ (kb)

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