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SNB bekommt mit Martin Schlegel neuen Chef und wahrt Kontinuität

Martin Schlegel
Martin Schlegel© SNB

Der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank, Martin Schlegel, wurde zum neuen Präsidenten der Institution befördert, nachdem der Bundesrat beschlossen hatte, keinen Außenstehenden zu berufen. Der 47-jährige Ökonom aus Zürich wird am 1. Oktober die Nachfolge des derzeitigen Präsidenten Thomas Jordan antreten, wie am Mittwoch in Bern mitgeteilt wurde.

Personalie ist keine Überraschung
Schlegel, der seit 20 Jahren bei der Zentralbank tätig ist, wird der zweitjüngste Chef in der Geschichte der SNB sein. Die Wahl ist keine Überraschung, da es üblich ist, dass die Nummer zwei der Institution die Spitzenposition übernimmt. Er gilt auch als die bevorzugte Wahl von Jordan selbst. Die Regierung gab außerdem bekannt, dass Petra Tschudin, bisher stellvertretendes Mitglied des Direktoriums der SNB, ins Direktorium nachrückt. Sie ist damit erst die zweite Frau in der Geschichte der SNB, die Zinsentscheidungen trifft. Antoine Martin, derzeit drittes Direktoriumsmitglied, wird als Vizepräsident Schlegels Nachfolger.

Martin Schlegel, der zweitjüngste SNB-Präsident aller Zeiten
Alter bei Amtsantritt im Vergleich

Kontinuität demonstriert
Während die SNB die Märkte und andere Zentralbanken kürzlich mit einer aggressiven Lockerung überrascht hat, deutet die Auswahl auf Kontinuität in der Schweizer Geldpolitik hin. Schlegel ist als langjähriger Schützling von Jordan bekannt und hat kürzlich die Aussagen seines Chefs bekräftigt — zum Beispiel, dass die SNB den Wiederaufbau von Eigenkapital gegenüber Auszahlungen an den Staat priorisieren müsse.

„An der Geldpolitik und der Kommunikation der SNB wird sich wenig ändern”, sagte der Ökonom Alexander Koch von Raiffeisen Schweiz im Talk mit Bloomberg. „Schlegel ist risikoavers, überlegt und noch vorsichtiger als Jordan.” (kb)

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