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Spread-Entwicklung sorgt für ungläubiges Kopfschütteln

Immer engere Anleihespreads trotz mauerer Wirtschaftsaussichten und auftretender Kreditereignisse lassen Rentenexperten an der Effizienz der Rentenmärkte zweifeln. Offenbar blenden Investoren bei der Suche nach Rendite bestehende Risiken derzeit aus.

Axel Botte, Ostrum AM
Axel Botte, Ostrum AM© Ostrum AM

Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, wundert sich in seiner aktuellen Markteinschätzung über die Konvergenz der Anleihenspreads.

Obwohl sich das tatsächliche Wirtschaftswachstum höchstens auf dem Niveau seines Potenzials bewegt, haben sich die Spreads vieler Vermögenswerte – darunter auch die von High Yield- oder Schwellenmarktanleihen – soweit eingeengt wie nie zuvor, wie die Grafik unten zeigt. "Das wirft die Frage auf, ob Kreditmärkte in einem solchen Umfeld überhaupt noch schlechte Risiken erkennen können", fragt Botte.

Immer engere Spreads

Kursverluste zu erwarten
Zwar deute die saisonal bedingte starke Emissionstätigkeit darauf hin, dass es im ersten Quartal 2020 zu höheren Renditen kommen könnte, aber aller Wahrscheinlichkeit nach würden die starke Nachfrage der Investoren und die Nettokäufe der EZB den Finanzbedarf der Staaten absorbieren. Die Spreads von Hochzinsanleihen hätten sich laut Ostrum AM in der vergangenen Woche nur um zwei Basispunkte auf 305 Basispunkte ausgeweitet.

Trotz zweier Kreditereignisse im vierten Quartal 2019 sind die Ausfallraten im Jahresvergleich zurückgegangen. Der einschlägige Credit Default Index iTraxx Crossover sei bis zum Wochenschluss auf 205 Basispunkte gefallen. „Die verzweifelte Suche nach Rendite bleibt der dominierende Faktor an den Kreditmärkten", erklärt Botte abschließend. (aa)

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