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Institutional-Money Kongress 2022

Das war der Institutional Money Kongress 2022

Der exklusive Branchenevent für institutionelle Investoren der DACH-Region feierte am 1. und 2. Juni sein Comeback. Das geschah in Form einer Premiere: Denn als Location wurde das prächtige RheinMain Congress Center in Wiesbaden gewählt.

Der Institutional Money Kongress 2022 stand für alle Beteiligen unter dem inoffiziellen Motto „We'll Always Come Back“.

Und das noch dazu mit einem ordentlichen Punch. Denn durch die pandemiebedingten Verschiebungen kam es zu einem unerwarteten Nebeneffekt: Das Programm wurde immer noch dichter, immer noch hochkarätiger. So hatte zum Beispiel die MMT-Galionsfigur Stephanie Kelton bereits für 2020 zugesagt – und ist uns mit dieser Zusage über die gesamte Pandemie hinweg treu geblieben. Das selbe gilt für den Star-Philsophen Richard David Precht , den Investor und ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Christian Kern und den Top-Ökonomen Lars Feld , die zu den Stars unseres exklusiven Diskussionsformats IM-Spezial gehörten.

Mit diesen Gästen alleine hätte jeder andere ein komplettes Kongress-Programm bestreiten können. Doch wir wollten am Puls der Ereignisse bleiben und so luden wir den ehemaligen NATO-General Anders Fogh Rasmussen ein. Dann Kreml-Kritiker und Schach-Genie Garri Kasparov , den Wall Street-Contrarian David Woo und schließlich Chinas „Grüne Göttin“, Peggy Liu .

Auf diese Weise kam einmal mehr unser bewährter Mix zustande: Ein Top-Down-Ansatz, in dessen Rahmen wir von den Star-Rednern im Rahmen ihrer Key Notes das große Umfeld sezieren lassen und in Gruppengesprächen, Workshops, IM-Spezial-Runden oder One2Ones hoch spezialisiert und so individuell wie möglich in die Markt-Materie eintauchen.

Am Ende der beiden Tage, nachdem Information ausgetauscht, neue Kontakte geknüpft, bewährte Kontakte erneuert und der eine oder andere frische Gedanke kreiert worden waren, stand für uns nur eines fest: Das nächste Come Back ist bereits in Planung. Für 2023. Mit Ihnen – und uns.

Ein Abend wie damals

Galaabend

Als wir das Kurhaus in Wiesbaden zum ersten Mal besichtigten, war sofort klar: Hier, eingebettet in diesen bezaubernden Garten, während das Gebäude selbst mit den Gegensätzen aus Neoklassizismus und technischer Top-Ausstattung spielt, befindet sich der perfekte Rahmen für einen Institutional Money Galaabend. Souverän führte der Comedian Timo Wopp durch einen Abend, der nicht zuletzt durch die Dinner Speech von Garri Kasparov bereichert wurde, der analytisch die Rahmenbedingungen des Russland-Ukraine-Konflikts darlegte.

Verzaubert wurde man auch. Von den Artistinnen und Artisten des Mobilé Theaters, das uns im Rahmen eines High Tech-Schattenspiels auf eine Reise rund um die Welt und hinein in die Seele der Menschheit mitnahm. Für den richtigen Takt sorgten wiederum die Mitglieder des Beat Poetry Club. Um es zusammenfassen: Es war der perfekte Ausklang für einen ersten Kongresstag und ein wunderbarer Abend.

Anders Fogh Rasmussen
„Mit voller Härte gegen Autokraten vorgehen“

Anders Fogh Rasmussen
Anders Fogh Rasmussen

Das erste Highlight des 13. Institutional Money Kongresses in Wiesbaden war der Vortrag des ehemaligen NATO-Generalsekretärs und dänischen Premierministers Anders Fogh Rasmussen. Dieser warnte bereits 2014 nach der Annexion der Krim durch Russland vor den heutigen Problemen und empfahl vorbeugend eine Aufnahme der Ukraine in die NATO. In seinem Vortrag „A Changing Geopolitical Landscape“ empfahl er westlichen Politikern gegenüber allen Autokraten und Diktatoren dieser Welt Härte zu zeigen und im Falle einer aggressiven Expansionspolitik umgehend mit einem umfassenden Sanktionspaket zu reagieren. Im Falle der Ukraine wären wesentlich mehr Waffenlieferung notwendig sowie ein allumfassendes Energieembargo, auch wenn es für Deutschland extrem schmerzhaft wäre.

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Peggy Liu
„Chinas Erfolgsrezept? Ingenieure als Politiker“

Peggy Liu
Peggy Liu

Die bekannte chinesische Umweltaktivistin Peggy Liu, von der chinesischen Presse als „Green Goddess“ bezeichnet und Trägerin des „The Hillary Step“-Awards, vulgo Nobelpreis für Ökologie, gab als MIT-, und Harvard-Absolventin sowie studierte Elektroingenieurin in ihrem Vortrag „Covid accelerated a greener, more agile China“ aus erster Hand Einblicke in Chinas Transformation in eine grüne, nachhaltig agierende Wirtschaftsmacht. Liu nannte auch einen im Westen vielleicht nicht immer bekannten Grund, warum China in der jüngeren Vergangenheit rascher als beispielsweise die USA technologische Fortschritte erzielen konnte: Während in den USA Politiker und Bürokraten eine Ausbildung als Juristen haben, seien in China viel öfter Ingenieure und damit technikaffine Menschen an den Schalthebeln der Macht.

