Institutional Money, Ausgabe 4 | 2023

gen die unrealisierte Gesamtrendite, zum Beispiel nach BVI- Methode. „Die mehrfachen Zinsanhebungen in den letzten zwölf Monaten sorgen für attraktiver werdende Alternativen im Vergleich zu Immobilienanlagen – etwa im Bereich der Anleihen. Entsprechend passen Investoren auch am Immo- bilienmarkt ihre Renditeerwartungen nach oben an. „Das ist weitgehend schlichtweg eine Normalisierung nach den langen Niedrigzinsjahren. Die Assetklasse Immobilie wird diese neuerliche Konkurrenz mittelfristig gut wegstecken und weiter zentraler Portfoliobaustein bleiben“, so Vesper- mann. Die Auswertung der Universal-Investment-Umfrage be- ruht auf den Angaben von Institutionen mit einem verwal- teten Vermögen von rund 55 Milliarden Euro aus dem August 2023. Dabei zeigt sich, dass sich der doppelte Diver- sifikationstrend der letzten Jahre weiter verstärkt: Investoren suchen sowohl eine stärkere Streuung nach geografischen Zielmärkten als auch nach Nutzungsarten. Künftig wollen institutionelle Anleger im Schnitt etwa ihre Allokationen in Nordamerika und Asien mehr als verdoppeln. Globaler Bubble-Index Vor dem Hintergrund und dem Trend, verstärkt in interna- tionale Immobilien zu investieren, kommt die Mitte Sep- tember erschienene Publikation des aktuellen UBS Global Real Estate Bubble Index exakt zur rechten Zeit. Der Über- hitzungsindex wurde erstmals im Jahr 2016 veröffentlicht und dient dazu, die Immobilienmärkte in verschiedenen Städten weltweit zu analysieren und potenzielle Risiken von Immobilienblasen zu identifizieren. Der Index betrachtet Stockholm Frankfurt München Zürich Milan Madrid Dubai Singapur Sydney Hong Kong Tokio Genf Boston New York Los Angeles San Francisco Vancouver Paris Toronto Miami London Amsterdam 1,65 1,24 0,47 0,67 0,14 0,74 1,71 1,35 0,98 0,49 0,73 1,13 0,46 1,27 0,80 1,21 1,38 1,03 0,47 0,81 0,27 0,34 0,93 Tel Aviv Bubble-Risiko (> 1,5) Überbewertet (0,5 to 1,5) Fair bewertet (–0,5 to 0,5) 0,09 São Paulo Warschau -0,28 Das aktuell höchste Überhitzungsrisiko ortet die UBS bei den von ihr untersuchten urbanen Immobilienmärkten in Tokio und Zürich. Überraschend fair gestaltet sich das Preisniveau in New York. Frankfurt und München kratzen an einer Bubble-Bewertung und sind hochpreisiger als die UNO-Metropole Genf. Preisauftrieb in der Schweiz und in Japan Wie sich der urbane Immobilienmarkt im Vergleich zu 2022 entwickelt hat 2023 hat im Vergleich zum Vorjahr das Bubble-Risiko vor allem in Zürich und Tokio zugenommen. Für Frankfurt ergibt sich ein differenziertes Bild. Zwar ging das Über- hitzungsrisiko zurück, das Preisniveau ist aber immer noch verhältnismäßig hoch. In London stieg die Gefahr einer Preisübertreibung. Quelle: Studie Zürich Tokio Miami München Frankfurt Hongkong Toronto Genf Los Angeles London Tel Aviv Vancouver Amsterdam Stockholm Paris Sydney Mailand New York Singapur Madrid Boston San Francisco Dubai São Paulo Warschau 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 Bubble-Risiko (> 1,5) Überbewertet (0,5 to 1,5) Fair bewertet (–0,5 to 0,5) 1,71 1,65 1,38 1,35 1,27 1,24 1,21 1,13 1,03 0,98 0,93 0,81 0,80 0,73 0,67 0,49 0,47 0,47 0,46 0,34 0,27 0,14 0,09 0,74 –0,28 –0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 N o . 4/2023 | institutional-money.com 141 Immobilienmarkt | THEORIE & PRAXIS

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