Institutional Money, Ausgabe 4 | 2022

Die dynamischsten Asset Manager Auffallend hohe relative Zuwächse und Abflüsse im ersten Halbjahr 2022 W enn ein Vermögensver- walter sein Vermögen in- nerhalb kurzer Zeit mehr als verdoppeln kann, ist meistens die Übernahme einer anderen Gesellschaft der naheliegendste Grund. Das trifft auch bei Lloyd Fonds zu, die dadurch Platz eins im Ranking der dynamischsten Asset Manager belegt. Bei den Hamburgern sind neben dem or- ganischen Wachstum seit 2018 auch Akquisitionen Teil der Un- ternehmensstrategie. Vor diesem Hintergrund hat Lloyd Fonds per Wirkung erstes Halbjahr 2022 die Bayerische-Vermögen-Grup- pe übernommen. Neben der klassischen Vermögensverwal- tung für Privatanleger soll zukünf- tig auch im institutionellen Ge- schäft Gas gegeben werden. „Beispielsweise verfügen wir jetzt mit der MFI Asset Manage- ment GmbH über eine spezielle Einheit, die sich auf die Verwal- tung institutioneller Gelder vor- wiegend in Form von individua- lisierten Mandanten spezialisiert hat“, erklärt CEO Achim Plate und kündigt an: „Mit ,Growth 25‘ planen wir in der Umsetzung unserer Strategie 2023/25 2.0, die AuMs bis 2025 weiter auf acht bis zehn Milliarden Euro zu steigern. Wir erwarten diesen Anstieg überwiegend aus organischem Wachstum, schließen aber weitere Akquisitionen nicht aus, wenn sie aus strategischen Gesichtspunkten zu einem Mehrwert führen.“ Das 28-prozentige Kursplus der erst seit 2016 am Markt aktiven Maiestas Ver- mögensmanagement mit Hauptsitz in Köln beruht einerseits auf Basiseffekten, aber auch auf der Einstellung neuer Mitarbeiter sowie der Eröffnung von Niederlassungen in Hamburg und Düsseldorf. „Auch die kontinuierliche Berichterstattung in den Medien und auf den Social-Media-Kanälen führte 2022 zu weiteren Zuflüssen“, berich- tet Vertriebsvorstand Thomas Bächer. Der Zuwachs von Source For Alpha hat seinen Grund in der Performance und den damit einhergehenden Absatzerfolgen auch und insbesondere im institutionellen Geschäft. Vor allem der Value-Aktienfonds S4A US Long überzeugt mit seinem systema- tischen, regelgebundenen Investmentpro- zess und der hervorragenden Performance, die ihn in der Printausgabe von Institutional Money 1/2022 zum „TOP“-Fonds machte. „Im laufenden Jahr 2022 liegt der Fonds per 31. 10. 2022 mehr als elf Prozentpunk- te vor dem US-amerikanischen S&P 500 In- dex und ist in seiner Morningstar-Peer- group ,U.S. Large Value‘ über 3, 5 und 10 Jahre ganz vorn im ersten Perzentil plat- ziert, vor allen großen US-Asset-Managern. Damit haben wir in den Auswahlprozessen einige institutionelle Investoren, insbesonde- re Dachfondsmanager und Fondselektoren von Banken, überzeugt und signifikante Nettomittelzuflüsse generiert“, freut sich Vorstand Dr. Christian Funke. Blutbad Der rund 61-prozentige Rück- gang beim verwalteten Vermö- gen von 21Shares lässt sich leicht mit einem Wort erklären: Kryptowährungen. Der Schwei- zer Anbieter verschiedenster Krypto-Indexprodukte konnte sich dem Kursverfall von Bitcoin und Co. nicht entziehen. Laut Bern- hard Wenger, Head of Northern Europe, konnte 21Shares im ers- ten Halbjahr sogar insgesamt 92 Millionen US-Dollar an Neugel- dern einsammeln. Bei BIT Capital schmerzte der Kursverfall bei Technologie- aktien, die Kunden blieben trotz- dem größtenteils bei der Stange. „Nettomittelabflüsse hatten so gut wie keine Auswirkung auf die Entwicklung der AuM, da sie am Ende des Halbjahres ledig- lich im niedrigen einstelligen Millionenbereich lagen“, berich- tet Marcel Oldenkott, CEO und Fondsmanager von BIT Capital. Trotz der damit einhergehenden Schwankungen beim Fondsvo- lumen und damit bei den Ergebnissen will BIT Capital weiterhin seinen Technologie- schwerpunkt beibehalten. Schwere Zeiten durchlebt derzeit auch die auf Growth-Aktien spezialisierte Baillie Gifford aus Schottland, aber auch Comgest. Bei der auf Qualitätsaktien mit Growth-Bias spezialisierten Investment- gesellschaft aus Paris schlugen nicht nur die aufgrund von Zinserhöhung überdurch- schnittlich stark gefallenen Kurse dieser „Long-Duration-Aktien“ ins Kontor. Da die Franzosen auf klassische Bank- und insbe- sondere Rohstoffaktien in den Portfolios möglichst verzichten beziehungsweise die- se untergewichten, war beziehungsweise ist dies derzeit nachteilig. Janus Henderson will angesichts mauer Zahlen über die Erhöhung der Kosteneffi- zienz Gelder „freischaufeln“, um damit in das eigene Geschäft und zukünftiges Wachstum zu investieren. Gesamt- Volumen Volumen volumen 30. 6. 22 31. 12. 21 Investmentgesellschaft +/– Mio. Euro Mio. Euro TOP-10-VOLUMENSZUWÄCHSE Lloyd Fonds +114 % 4.700 2.200 Maiestas Vermögensmanagement +28 % 320 250 Incrementum +25 % 230 183 Yielco Investments +24 % 8.900 7.185 Ardian +23 % 135.216 109.780 Antecedo Asset Management +22 % 2.504 2.060 LIP Invest +20 % 1.271 1.059 Source For Alpha +20 % 713 593 Deutsche Investment +19 % 3.100 2.600 BLI – Banque de Luxembourg Inv. +16 % 18.834 16.249 TOP-10-VOLUMENSRÜCKGÄNGE 21Shares -61% 789 2.031 BIT Capital -49% 727 1.415 Baillie Gifford & Co -33% 268.148 400.000 Corestate Capital Advisors GmbH -31% 18.805 27.424 Wasatch Global Investors -30% 24.237 34.863 Comgest -29% 29.350 41.290 Matthews Asia -26% 16.617 22.307 J O Hambro Capital Management Ltd. - 26% 28.751 38.600 La Financière de l’Échiquier -26% 10.800 14.500 Janus Henderson Investors -25% 286.700 380.187 Quelle: Anbieter, Eigenrecherche 246 N o. 4/2022 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | I NS T I TUT I ONAL MONEY RANK I NG

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