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Fehlende Eigentumskultur und ihre Folgen

Vergleicht man den Anteil von Bürgern, die in Häusern oder Wohnungseigentum leben, europaweit, so stellt man eine Diskrepanz zwischen den mehrheitlich im Eigentum lebenden Süd- und Nordeuropäern sowie den Mietnationen Deutschland und Österreich fest. Das hat ausgedehnte Folgen.

© Tiberius Gracchus / stock.adobe.com

Der beste Schutz vor unheiligen linken Experimenten wie Mietzinsdeckeln, - bremsen und Enteignungsfantasien sowie einer generell immer weiter steigenden Staatsquote ist eine hohe Eigentumsdurchdringung der Bevölkerung. Daher sollte den liberalen und bürgerlichen Parteien daran gelegen sein, die Eigentumskultur insbesondere sowohl bei Immobilien als auch bei der Pensionsvorsorge zu fördern. Doch hier ist leider wenig zu sehen.

Schlüsselbegriffe Eigentum....
Eigentum bedeutet Freiheit - Freiheit von staatlicher Bevormundung und einem Nanny- und Gouvernantenstaat, der in all jenen Ländern eine Chance hat, wo sich linke Regierungen über Jahrzehnte hinweg eine abhängige Klientel heranzüchten, die sie dann mit - meist schuldenfinanzierten - milden Gaben in Abhängigkeit hält, um die eigenen Wahlchancen zu verbessern. Eigentum ist aber mühsam und bedeutet auch Verantwortung, ein Objekt schonend zu behandeln und sich um seinen Werterhalt zu sorgen. Freiheit in Verantwortung ist ein Konzept, das fordert und für all jene, die bei der kleinsten Schwierigkeit nach Vollkasko rufen, eine schier unzumutbare Anstrengung darstellt.

.... und Leistung
Mit der Förderung des Eigentums geht auch die Renaissance des Leistungsgedanken einher. Während heute allerorts die solidarische Durchschnittlichkeit beschworen wird und von Aneignungen von Kompetenzen im Bildungsbereich statt von Leistung gesprochen wird, ist ein gesundes Maß an Wettbewerb der Stoff, aus dem eine Gesellschaft Nutzen zieht und sich zukunftsfit macht.

Sündenfall
Nun hat also in Deutschlands südöstlichen Nachbarn Österreich das Pendant zur CDU, die ÖVP, einen Sündenfall begangen und deckelt Mietzinssteigerungen für zirka drei Viertel aller Mitwohnungen - mit der Ausnahme von Privatmieten - auf fünf Prozent pro Jahr. Der Druck von Medien, dem grünen Koalitionspartner, Sozialdemokraten und Freiheitlichen war wohl zu stark. Noch dazu wird spätestens nächstes Jahr gewählt. Der Eingriff darf als Wahltaktik verstanden wissen, doch ob die Idee aufgeht, steht in den Sternen. Denn den linken Parteien geht dieser Schritt nicht weit genug.

Wettbewerbsverzerrung durch Mietsubvention
Dadurch, dass in Deutschland und Österreich so viele Wohnungen im öffentlichen Eigentum beziehungsweise im Genossenschaftsbesitz stehen, werden falsche - nämlich eigentumsfeindliche - Anreize gesetzt, indem Mieter subventioniert werden. Wohnungseigentum erscheint dadurch unattraktiver, als es im fairen Vergleich sein müsste. Und wenn es schwierig wird wie eben jetzt, wo sie die Inflation zu verfestigen scheint, darf der Mieter damit rechnen, dass ihm die Politik willfährig zur Seite springt, während der Eigentümer zum Klassenfeind erklärt wird.

Private Pensionsvorsorge als ungeliebtes Kind
Starke Ideen zur Förderung von Eigentum sucht man allerdings vergeblich, selbst in den Bundesländern, die konservativ regiert werden. Dabei ist jeder Hausbauer, der sich vom Mieter-Sein verabschiedet, ein potentieller neuer Wähler für Mitte-Rechts.

Auch die private Pensionsvorsorge, die sich auf Aktien gründet, ist politisch nicht wirklich gewünscht. Wie es scheint, gibt es hier einen fatalen Schulterschluss zwischen links und rechts: Während die einen Aktien als Ausgeburt der Hölle, sprich des Kapitalismus, per se ablehnen, denken die anderen daran, wie man Produkte à la Riester & Co. zimmern könnte, die den Kunden dumm halten und mit teuren Garantien am langfristigen Vermögensaufbau hindern. Stattdessen subventioniert man lieber den Finanzapparat.

Dabei wäre die Lösung so einfach
Bis in die Pflichtschulen hinein Neugier auf Wirtschaft zu wecken, Kapitalmarktwissen, Zineszinseffekt und Ähnliches zu unterrichten und damit den Grundstein für die finanzielle Freiheit des Einzelnen zu legen.

Mit Widerstand der woken, linken Lehrerschaft ist zu rechnen, wenn diese statt Gender-Gaga und Klimakatastrophen-Latein im Fridays-fo-Future Stil auf einmal Börsenwissen unters Schülervolk bringen soll. Wer hier nicht mitziehen will, muss mit Konsequenzen rechnen. Warum sollen die Basics beispielsweise nicht von Angestellten der Genos-Banken unterrichtet werden können?

Klare Kante zeigen und dem Zeitgeist trotzen
Es ist hoch an der Zeit, der Linken, die die Bildungsberufe über weite Strecken erfolgreich gekapert hat und mit ihrem jahrzehntelangen Marsch durch die Institutionen hier besonders erfolgreich war, etwas Schlagkräftiges entgegenzusetzen.

Denn jeder Eigentümer, der ein selbstbestimmtes freies Leben führen kann, ist immun gegen Umverteilungsverlockungen, die doch in letzter Instanz immer nur die Taschen derer füllt, die an den Hebel der Macht sitzen. Ein freier Geist, der sich auf finanzielle Freiheit gründet, ist der Gott-Sei-Bei-Uns der Bürokraten und Meinungskorridorverenger, sprich der Feinde der Freiheit und der Anwälte des betreuten Denkens, die sich - medial orchestriert - immer weiter in den Vordergrund drängen. (kb)

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