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2022: Das schwierigste Jahr im Vier-Jahres-Zyklus beginnt demnächst

Beim Jahreswechsel 2021/22 denken Investoren an alle möglichen Dinge, die die Kurse beeinflussen können, aber nicht an die US?Präsidentschaftswahlen. Diese fanden schließlich im November 2020 statt. Dennoch beeinflusst diese Wahl die Aktienkurse, und zwar weit über den Wahltag hinaus.

Dimitri Speck, Gründer und Head Analyst von Seasonax, einer Investment-Boutique, die sich voll und ganz dem Thema der Saisonalität in all ihren Ausprägungen verschrieben hat.
Dimitri Speck, Gründer und Head Analyst von Seasonax, einer Investment-Boutique, die sich voll und ganz dem Thema der Saisonalität in all ihren Ausprägungen verschrieben hat.© Seasonax

"Es spielt für die Aktienmärkte sehr wohl eine Rolle, in welchem Jahr des vierjährigen US-Präsidentschafts-Wahlzyklus wir uns befinden. Das neue Jahr 2022 ist dabei ein sogenanntes Zwischenwahljahr", sagt Dimitri Speck, Gründer und Head Analyst von Seasonax. Wie schneidet das Zwischenwahljahr im Vier-Jahres-Zyklus ab?

Der Vier-Jahres-Zyklus beeinflusst die Märkte
Das Vier-Jahres-Wahlzyklus genannte Phänomen differenziert nicht nach der Partei, sondern nach dem Jahr der Präsidentschaft. In den 121 Jahren zwischen 1900 und 2020 stieg der Dow Jones durchschnittlich um etwa sechs Prozent, wenn es sich um ein Präsidentenwahljahr handelte. In den Vorwahljahren schnitt er mit etwa neun Prozent sogar noch besser ab. In den Nachwahljahren waren es hingegen lediglich etwa fünf Prozent, in den darauffolgenden Zwischenwahljahren sogar nur etwa ein Prozent. Es ist somit das schlechteste Jahr im Vier-Jahres-Zyklus.

Der Vier-Jahres-Zyklus im Detail
Doch wie sieht die Entwicklung im Detail aus? Der folgende Chart zeigt den durchschnittlichen Vierjahresverlauf des Dow Jones an. Dadurch ist es möglich, Entwicklungen auch innerhalb des Zyklus genau zu betrachten. Die Skala rechts weist den Gewinn prozentual aus. Die Skala unten zeigt das Jahr im Vierjahreszyklus. Oberhalb von „Election“ ist somit der durchschnittliche Verlauf aller Wahljahre dargestellt, oberhalb von „Post-Elect“ der aller Nachwahljahre, oberhalb von „Midterm“ der aller Zwischenwahljahre, und oberhalb von „Pre-Election“ der aller Vorwahljahre.

Dow Jones, Vier-Jahres-Zyklus, ermittelt über 121 Jahre
Das Zwischenwahljahr verläuft tendenziell unterdurchschnittlich.

Quelle: Seasonax

2022 ist ein Zwischenwahljahr, das statistisch relativ schlecht abschneidet
Wie man anhand des Endwertes der Skala sehen kann, lag der Anstieg über einen gesamten Vier-Jahres-Zeitraum bei durchschnittlich gut 22 Prozent. Während die übrigen drei Jahre des Zyklus mehr oder minder positiv verliefen, brachte das mit dem roten Pfeil markierte Zwischenwahljahr den Investoren hingegen kaum Gewinne. Mit 2022 steht ein solches jetzt an. Es droht ein relativ schlechtes Börsenjahr zu werden.

Gibt es Gründe für den typischen Verlauf des Dow Jones im Wahlzyklus?
Präsidenten wollen wiedergewählt werden beziehungsweise wünschen sich einen Nachfolger aus ihrer Partei. Dimitri Speck dazu: "US-Präsidenten bemühen sich deshalb vor der Wahl, die Wirtschaft anzukurbeln und die Wähler positiv zu stimmen. Dazu zählen durch Deficit-Spending finanzierte Maßnahmen. Die lockere Politik befördert die Märkte. Aber auch die nicht völlig unabhängige Notenbank scheint durch ihre Geldpolitik den jeweils amtierenden Präsidenten zu unterstützen. Nach der Wahl hingegen häufen sich unpopuläre Maßnahmen, etwa solche gegen ein ausuferndes Staatsdefizit. Dies drückt auf die Aktienkurse. Eine solche Straffung der Geldpolitik droht jetzt erneut.

Filterfunktion auf Seasonax nutzen
Mit Seasonax kann man weit mehr untersuchen als die bloße Jahressaisonalität. Wer wissen will, wie sich Aktien, aber auch Gold oder der Euro im Vierjahreszyklus entwickeln, ruft die Filterfunktion auf www.seasonax.com auf.

Mit einem Klick zum Wahlzyklus

Quelle: Seasonax

Auch in schwierigen Jahren gibt es gute Performer
Das kommende Jahr droht also, ein unterdurchschnittliches Aktienjahr zu werden. Man braucht deswegen aber nicht zu verzagen, sagt Speck: "Es gibt auch in Jahren, in denen sich der Gesamtmarkt unterdurchschnittlich entwickelt, Sektoren, Einzelaktien oder auch Rohstoffe, die steigen. Seasonax hilft dabei, diese aufzuspüren." (kb)

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