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3/2024 | Steuer & Recht

Unternehmen rudern zurück: Rendite geht im Zweifel vor

Diversity, Equity and Inclusion (DEI) soll die ­Repräsentation und Teilhabe vielfältiger Personengruppen fördern und bekommt derzeit Gegenwind.
Diversity, Equity and Inclusion (DEI) soll die ­Repräsentation und Teilhabe vielfältiger Personengruppen fördern und bekommt derzeit Gegenwind.© melvin | stock.adobe.com | generiert mit KI

Vielen von „Corporate America“ ein­geführten Programmen und internen Richtlinien zur Förderung von benachteiligten und unterrepräsentierten Minderheiten drohen derzeit Kürzungen oder Einstellungen. Verantwortlich dafür sind Boykottaufrufe sowie tatsächlich umgesetzte Käuferstreiks reaktionärer Konsumentengruppen.

So hat beispielsweise Microsoft sein Team für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) per Anfang zweites Halbjahr 2024 aufgelassen und dies mit „veränderten Geschäftsanforderungen“ begründet. Zoom entließ dieses Jahr sein DEI-Team, Google und Meta kürzten ihre DEI-Programme. Auch Firmen wie Home Depot, Tesla, Wayfair und Walmart reduzieren ihre DEI-Bemühungen angesichts von Boykottaufrufen und den damit einhergehenden Umsatzeinbußen. Des Weiteren kehrt auch beim Spiri­tu­o­senproduzenten Brown-Forman (bekannt für die Marke Jack Daniel’s) Ernüchterung ein.

Gegenwind erfuhr auch Harley-Davidson in Form von Wutbriefen und Videos von Harley-Bikern, die Druck auf das Topmanagement machten. Harley-Davidson und seine Stammkundschaft stehen nämlich praktisch für das genaue Gegenteil von DEI, sind die Fahrer doch harte, hypermaskuline, so gar nicht zeitgeistaffine und unterwürfige, dafür aber extrem freiheitsliebende Individualisten.

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