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Institutional Money Kongress 2023

Das war der Institutional Money Kongress 2023

Der exklusive Branchenevent für institutionelle Investoren der DACH-Region lieferte am 18. und 19. April 2023 die nächste Comeback-Story. Diesmal jedoch unter geografischen Vorzeichen, fand der Kongress doch wieder im unbestrittenen Zentrum der mitteleuropäischen Finanzwelt statt: Frankfurt.

Auf dem Institutional Money Kongress 2023 wurde die fulminante Rückkehr nach Frankfurt gefeiert – und wie es auf dem Kongress üblich ist, geschah das durch einen exklusiven Mix aus harten Fakten, brandaktueller Information, kontroverser Diskussion und konstruktivem Vernetzen.

Die Eckpunkte bildeten dabei die Keynote Speeches unserer Starreferenten. Der ehemalige UBS-, und Bundesbank-Chef Axel Weber erklärte in klaren und manchmal harten Worten – weniger war nicht zu erwarten – wo die Herausforderungen des europäischen Bankensystems liegen. Der Insider-Exkurs in die Geschehnisse der Credit-Suisse-Übernahme ist einer der Wissensvorsprünge, die den Teilnehmern jedes Jahr auf’s Neue garantiert – und geliefert – werden.

Die US-Ökonomenlegende Barry Eichengreen warnte in Folge vor zu viel Optimismus an den Märkten, während die Inflations-Frühwarnerin und meist zitierte Ökonomin der Welt, Carmen Reinhart , sowie „Mr. ifo-Index“ Clemens Fuest umfassende Analysen der globalen und europäischen volkswirtschaftlichen Geflechte vorlegten. Isabella Weber , die sich schon längst auf den Weg gemacht hat, zur innovativsten Ökonomin der Gegenwart zu werden, führte das Thema weiter und sezierte nicht nur das Zustandekommen von Teuerung, sondern auch, wie man den Sprengstoff, den hohe Inflation für unsere Gesellschaft bedeutet, am besten entschärft.

Mit diesen Gästen alleine hätte jeder andere ein komplettes Kongress-Programm bestreiten können. Doch wir wollten den Puls der Ereignisse noch stärker fühlen und so luden wir unter anderem für unser Sonderformat IM-Spezial den ESG-Kritiker Stuart Kirk oder Christoph Heusgen ein, der gegenwärtig als Chef der Münchner Sicherheitskonferenz demonstriert, dass er der vielleicht scharfsinnigste außenpolitisch Denker der Gegenwart ist.

Auf diese Weise kam einmal mehr unser bewährter Mix zustande: Ein Top-Down-Ansatz, in dessen Rahmen wir von den Star-Rednern im Rahmen ihrer Key Notes das große Umfeld ausarbeiten lassen und im Rahmen von Gruppengesprächen, Workshops, IM-Spezial-Runden oder One2Ones hoch spezialisiert und so individuell wie möglich in die Markt-Materie eintauchen.

Galaabend im Palmengarten

Galaabend

Locker besprochen wurden all diese Themen nicht nur am Gelände des Frankfurter Kongress Centers, sondern auch informell am Galaabend , der diesmal im prachtvollen Gesellschaftshaus Palmengarten stattfand, durch dessen Programm der Kabarettist Johann König einmal mehr pointiert den Zustand von Wirtschaft und Finanz präsentierte.

Am Ende der beiden Tage, nachdem Informationen ausgetauscht, neue Kontakte geknüpft, bewährte Kontakte erneuert und der eine oder andere frische Gedanke kreiert worden waren, stand für uns nur eines fest: Dass wir an unserem Versprechen, Ihnen die besten Vernetzungsmöglichkeiten, Informationen und Diskussionsformate zur Verfügung stellen, auch in Zukunft festhalten – und auch erfüllen werden. Stellen Sie uns gerne auf die Probe. Am besten gleich 2024.

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9. & 10. April in Frankfurt

Axel Weber Von Space Shuttles, Zentralbanken und der Credit Suisse

Axel Weber

Der ehemalige Bundesbankpräsident und UBS-Chef Axel Weber vertrat im Rahmen seiner Key Note Speech die Meinung, dass die Zentralbanken - wie auch die Staaten über zu üppige Geldgeschenke während der Corona-Krise die hohe Inflation ausgelöst und befeuert-, und in Folge zu spät mit Zinserhöhungen begonnen haben. Folgerichtig macht er sich hinsichtlich des begonnenen Qantitative Tightenings nur wenig Sorgen: Angesichts einer EZB-Bilanz von über sechs Billionen Euro seien 240 Milliarden Euro Reduktion pro Jahr für die Märkte verdaubar. „Das ist wie die langsame Landung eines Space Shuttle.“

Die Übernahme der Credit Suisse durch dien UBS hält Weber für die sinnvollste Lösung, weil die Credit Suisse ein komplexes Handelsbuch hat und bei einer finanziellen Schieflage viele Derivate „getriggert“ worden und damit Folgeprobleme entstanden wären. „Die Übernahme war die richtige Lösung für die Banken und die Schweiz“, so Weber.

