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2020 war ein ganz normales Aktienjahr - und auch wieder nicht

Mit 16,3 Prozent legte der S&P 500 2020 stärker zu als im Durchschnitt. Streicht man die Monate Februar bis Juli aus seiner Erinnerung, sieht es wenig spektakulär aus. „Ein genauerer Blick zeigt jedoch, wie außergewöhnlich das Corona-Jahr war“, sagt Sven Lehmann, Portfoliomanager bei HQ Trust.

Sven Lehmann, Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend 
Sven Lehmann, Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend © HQ Trust

In seiner Analyse vergleicht der Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend, Sven Lehmann, das Jahr 2020 mit den Kalenderjahren seit 1928. Um einschätzen zu können, wie stark das vergangene Jahr von den 92 davorliegenden abweicht, verwendet Lehmann sechs Kennzahlen: Performance, maximaler Verlust, Aufholjagd vom Jahrestief, Anzahl der Tage mit Verlusten von mehr als drei Prozent, Anzahl der ruhigen Tage (-0,5 bis 0,5 Prozent Performance) sowie die Anzahl der Tage mit Gewinnen von mehr als drei Prozent.

Normal- und auch gleichzeitig wieder nicht
Ein Blick auf die Performance lässt bereits erahnen, dass 2020 kein normales Aktienjahr war. Der tiefergehende Blick zeigt die Außergewöhnlichkeit.

Quelle: Refinintiv, Makrotrends, HQ Trust

Erkenntnisse
Was die Performance anbelange, so sei diese mit einem Plus von 16,3 Prozent ldeutlich über dem langfristigen Mittel von 5,9 Prozent gelegen, so Lehmann In den vergangenen 93 Jahren habe der S&P 500 insgesamt 60 Mal schlechter, aber immerhin auch 32mal besser abgeschnitten. Betreffend den maximalen Verlust dagt Lehmann: "Der zwischenzeitliche Einbruch von mehr als 30 Prozent war außergewöhnlich. Einen höheren Verlust gab es nur in sieben von 93 Jahren." Was die Aufholjagd vom Jahrestief betrifft, so war der Rebound sehr rasant. Lehmann dazu: "Lediglich in vier Jahren seit 1928 holten die Märkte innerhalb des Jahres einen größeren Verlust auf.“

Anzahl der Tage mit Verlusten respektive Gewinnen von mehr als drei Prozent
Selten gab es Jahre, die so viele Tage (2020 waren es 27 Tage) mit großen Verlusten hatten. Seit 1928 war das nur fünf Mal der Fall. Bezüglich der Anzahl der ruhigen Tage (-0,5 bis 0,5 Prozent Performance) stelt Lehmann fest, dass Investoren 2020 nur an relativ wenigen Tagen ruhig schlafen konnten: "Gerade einmal in zwölf von 92 Jahren gab es weniger ruhige Tage als im vergangenen Jahr.“ Betreffen die Anzahl der Tage mit Gewinnen von mehr als drei Prozent gilt 2020 folgendes: Genau wie bei den Verlusten sind auch Jahre mit so vielen "richtig guten Tagen" selten. Nur in fünf Jahren stieg der US-Index häufiger um mehr als drei Prozent. 2020 sei das 32 Mal eingetreten, weiß Lehmann. (kb)

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