Institutional Money, Ausgabe 4 | 2023

gegenüber dem US-Dollar aufwies und annualisiert auch „nur“ 3,2 gegenüber 4,6 Prozent im Verhältnis zum Green- back abwertete. Geringe Schwankungen auf Währungsebene gehen ein- her mit einer geringen Volatilität indischer Staatsanleihen- kurse, die eine sehr niedrige Korrelation mit den Kurs- entwicklungen der globalen Rentenmärkte aufweisen. So erreichte HSBC-Global-AM-Angaben zufolge die historische Korrelation in den vergangenen fünf Jahren per Stichtag Ende August 2023 zwischen indischen und globalen Anlei- hen den sehr niedrigen Wert von lediglich 0,15. Rück- blickend auf zehn Jahre belief sich diese Zahl auf 0,10 – was im Grunde eine Nichtkorrelation bedeutet und damit Investoren wertvolle Stabilität in ein globales Rentenport- folio bringt. Selbst die Korrelation indischer Anleihen im Vergleich zu den breiten Schwellenländeranleihenindizes von J.P. Morgan belief sich im Zehnjahreszeitfenster auf noch immer niedrige 0,29. „Indien ist weniger als andere Schwellenländer anfällig für globale Risikostimmungen. Dies ist eine Folge der Abkapselungspolitik, die eine engere Verflechtung Indiens mit der Welt- und der Weltfinanzwirt- schaft verhinderte. Ein weiterer Grund liegt in der besonde- ren Wirtschaftsstruktur Indiens. Die Rohstoffausfuhr ist nur von untergeordneter Bedeutung. Dagegen exportiert das Land in großem Ausmaß Dienstleistungen, vor allem im IT- Bereich“, führt Kurr aus. Das aus Anlegersicht zumindest bislang vorteilhafte Ertrags-Risiko-Profil indischer Staatsanleihen lässt sich auch anhand des Verhältnisses von Rendite zum maximalen Drawdown zeigen. LGIM untersuchte dies für den Zeit- raum von 2017 bis Juni 2023 und kam zum Schluss, dass Investoren bei indischen Staatsanleihen eine laufende Ren- dite von rund sieben Prozent bei einem relativ niedrigen maximalen Drawdown von etwa 13 Prozent geboten wur- de. Das ist vorteilhafter als das Ertrags-Risiko-Profil von US- Staatsanleihen oder fast allen anderen Schwellenländeranlei- hen (siehe Grafik „Chance-Risiko-Profil“) . Vor diesem Hintergrund haben laut HSBC Global AM indische Staatsanleihen, gemessen am Markit ALBI India Unhedged USD Index, über die meisten analysierten Ein- jahresanlagezeiträume sowohl globale Anleihen (FTSE WGBI USD) als auch Schwellenländeranleihen (JPM GBI- EM Global Diversified Unhedged USD) outperformt. Das führt konsequenterweise bei längeren Beobachtungszeit- räumen zu Überrenditen: „Die Performancezahlen sprechen für sich. In den letzten zehn Jahren erzielte der iBoxx India Chance-Risiko-Profil Rendite und maximaler Kursrückgang im Vergleich Die Abbildung zeigt die Renditen und das damit verbundene Risiko von Schwellen- länderstaatsanleihen wie auch US-Treasuries, gemessen am „Maximum Drawdown“, im Zeitraum von 2017 bis Juni 2023. Je größer der Kreis, desto stabiler die Rendite, gemessen in Volatilität. Dabei zeigt sich, dass indische Staatsanleihen relativ hohe Renditen bei relativ niedrigem Drawdown-Risiko bieten. Quellen: LGIM, Bloomberg, J.P. Morgan 0 % 4 % 8 % 12 % 16 % Südafrika Indonesien China Mexiko Brasilien USA Indien 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % 35 % 40 % 45 % Maximum Drawdown Rendite In Indien gilt der Elefant nicht nur als Schwergewicht, sondern vielfach auch als Krafttier und Glücksbringer. Die erstmalige Aufnahme Indiens in wichtige Schwellen- länderanleihenindizes macht den Subkontinent innerhalb kurzer Zeit selbst zu einem Schwergewicht unter den Emittenten. N o . 4/2023 | institutional-money.com 177 Schwellenländeranleihen | PRODUKTE & STRATEGIEN FOTO: © GMF

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