Garri Kasparov
„Game of Thrones statt Schach“

Garri Kasparov
Garri Kasparov

Den zweiten Kongresstag eröffnete der ehemalige russische Schachweltmeister und Putin-Kritiker Garri Kasparov mit seinem Vortrag „Russia-Ukraine: Challenges and Chances“. Kasparov zählt so zu einem der frühesten Warner vor den Expansionsplänen Putins. Immerhin veröffentlichte der mehrfache Buchautor Kasparov bereits 2015 das auf Game of Thrones referenzierende Buch „Winter is Coming – Why Vladimir Putin and the Enemies of the free World must be stopped“. Kasparov ist davon überzeugt, dass die Ukraine den Krieg aufgrund einer höheren Motivation ihrer Soldaten gewinnen wird und dass Diktatoren weltweit die Reaktion des Westens auf mögliche, aggressive Expansionsschritte als Warnung verstünden. Im Falle eines Sieges der Ukraine sei es wahrscheinlich, dass Putin aufgrund seines Scheiterns gestürzt wird.

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David Woo
„Deutschland droht als großer Verlierer zu enden“

David Woo
David Woo

David Woo, ehemaliger Makro-Stratege der Bank of America und nunmehriger Gründer und CEO von David Woo Unbound ist laut „Business Insider“ einer der „12 Smartest People on Earth” und machte in seinem Vortrag „The economics of own goal“ seinem Ruf als Contrarian alle Ehre.

Mit enormem Verve erläuterte Woo anhand verschiedenster Faktoren, warum die derzeitige, hohe Inflation höchstwahrscheinlich nicht nur ein temporärer, sondern ein dauerhafter „negativer Angebotsschock“ sei. Das Problem: Falls sich seine Einschätzung wieder einmal als richtig erweisen sollte, sei bei den noch immer sehr hoch bewerteten Aktien- und Rentenmärkten das genannte Risiko noch nicht eingepreist.

Im Gegensatz zu seinen Vorrednern kritisierte er die russlandfeindliche Politik des Westens, insbesondere seitens der USA, und hält einen Sieg Russlands über die Ukraine für möglich. Insbesondere die deutsche Politik mache derzeit viele Fehler und werde am Ende des Tages als der große Verlierer der derzeitigen Umbruchsituation dastehen.

Stephanie Kelton
„Was, wenn wir alle komplett daneben liegen“

Stephanie Kelton
Stephanie Kelton

Die Galionsfigur der Modern Monetary Theory lieferte mit ihrem Vortrag „Die neue Geldpolitik und ihre – nahezu – grenzenlose Freiheit“ den krönenden Abschluss des Institutional Money Kongresses 2022. Die Ökonomin, die unter anderem Bernie Sanders bei seinem Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur beriet, lieferte eine intellektuelle Tour de Force ab, bei der sie sich nicht zuletzt dem Thema „Inflation“ und Zinsen widmete.

Dabei stellt die an sich schon kontroverse Ökonomin eine Frage, die ihrem Ruf, Altbekanntes gnadenlos zu hinterfragen, gerecht wurde. „Was, wenn wir alle komplett daneben liegen?“ Was also, wenn steigende Leitzinsen die Inflation nicht eindämmen, sondern vielmehr befeuern? Denn letzten Endes bilden sich steigenden Zinsen in höheren Refinanzierungskosten ab. Was passiert, wenn zum Beispiel die Lohnkosten steigen? Sie werden an den Kunden weitergegeben. Was spricht also dagegen, dass dies bei höheren Zinskosten nicht auch geschieht und somit die Teuerung antreibt. Am Ende tat die Star-Ökonomin das, was nur die Großen eines Fachs schaffen, indem sie zugab, keine Antwort zu haben, denn: „Letzten Endes kann Ihnen niemand sagen, wie sich Zinsschritte auf die Ökonomie auswirken.“

IM-Spezial
Christian Kern, Lars Feld und Richard David Precht

IM Spezial:
Wenn die Plattform brennt

Der enorme Zuspruch, den die Diskussionsplattform IM-Spezial bei vergangenen Kongressen erzielt hat, stellte sich auch dieses Jahr ein. Der deutsche Starphilosoph Richard David Precht führte das Gespräche rund um die demographischen Herausforderungen unserer Zeit an. Der Top-Ökonom Lars Feld , der dieser Tage das deutsche Finanzministerium berät, setzte sich mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der aktuellen Krisen auseinander. Christian Kern , der sich nach seiner politischen Zeit als österreichischer Kanzler als Investor und Berater betätigt, fand wiederum mit seinem Bild von der „brennenden Plattform auf der wir alle stehen“ klare Worte zu den Gefahren, die Deutschland und Europa puncto Energieversorgung und geopolitischer Risiken drohen.

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Der Kongress im visuellen Rückblick

Bringen Sie sich den Institutional Money Kongress 2022 noch einmal 'bildhaft' in Erinnerung und besuchen Sie unsere Galerien:

Video mit den Highlights

Die Höhepunkte des jüngst zu Ende gegangen Institutional Money Kongresses wurden in einem exklusiven Kurzvideo zusammengefasst. Professionelle Marktteilnehmer sollten sich das Video jedenfalls ansehen.