Logo von Institutional Money
| Köpfe

Matthias Schellenberg verlässt Warburg-Bank schon wieder

Matthias Schellenberg
Matthias Schellenberg© M.M.Warburg

Das war ein extrem kurzes Gastspiel. Matthias Schellenberg, erst seit Dezember vergangenen Jahres als Vorstand für die Bereiche Märkte, institutionelles Bankgeschäft und Unternehmensfinanzierung bei der Hamburger Privatbank M.M.Warburg an Bord, hat das Unternehmen nach nicht einmal einem halben Jahr schon wieder verlassen. Angesichts seiner extrem kurzen Zugehörigkeit zu Vorstand und Partnerkreis wirkt es daher schon ein wenig lapidar, wenn die Hamburger seinen Abgang mit den Worten kommentieren, Schellenberg, der damals als "Verstärkung" und "ausgewiesener Fachmann" begrüßt worden war, habe die Bank "in bestem Einvernehmen verlassen".

Und Schellenberg ist nicht der einzige, der bei Warburg die Segel streicht. Auch Peter Rentrop-Schmid, bereits seit 2003 bei Warburg, scheidet im Juli 2021 "aus persönlichen Gründen in bestem Einvernehmen" aus Vorstand und Partnerkreis aus. Verstärkung für die beiden verbliebenen Vorstände Joachim Olearius, Sprecher der Partner, und Patrick Tessmann steht aber auch schon fest: Als neues Mitglied der Geschäftsleitung konnte Manuela Better gewonnen werden. Die ehemalige Chefin des im Zusammenhang mit der Finanzkrise von 2008 verstaatlichten Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate, war bis vor rund einem Jahr als Risikochefin für die zur Sparkassengruppe gehörende Dekabank tätig und wird in ähnlicher Funktion in den Warburg-Vorstand einziehen. Ihre Bestellung steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Bafin.

Die Hamburger Privatbank ringt seit Jahren mit Vorwürfen um ihre Verstrickung in den Cum-Ex-Steuerskandal. Die Eigentümer der Bank hatten laut Wirtschaftswoche sogar den Verkauf mehrerer ihrer Immobilienunternehmen in Betracht gezogen, um ihre Bank mit den Erlösen gegen mögliche Forderungen im Zusammenhang mit den Cum-Ex-Geschäften abzusichern. Die Bank streitet nach wie vor jeden Vorwurf ab, sich habe sich bei den Cum-Ex-Deals falsch verhalten. Auch im Zusammenhang mit den jüngsten Weggängen betonte Bankchef Olearius: "Die wirtschaftlichen Folgen der rund zehn Jahre zurückliegenden Cum-Ex-Geschäfte sind mit dem letzten Jahresabschluss vollständig verarbeitet, die Steuerforderungen sind beglichen. Zum Jahresende wird ein positives Ergebnis erwartet." (hh)

Dieses Seite teilen