Logo von Institutional Money
| Kommentar

Rassismus andersrum: warum dieses Land nicht zu retten ist

Von den Mainstream-Medien so gut wie möglich verschwiegen beziehungsweise marginalisiert, passiert in Südafrika Ungeheuerliches: Die Enteignung der weißen Farmer wird Gesetz. Australien bietet sich ihnen als sicherer Hafen an - und wird dafür als "rassistisch" kritisiert. Wo bleibt der Aufschrei?

Orwell lässt grüßen, meint die Plattform zerohedge.com, und zitiert Südafrikas schwarzen, radikalen und oppositionellen Marxistenführer der EFF (Economic Freedom Fighters), der unlängst meinte, man müsse allem Weißem die Kehle durchschneiden ("cutting the throat of whiteness"), um dann im gleichen Atemzug Australien, das angeboten hat, flüchtende weiße Farmer aufzunehmen, als rassistisches Land und dessen Heimatschutzminister als Rassisten zu diffamieren.

Auf dem Weg, ein zweites Zimbabwe zu werden
Nun könnte man diese Äußerungen als Petitesse eines Radikalen abtun, die aufgrund ihrer Absurdität keinen Weg in westliche Medien fand. Doch das greift eindeutig zu kurz, hat dich das südafrikanische Parlament - und damit der regierende ANC (African National Congress) für den EFF-Antrag zur Enteignung weißer Farmer in Südafrika votiert. Der Prozess der Enteignung soll im Übrigen ohne Entschädigung vor sich gehen. Das erinnert stark an eine Blaupause von Robert Mugabes Zimbabwe. Umverteilungsprogramm von 1999/2000 an dessen Ende Hungersnöte und ein Umsturz standen. Zuvor war Rhodesien eine Kornkammer Afrikas gewesen und konnte Nahrungsmittel an schwarzafrikanische Länder exportieren. Die Professionalität weißer Farmer war durch Ideologie eben nicht zu ersetzen

Nichts gelernt
Nun hat Südafrika diese Entwicklung in ersten Reihe fußfrei beobachten können und Millionen hungernder Zimbabwe-Bürger als Flüchtlinge aufnehmen können, setzt aber denselben Schritt wohl aus Rassenhass heraus, denn eine vernünftige Begründung für diese Maßnahme kann sich niemandem erschließen. Immerhin werden heute noch 72 Prozent des Agrarlandes von weißen Farmern gehalten, die nur 8,9 Prozent der Bevölkerung Südafrikas ausmachen, fand eine Studie der Regierung heraus.

Geplanter Genozid?
Morde an Farmern nach vorangegangener Folterung sind mittlerweile an der Tagesordnung, finden aber hier keinen medialen Niederschlag. Wie die Bürgerrechtsgruppe Afriforum schreibt, die die Mehrheit der 200.000 weißen Farmer mit meist holländischen Wurzeln vertritt, wurden 2017 82 Farmer in 423 Attacken ermordet. Im ersten Quartal 2018 bis dato waren es 109 Attacken mit 15 Todesopfern. Die südafrikanische Regierung hat die Statistik über ermordete weiße Farmer übrigens 2008 eingestellt und lehnt es ab, Attacken auf Farmer als rassisch motiviert anzusehen.

Was macht der Westen, was machen die Asset Manager?
Den über rassistische Angriffe Dauerempörten in unseren Gesellschaften stünde es gut zu Gesicht, ihre Demo-Kapazitäten auf die Ungerechtigkeiten, die Weißen hier wiederfahren, zu lenken. Auch die Presse sollte ihre Augen vor diesem himmelschreienden Unrecht nicht verschließen, auch wenn ihr Schwarz/Weiß-Denken vom armen Schwarzen und bösen Weißen dadurch ins Wanken gerät. Sträuße gibt es in Südafrika, deswegen muss aber die Politik, die sonst gerne moralisierend den Zeigefinger hebt, nicht selbst Vogel-Strauß-Politik betreiben.

Studiert man die Presseaussendungen der Asset Manager zu Südafrika, findet man wenig Kritisches zu diesem Land, wo Eigentumsrechte zumindest partiell nichts mehr zu zählen scheinen. Diese Land, das außerdem seit Jahrzehnten seine Energieversorgung und seit kurzem auch seine Wasserversorgung nicht im Griff hat, ist am Weg zu einem "failed state", in das man wahrscheinlich nicht mehr allokieren sollte. Stattdessen wird das große Potential des bunten Landes hervorgekehrt. Klare Worte werden hier vermisst. Ob sich das in absehbarer Zeit ändern wird? (kb)

Dieses Seite teilen

Weitere News zu diesem Thema