Institutional Money, Ausgabe 4 | 2022

A llein die expliziten Kosten eines US-Dollar-Hed- gings erfordern eine Review der Anlagepolitik. Während Fixed Income Manager auf der Suche nach Alpha weiterhin dem letzten Basispunkt hinterherjagen, kostet eine Absicherung der „harten Währung“ US-Dollar gegenüber 2020 ein Vielfaches. Am aktuellen Rand 2022 liegen die jährlichen Absicherungskosten zum US-Dollar für Euro- Investoren bei gut 250 Basispunkten 1 . Daraus resultiert die Hürde für US-Dollar-Bond-Renditen gegenüber Euro-denominierten Anleihen aus Sicht eines Bondmanagers. Eine Entscheidungsebene darüber drängt die aktuelle Entwicklung auf eine Hinterfragung der strategischen Asset Allocation im klassischen Sinne: Warum nicht neben Aktien und Renten Devisen als eigene Assetklasse betrachten? Warum nicht einen Bruchteil des kostbaren Risikobudgets auf Devisen umwidmen? Was auf den ersten Blick wie ein unkonventionel- ler Ansatz wirkt, könnte im Hinblick auf das Kapitalmarktumfeld neue Notwendigkeit werden: 1. Die Absicherungskosten sind teilweise prohi- bitiv hoch, während die globale Zersetzung mehr denn je zuvor eine internationale Anlage- strategie zur Streuung der Risiken und Erträge erfordert. 2. Die Opportunitätskosten können sehr hoch sein – wie derzeit bei Absicherung des US-Dol- lars (s. Grafik, > 20 %). 3. Die Kosten des „Nichtstuns“ können eben- falls sehr schmerzhaft sein – wie derzeit bei Nichtsicherung des japanischen Yen (s. Grafik, rund 15 %). Darüber hinaus weisen Devisen nicht nur eine hohe Liquidität auf. Deren Risikoeigenschaften (Korrelation, Volatilität etc.) eignen sich hervor- ragend zur Diversifikation von traditionellen An- lageklassen. Zwecks Messung und Vergleich- barkeit, kann man sich analog zu Aktien und Renten auf „Information Ratios“ stützen. Wie viel Rendite wird pro Risikoeinheit erzielt? „Infor- mation Ratios“ lassen sich sowohl auf das aktive FX-Management-Mandat als auch auf das Gesamtportfolio zur Messung des marginalen Grenznutzens anwenden. Totgesagte leben länger: Worauf baut das Comeback von Carry? Eine der erfolgreichsten Strategien im laufenden Jahr ist Carry. Nachdem Carry infolge der globa- len Finanzkrise 2008 für „erledigt“ erklärt wur- de, tritt die Prämie im aktuellen Umfeld wieder in Erscheinung. Während die Zeit nach der Finanzkrise von einer globalen Zinsrepression und exzessiver Geldschwemme gekennzeichnet war, gab es wenig Spielraum für Carry. Am aktuellen Rand jedoch erhöhen sich die Zin- sen rapide. Zudem weiten sich die Zinsdifferen- zen zwischen den Währungsräumen aus. Dies stellt das ideale Umfeld für FX Carry dar. Die nicht normalverteilten Renditen sollten jedoch mit Vorsicht behandelt werden. Erst ausgefeiltes Risiko- und vorausschauendes Positionsmanage- ment machen Carry als Strategie investierbar. Spot return vs. Euro Quelle: Bloomberg, Berechnungen: Millennium Global. Zeitraum 31.12.2020 bis 31.10.2022 1 Quelle: Bloomberg, jährlicheAbsicherungskosten gemessen in Forward Points per 31.10.2022.Berechnungen: Millennium Global. *AuM verwaltet durch Millennium Global Investments Ltd (Millennium Global) per 30.9.2022,eine Kombination aus 16.638 Mio.EuroAuM Nominale für „unfunded“ ManagedAccounts sowie 109 Mio.Euro „funded“Vehikel.PassiveAbsicherungsstrategien finden keine Berücksichtigung in den genanntenAuM. PARTNER-PORTRÄT Kontakt Millennium Global Europe SAS 14 Rue de Bassano F-75116 Paris Tel.: +33/7/88 14 70 55 E-Mail: euclients@millenniumglobal.com Internet: millenniumglobal.com Firmenporträt Millennium Global Europe SAS (MGE) wurde 2019 in Paris gegründet, ist als AIFM registriert und wird von der AMF reguliert. Die Firma bietet europäischen insti- tutionellen Anlegern Lösungen für das Währungs- management an, darunter passives/dynamisches Hedging, aktives Overlay-Management und Absolute- Return-Strategien. MGE ist Teil der Millennium Global Gruppe, die 1994 in London gegründet wurde. Heute verwaltet die Gruppe 16,7 Milliarden US-Dollar an Assets * . 2021 wurde Millennium Global Investments Limited im Rahmen der PIPA Awards als Währungs- manager des Jahres ausgezeichnet. Was jetzt für Investoren aus Euro-Perspektive wichtig ist Währungsexposure in Fixed Income komplett sichern? Fremdwährungs- risiken aus Aktienportfolios gänzlich tolerieren? Was lange Zeit aus strategischer Sicht akzeptabel war, dürfte spätestens in einem Jahr wie 2022 hinterfragt werden. Heutzutage müssen Euro-Investoren Opportu- nitätskosten im zweistelligen Prozentbereich sowie reine Hedging-Kosten jenseits der 250 Basispunkte für US-Dollar-Exposure verschmerzen. Zeit- gleich feiert im FX-Trading die totgesagte Carry-Strategie ihr Comeback. Katherina Duong-Bernet, CFA, CQF EU Head of Business Development -15 % -10 % -5 % 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % JPY SEK AUD GBP CHF CAD USD ANZEIGE FOTO: © MILLENNIUM GLOBAL EUROPE SAS US-DOLLAR-HÖCHSTSTÄNDE UND AUSVERKAUF DES JAPANISCHEN YEN

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