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Carmen Reinhart Von Zeitsprüngen ins 19. Jahrhundert

Carmen Reinhart

Die Wirtschaftswissenschafterin, die nach ihrem Intermezzo als Chefökonomin der Weltbank wieder ihre Harvard-Professur pflegt, war eine der ersten, die vor nachhaltig hoher Inflation gewarnt – und zwar zu einem Zeitpunkt, als Notenbanken wie die US Federal Reserve oder die EZB noch von vorübergehenden Effekten gesprochen hatten.

Im Rahmen ihrer Keynote ging sie dementsprechend auf diese Themen ein – noch bemerkenswerter waren aber vielleicht ihre Insights zu Auslöser und Verlauf der Stresssituation rund um die Silicon Valley Bank (SVB), in deren Fahrwasser – Zufall, oder nicht – ja auch der Zusammenbruch und die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS fiel. Reinhart beruhigt in diesem Zusammenhang und bezeichnete die SVB-Crash dahingegehend, „dass es sich eigentlich um ein Lehrbuchbeispiel für einen klassischen Banken-Run aus dem 19. Jahrhundert handelt“: Riskante, nicht diversifizierte Geschäfte hätten demnach die Zweifel der Kunden geschürt und letztendlich zu einem Abzug der Gelder geführt. Längerfristige Kontaminierungseffekt wie nach Lehman seien demnach weniger wahrscheinlich.

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Barry Eichengreen Von Investoren, die zu optimistisch sind

Barry Eichengreen

Vor dem Hintergrund, dass die US-Inflation weiterhin zu hoch und der US-Arbeitsmarkt sehr stark ist, glaubt der Berkeley-Ökonom Barry Eichengreen, dass die Märkte zu optimistisch gestimmt sind, was ein baldiges Ende des laufenden Zinserhöhungszyklus‘ und vor allem zukünftige Zinssenkungen anbelangt. „Aus all diesen Gründen würde ich behaupten, dass die Märkte die Wahrscheinlichkeit überschätzen, dass die Fed die Zinsen bis Ende des Jahres von 5,0 auf 4,25 Prozent senken wird.“

Neben dem nach wie vor schwelenden Budget-Streit in den USA ortet Eichengreen vor allen die internationalen Konflikte als Quell von Unsicherheit. Dazu zählen die Auseinandersetzung mit Russland und laut Eichengreen bald auch mit China. Auf Betreiben der USA wurden 2022 Gelder der russischen Zentralbank und anderer russischer Finanzadressen eingefroren, obwohl dies laut geltendem, internationalem Recht nicht erlaubt sei. „Diese Sanktionen waren ein Schock, denn nach dem Übereinkommen der Vereinten Nationen von 2004 über die juristische Immunität von Staaten und deren Eigentum fallen Zentralbankreserven unter die staatliche Immunität“, erinnert Eichengreen.

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Isabella Weber Von Inflation und Gaspreisbremsen

Isabella Weber

Als die Ökonomin Anfang des Jahres in einem Guardian-Kommentar die Einführung von strategischen Preiskontrollen ins Spiel brachte und somit de facto den Gaspreisdeckel erfand, brach ein veritabler Shitstorm über die in Massachusetts wirkende Wirtschaftsforscherin herein. Wenige Monate später holte sie das Kabinett Scholz nach Berlin, um dort ihre Thesen im Rahmen der Gaspreiskommission zu unterbreiten. Bekanntlich setzte sich die junge Ökonomie dort mit ihren Thesen zumindest teilweise durch.

Auf dem Institutional Money Kongress legte Isabella Weber detailliert dar, wie die Gaspreisbremse ausgesehen hätte, wenn sie sich ganz durchgesetzt hätte und inwiefern die Zeit nach der Pandemie aus wirtschaftlicher Sicht den Jahren nach dem 2. Weltkrieg glichen, als von einer Kriegs-, auf eine Friedenswirtschaft umgestellt wurde. Spieltheoretisch gibt es demnach deutliche Parallelen im Verhalten der Unternehmen bei der Preissetzung. Bemerkenswert war nicht zuletzt, dass Weber immer wieder auf die gesellschaftlichen Implikationen und deren Lösungen hinwies, anstatt sich auf starr-theoretische makroökonomische Modelle zurückzuziehen.

