Institutional Money, Ausgabe 4 | 2023

Halbjahr zwar viele Investoren mit Neuinvestments in pri- vaten Assetklassen und Aktien zurück, die durch die Über- nahme von Eaton Vance vor einigen Jahren hinzu- gekommenen Anlagestrategien erfreuten sich im aktuellen Kapitalmarktumfeld aber einer vergleichsweise hohen Nach- frage. Pitzer: „Dies half uns, die schwächere Nachfrage in anderen Assetklassen zu kompensieren und positive Netto- mittelzuflüsse zu erzielen.“ Nun führen Fusionen und Übernahmen nicht automa- tisch zu Neugeschäft, in den Übergangsphasen kann es sogar zu Rückschlägen kommen. Janus Henderson Investors scheint die Integration von Janus Capital und Henderson Global Investors nun aber erfolgreich abgeschlossen zu haben – die Fusion erfolgte im Jahr 2017. Zuletzt verzeich- nete die in London ansässige Gesellschaft, die mit rund 290 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Kapital international in der zweiten Reihe der Topunternehmen steht, jedenfalls steigende Assets, imVergleich zum Jahresende 2022 legte das Volumen um rund 15 Prozent zu. „Uns ist es auch in einem schwierigen Marktumfeld gelungen, das institutionelle Geschäft in Deutschland weiter auszubauen. Nachgefragt wurden insbesondere Small Caps in Europa und Japan, aber auch bei Biotechnologie und Emerging Markets Bonds sehen wir anhaltendes Interesse“, freut sich Daniela Brogt, Head of Sales Germany & Austria. Nennenswerte Vertriebserfolge – das Plus lag im Sechs- monatsvergleich bei 14 Prozent – kann auch Swisscanto- Sales-Chef Steve Michel verbuchen.Die Tochter der Zürcher Kantonalbank verwaltete zur Jahresmitte fast 240 Milliarden Euro. Dieses jüngste Volumenwachstum führt Michel unter anderem auf die konsequente Ausrichtung der aktiven Pro- duktpalette auf Nachhaltigkeit zurück. Die in Baltimore ansässige Vermögensverwaltung Brown Advisory ließ sich vom raueren Wind an den Kapitalmärk- ten nicht davon abhalten, ihre internationale Expansion fort- zusetzen. So wurden in den vergangenen Jahren unter anderem in Singapur, Tokio und Frankfurt neue Nieder- lassungen eingerichtet. Und dank dieser geografischen Aus- breitung und des Ausbaus der weltweiten Vertriebsteams gelang es zuletzt, die verwalteten Assets um immerhin 15 Prozent auf 126 Milliarden Euro zu steigern. „Nach der Eröffnung unseres Frankfurter Büros im Jahr 2022 haben wir die Beziehungen zu unseren bestehenden Kunden wei- ter ausgebaut und unsere Fähigkeiten auf neue Kunden in der Region ausgeweitet“, erklärt Elisa Wagnitz, Head of DACH Region bei Brown Advisory. Andere waren weniger glücklich, Goldman Sachs Asset Management verzeichnete etwa im institutionellen Geschäft per Stichtag Ende Juni ein Minus von sieben Prozent. Das war offenbar Ansporn genug, um sich über den Sommer ein großes und vor allem prestigeträchtiges Investment- management-Mandat zu sichern: Zukünftig verwalten die „Goldmänner“die Pensionskassengelder der britischen BAE Systems in Höhe von rund 28 Milliarden Euro. Die Stabilität der sehr großen Gesellschaften mit mehr als 100 Milliarden Euro Assets zeigt sich in Zahlen ausgedrückt daran, dass von den 88 im ersten Cluster gerankten Firmen lediglich neun (das sind etwas mehr als zehn Prozent) In der Fondsbranche ist es wie in der Realwirtschaft: Wenn das eigene Geschäftsmodell auf mehreren Säulen ruht, erhöht das die Widerstandsfähigkeit auf längere Sicht enorm, und man wird für jene Kunden, die langfristige, stabile Geschäftsbeziehungen wünschen, attraktiver. Asset-Manager-Ranking | PRODUKTE & STRATEGIEN N o . 4/2023 | institutional-money.com 221 FOTO: © GÜNTER MENZL | STOCK.ADOBE.COM  Fortsetzung auf Seite 228.

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