Institutional Money, Ausgabe 4 | 2023

Die dynamischsten Asset Manager Auffallend hohe relative Zuwächse und Rückgänge im ersten Halbjahr 2023 A n der Spitze der wachstumsstärks- ten Asset Manager steht BIT Capi- tal. Der auf Technologieaktien spezia- lisierten Fondsboutique kam die Gold- gräberstimmung bei all jenen Aktien zugute, die vom Durchbruch der künstlichen Intelligenz (KI) höchst- wahrscheinlich profitieren werden, sie hat sich rechtzeitig in diesen positio- niert.Marcel Oldenkott, Geschäftsfüh- rer & Co-CIO von BIT Capital, sagt: „Bereits Ende 2022 haben wir unser Portfolio entsprechend den Chancen, aber auch Risiken durch KI angepasst. Unsere Überzeugung ist klar: KI ist die bedeutendste Investmentchance der kommenden Dekade.“ Ebenfalls sehr dynamisch (+42 %) wächst die FV Frankfurter Vermögen, die vor Kurzem von „Capital“als Top- Fondsboutique mit fünf Sternen aus- gezeichnet wurde. Ebenfalls fünf Sterne, und zwar von Morningstar, erhielt beispielsweise der hauseigene Anleihenfonds „FV Global Bonds“, der darüber hinaus den Bou- tiquen-Award als bester Rentenfonds gewann. Aufgrund guter Performancedaten auf den Radarbildschirmen der Großanleger aufgetaucht ist auch der mittlerweile mehr als 230 Millionen Euro schwere Multi-Asset-Fonds „DUI Werte- finder“. Vor diesem Hintergrund wurde FV-Vor- stand Uwe Eilers zufolge die Gelegenheit ge- nutzt, den institutionellen Vertrieb mit mehreren Professionals aufzustocken. Der Zuwachs von responsAbility Investments aus der Schweiz erklärt sich nicht nur durch den strukturellen Boom bei Impact-Investments, sondern in diesem Fall mit der Übernahme des Portfoliomanagements des SIFEM – Swiss Invest- ment Fund for Emerging Markets per Anfang März 2023. Die rund 29 Milliarden Euro an Assets schwe- re dänische Jyske Capital konnte um rund 21 Prozent zulegen. Der strategische Fokus der Skandinavier liegt auf dänischen Pfandbriefen, Unternehmensanleihen sowie Low-Volatility- Aktien- und Multi-Asset-Strategien. Das sind alle- samt Strategien, die gerade in schwierigeren Marktphasen von Investoren nachgefragt werden. Guinness Global Investors in Person von Deutschlandchef Dennis Mehrtens begründet den 21-prozentigen Anstieg (rund 1,5 Mrd. Euro) bei den verwalteten Geldern mit der „Guinness- DNA“: Qualitätsfokus und konzentrierte, gleich- gewichtete Portfolios, die gut in diese Zeit passen. Investoren würden auf die absolute und relative Performance der angebotenen Fonds achten: „Guinness-Fonds schlagen über mehrere Zeit- räume hinweg die Benchmark und liegen im Vergleich zu Mitbewerbern oft weit vorn.“ Ebenfalls einen 21-Prozent-Zuwachs verzeich- nete Pacific Asset Management. Laut Mary Mur- phy, Global Head of Institutional Sales, verkauf- ten sich insbesondere Produkte abseits der Stan- ge, beispielsweise Relative-Value-Strategien im Bereich Staatsanleihen oder der hauseigene va- lueorientierte Emerging-Markets-Aktienfonds, aufgrund ihrer Outperformance besonders gut. Steigende Zinsen schmerzen Steigende US-Zinsen und ein stärkerer US-Dollar sind in der Regel schlecht für Schwellenländerinvestments. Das bekam zuletzt auch die auf Emerging und Frontier Markets spezialisierte dänische Investmentboutique Global Evolution in Form eines Rückgangs bei den verwalteten Geldern in Höhe von 23 Prozent zu spüren. Das ist ein Problem, mit dem die ebenfalls in fernen Landen aktive East Capital, die ihrerseits 15 Prozent verlor, konfron- tiert wurde. Opfer steigender Zinsen respektive Umschichtungen in direkt gehaltene Anleihen wurde auch LeanVal Asset Management, die ehemalige CCPM: „Im ersten Halbjahr 2023 kam es zu vereinzelten Mandatsanpassungen, überwiegend wegen Gewinnmitnah- men. Nachdem unsere hochliquiden Investmentlösungen im herausfordern- den Jahr 2022 durchweg positive Ren- diten erwirtschaften konnten, haben institutionelle Investoren teilweise Gewinne mitgenommen und Reallo- kationen hin zu langfristigen Renten- direktanlagen vorgenommen“, erklärt Vorstand Thomas Wiegelmann. Zu jenen Asset Managern, die im ersten Halb- jahr den stärksten Gegenwind bei den verwal- teten Assets spürten, zählt auch LBBW Asset Management. Als Begründung für den Rück- gang nannten die Schwaben einerseits den Ver- lust eines einzigen sehr großen Mandats, aber auch Bewertungsänderungen im Bereich Fixed Income bei LDI-Kunden. „Von diesem Einzelfall abgesehen hat die LBBW AM im ersten Halb- jahr eine solide Entwicklung bei den verwalteten Vermögen verzeichnet und einen performance- getriebenen Anstieg der Volumen in Publikums- und Spezialfonds um mehr als zwei Milliarden Euro erzielt“, betont die LBBW AM. Es hätte noch mehr sein können, wenn die inverse Zins- kurve nicht auch hier zu einem veränderten Anlageverhalten geführt hätte: Vielfach allokier- ten Institutionelle Gelder nicht in LBBW-Fonds, sondern direkt in Anleihen. Gesamt- Volumen Volumen volumen 30. 6. 23 31. 12. 22 Investmentgesellschaft +/– Mio. Euro Mio. Euro TOP 10 VOLUMENSZUWÄCHSE BIT Capital +58 % 849 536 FV Frankfurter Vermögen +42 % 423 299 responsAbility Investments AG +36 % 4.316 3.165 Empira Group +23 % 8.700 7.100 Jyske Capital +21 % 29.000 24.000 Guinness Global Investors +21 % 8.350 6.890 Pacific Asset Management +21 % 4.018 3.320 Incrementum +21 % 312 258 Steinbeis & Häcker +19 % 425 356 ProfitlichSchmidlin AG +19 % 382 321 TOP 10 VOLUMENSRÜCKGÄNGE Global Evolution -23 % 8.996 11.618 LeanVal Asset Mngt. (ex-CCPM) -20 % 815 1.025 East Capital -15 % 2.200 2.600 Mandarine Gestion -14 % 2.608 3.046 Ansa Capital Management -14 % 1.511 1.767 Chahine Capital -14 % 855 990 LBBW Asset und Wealth Mngt. -13 % 61.567 70.604 Redwheel (ex RWC Partners) -13 % 16.793 19.255 Bellevue Asset Management -13 % 8.269 9.548 SEB (Asset Management) -10 % 83.624 93.000 Quelle: Anbieter, Eigenrecherche PRODUKTE & STRATEGIEN | Asset-Manager-Ranking 236 N o . 4/2023 | institutional-money.com

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