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Aus dem Maschinenraum der CS: Wie man sich aktuell aufstellt

Das Anlagekomitee der Credit Suisse hat die derzeitige Portfoliopositionierung, die auch eine taktische Übergewichtung von Aktien und eine Untergewichtung von Staatsanleihen beinhaltet, bestätigt.

© HTGanzo / stock.adobe.com

Wie die Sitzung des Anlagekomitees vom 11. Mai 2022 zeigt, signalisieren Kontraindikatoren eine extreme Nervosität der Investoren.


Veranstaltungshinweis:
Asset Manager Credit Suisse Asset Management ist einer der zahlreichen, namhaften Sponsoren am Institutional Money Kongress, der von 1. bis 2. Juni 2022 im RheinMain Congress Center in Wiesbaden stattfindet. Eine Anmeldung zum Institutional Money Kongress ist HIER möglich.

Dabei hält die Credit Suisse Asset Management folgenden Workshop ab:


Volatilität auch Folge von Notverkäufen zu hoch geleveragter Investoren
In den vergangenen sechs Monaten haben die Aktienmärkte sowohl starke Aufwärts- als auch Abwärtsbewegungen gezeigt, wobei sich die jüngsten Tagesbewegungen selbst gegenüber den Erfahrungen über einen längeren Zeitraum extrem ausnehmen. Diese Volatilität widerspiegelt aber nicht nur die hohe Nervosität und Unsicherheit bezüglich der Wirtschaft, sondern ist neuerdings auch die Folge von Notverkäufen von Teilen der Anlegerschaft, nachdem bei spekulativeren Vermögenswerten eine Blase geplatzt ist. Zu diesen Assets gehörten Wachstumsunternehmen, die noch keine Gewinne verzeichnen, zukünftig jedoch hohe Gewinne liefern sollten.

Collateral Damage: Abverkauf solider Unternehmen, um Liquidität zu beschaffen
Als Folgeschäden treffen solche Notverkäufe oft auch fundamental solide Unternehmen, deren Aktien verkauft werden, um Liquidität zu generieren. Daher sollten Anleger unseres Erachtens nach Chancen bei solchen Vermögenswerten suchen, die es trotz ihres attraktiven fundamentalen Wertpotenzials und der Gewinnqualität getroffen hat.

Taktisches Aktienübergewicht ist weiterhin angebracht
Die hohe Volatilität an den Aktien- und Fixed-Income-Märkten deutet auf extreme Zurückhaltung der Investoren hin. Untermauert wird dies durch taktische Kontraindikatoren, die den Pessimismus messen. Aus taktischer Sicht erwartet das Anlagekomitee der CS daher gute Chancen für eine Erholung der Aktienmärkte, sobald sich die Lage entspannt, was weiterhin für eine Übergewichtung von Aktien spricht. Fundamental wird diese Positionierung vor allem dadurch gestützt, dass die Weltwirtschaft – mit den USA als Wachstumsmotor – auf Expansionskurs bleiben sollte. Aufgrund der deutlich schwächeren Industrieproduktion sind Befürchtungen gestiegen, dass eine restriktivere US-Notenbank (Fed) die Wirtschaft letzten Endes abwürgen könnte.

Fed-Normalisierungspolitik ohne Abwürgen des Wachstums scheint möglich
Das CS-Anlagekomitee ist jedoch der Meinung, dass die starke Endnachfrage, unterstützt durch eine gute finanzielle Verfassung der Haushalte und Unternehmen, es der Fed ermöglichen dürfte, die Geldpolitik zu normalisieren, ohne die Wirtschaft vom Wachstumskurs abzubringen. Hohe Investitionsausgaben und starkes Kreditwachstum stützen die Einschätzung, dass die US-Wirtschaft robust ist.

Die Neubewertung an den Märkten, ausgelöst durch den Wechsel des geldpolitischen Regimes von einer extrem expansiven Politik zu dem nun verschärften Kampf gegen die Inflation, sollte mittlerweile bereits recht weit fortgeschritten sein. Sollte sich also die US-Inflation in den nächsten Monaten etwas stärker zurückbilden, womit die CS rechnet, könnte dies zu einer Entspannung führen, würden doch Sorgen über eine zu aggressive Fed zerstreut.

Renditen dürften sich aufwärts bewegen
Die Staatsanleihenmärkte haben sich in den vergangenen Monaten sehr schlecht entwickelt; die Renditen der 10-jährigen US-Treasurys sind seit Anfang März um über 1,2 Prozentpunkte gestiegen. Nach dieser starken Aufwärtsbewegung erscheinen die Märkte vorübergehend überverkauft, und die Renditen könnten sich kurzfristig etwas stabilisieren. Angesichts des anhaltenden Wirtschaftswachstums und der von der Fed und anderen wichtigen Zentralbanken signalisierten Erhöhung der kurzfristigen Zinsen gehen die Anlageexoperten der CS aber davon aus, dass die Anleihenrenditen noch weiter steigen werden. Daher behält das Anlagekomitee die taktische Untergewichtung von Staatsanleihen bei. Globale Investment-Grade- und High-Yield-Anleihen verbleiben auf dem strategischen Niveau.

Taktische Einschätzungen
Mit attraktiv / unattraktiv wird das Renditepotential der verschiedenen Anlageklassen bezeichnet. Eine Anlageklasse wird als attraktiv eingestuft, wenn ihre erwartete Rendite über dem lokalen Geldmarktsatz liegt. Als unattraktiv gilt sie, wenn die erwartete Rendite negativ ausfällt. Sehr attraktiv / sehr unattraktiv repräsentiert die größte Überzeugung des Anlagekomitees. Der Zeithorizont für diese Prognosen beträgt 3 – 6 Monate.

Stand: 12. 5. 2022

(kb)

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