Institutional Money, Ausgabe 4 | 2023

stellen. Zuvorderst stehen die Bereiche Kultur und Freizeit, Forschung und Bildung sowie Sozialwesen. Rückt man hingegen nur die Stiftungen in den Fokus, die in den letzten zehn Jahren gegründet wurden, dann ergibt sich ein differenziertes Bild: Forschung und Bildung sowie Sozialwesen sind immer noch deutlich vorn, der Bereich Kultur fällt jedoch etwas zurück. Dafür legen Stiftungen im Themenkreis Umweltschutz deutlich zu. Ebenso sind bei politischem Engagement höhere Anteile erkennbar. Jeweils die Hälfte der heute bestehenden Stif- tungen in diesen Bereichen ist in den letzten zehn Jahren entstanden. Neue Sichtweise notwendig „Allerdings ist zu beachten, dass die Kategorien der Klassi- fizierung in den 1990er-Jahren entwickelt wurden und damit kaum die heutigen Schwerpunkte der Gemeinnüt- zigkeit erfassen können. Deshalb wird über neue Systema- tisierungen und Klassifizierungen nachgedacht“, heißt es im Report. Und: „Aus der Praxis ist in den vergangenen Jahren vermehrt zu hören, dass die Steuerverwaltungen bei Neu- gründungen Wert darauf legen, dass der gemeinnützige Zweck der Stiftung möglichst in der Schweiz umgesetzt wird. Die damit verbundene Begründung, dass Schweizer Gemeinwohl in der Schweiz zu liegen hat, erscheint in Zeiten von Migrationproblemen, Klimawandel und Digita- lisierung wenig zukunftsorientiert.“ Insgesamt hat die Mehrzahl der Stiftungen mit 52 Pro- zent einen lokal, kommunal oder kantonal gebundenen Zweck. Danach folgen 25 Prozent Stiftungen mit einem nationalen Aktivitätsradius. Zuletzt folgen Stiftungen mit internationalem Zweck (23 Prozent), wobei die meisten davon in den Bereichen Bildung und Forschung (20,2 Pro- zent) sowie Soziales und Entwicklungszusammenarbeit (19,9 Prozent) tätig sind. Wie sie gemanagt werden Der Stiftungsrat ist das zentrale und wichtigste Gremium ei- ner Stiftung. Insgesamt gibt es in der Schweiz 71.147 Stif- tungsratsmandate. Im Durchschnitt verfügt ein Stiftungsrat über 5,2 Mitglieder.Hinsichtlich der Diversität besteht nach wie vor Aufholbedarf. 30,4 Prozent der Stiftungsratsmitglie- der sind weiblich, und 12,6 Prozent haben keine Schweizer Staatsbürgerschaft. Von den ausländischen Stiftungsräten Stürmischen Zeiten waren zuletzt auch die Schweiz und deren Stiftungssektor ausgesetzt. Zwei einschlägige Reports geben darüber Aufschluss, wie diese Institutionen im Allgemeinen und Speziellen ticken, agieren und auf spezifische Marktverhältnisse reagieren. N o . 4/2023 | institutional-money.com 193 Anlageverhalten Schweizer Stiftungen | PRODUKTE & STRATEGIEN FOTO: © JR-ART | STOCK.ADOBE.COM | GENERIERT MIT KI, LEA KLOOS » Der Report führt seit sieben Jahren in den einzelnen Stiftungen, aber auch im Sektor zu wichtigen Denkanstößen. « Sabrina Grassi, Verbandspräsidentin SwissFoundations & Generaldirektorin Swiss Philanthropy Foundation Zum Service von SwissFoundations gehört unter ande- rem der Zugang zum kompletten Benchmark Report. Der QR-Code führt zur Anfrage-E-Mail:

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