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Clemens Fuest Von halbwegs günstigem Chianti

Clemens Fuest

„Mr ifo-Index“, Clemens Fuest, legte – wie man es fast erwarte durfte – eine bemerkenswerte tour de force über Status und Zukunft der deutschen und europäischen Volkswirtschaft hin. Er sparte dabei auch nicht mit dem einen oder anderen Seitenhieb etwa in Richtung von Bundeskanzler Olaf Scholz, mit dem ihn ein ambivalentes Verhältnis zu verbinden scheint. Im Vorjahr dürfte Fuest der Vorwurf des Kanzlers sauer aufgestoßen sein, wonach Forderungen von Ökonomen nach einem Gasembargo „unverantwortlich“ seien. „Nun hat die Gasverknappung aber nicht zu einem Einbruch der Industrieproduktion geführt. Wer hatte also recht?“

Nicht ausgespart werden konnten die Themen „Inflation und Zinsen“. Hier arbeitete der Ökonom die Komplexität der Thematik heraus. Demnach sei die Teuerung ein vielschichtiges Thema, wie man an der Preisentwicklung individueller Güter sehen. „Chianti hat sich anscheinend nicht so verteuert“, meinte ein stellenweiser launiger Fuest. Spannend und marktrelevant seine Einschätzung zum EZB-Leitzins: Hier sieht er bei 4,5 Prozent eine Obergrenze. Probleme im Bankensektor könnten zu einer automatischen Liquiditätsverknappung führen, was die Notenbank bei ihren Bemühungen, die Inflation einzudämmen, unterstützen könnte. Ein weitere großer Themenpunkt waren die Dekarbonisierungsbemühungen Deutschlands, das Abschalten der AKW und die paradoxe Folge von steigender Nachfrage nach Kohle.

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Stuart Kirk, Joachim Klement und Christoph Heusgen
Stuart Kirk, Christoph Heusgen und Joachim Klement

IM- Spezial :
Die Brennpunkte von Gegenwart & Zukunft

„Mögest Du in interessanten Zeiten leben“ ist vielleicht der perfideste Wunsch, den man äußern kann – tatsächlich aber eine Realität, mit der wir dieser Tage alle zurecht kommen müssen. Dementsprechend haben wir unser Sonderformat IM-Spezial an die drei wichtigsten Punkte geknüpft, mit denen Investoren in Gegenwart und Zukunft konfrontiert werden: Klima, Geopolitik und Inflation.

Stuart Kirk , in einem früheren Leben HSBC-Banker, setzte mit kritischen Anmerkungen zur aktuellen ESG-Praxis seine Karriere aufs Spiel. Das kosteten ihn zwar tatsächlich seinen Job bei der Großbank, brachte ihm aber unter anderem eine Mission als Star-Kolumnist für die Financial Times ein. Dem Kongress-Publikum setzte er auseinander, wie er die Sache mit dem Untergang Miamis wirklich gemeint hatte, wo ESG dieser Tage mehr Risiken als Chancen kreiert, und wie man sich gegen eben diese Herausforderungen schützen kann.

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Christoph Heusgen , der über Jahre als außenpolitische Graue Eminenz des Kabinetts Merkel galt, hat sich als Chef der Münchner Sicherheitskonferenz einen Namen gemacht und im Gespräch mit Starmoderatorin Sissi Hajtmanek aufgearbeitet, unter welchen Gesichtspunkten der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu lösen ist.

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Joachim Klement , Chefstratege der britischen Investmentbank Liberum, nahm Heusgens Ball auf und die Auswirkungen von geopolitischen Risiken und Inflation auf die Finanzmärkte unter die Lupe. Dabei widmete er sich nicht zuletzt dem schwelenden Konflikt zwischen den USA und China um die Taiwan-Frage. Für Klement ist in diesem Zusammenhang ein militärischer Konflikt keine Frage des „Ob“, sondern des „Wann“. Konsequenterweise warnt Klement: „Auf Sicht von fünf bis zehn Jahren wird es zu einer Eskalation kommen.“

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Der Kongress im visuellen Rückblick

Bringen Sie sich den Institutional Money Kongress 2023 noch einmal 'bildhaft' in Erinnerung und besuchen Sie unsere Galerien:

Video mit den Highlights

Die Höhepunkte des jüngst zu Ende gegangen Institutional Money Kongresses wurden in einem exklusiven Kurzvideo zusammengefasst. Professionelle Marktteilnehmer sollten sich das Video jedenfalls ansehen.

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9. & 10. April in Frankfurt