Institutional Money, Ausgabe 4 | 2022

Bei Siragusanos ehemaligem Arbeitgeber Berenberg kostete das Currency-Overlay- Geschäft respektive dessen Auslagerung hingegen Assets. „Ende 2021 sind wir eine Kooperation mit HSBC eingegangen. Da- raufhin wurden das Berenberg-FX-Overlay- Geschäft und die dazugehörigen Assets un- der Management in die Infrastruktur von HSBC übertragen. Dies hat im ersten Halb- jahr 2022 zu einer sukzessiven Verringerung unserer gesamten AuMs um etwa vier Mil- liarden Euro geführt“, erklärt Berenbergs Klaus Naeve, Co-Head Wealth & Asset Management, auf Anfrage. Hinzu gesellten sich der allgemeine Market-Impact und damit einhergehend Abflüsse. Inzwischen sollen viele Investoren jedoch wieder (rück)kaufwillig sein, wie Naeve betont. Bei den „klassischen“ Vermögensverwal- tern fällt das Plus von BLI – Banque de Luxembourg Investments auf. CIO Guy Wagner begründet dies mit der guten Per- formance der hauseigenen Mischfonds und vor allem Erfolg mit dem Fondsabsatz: „Auf Vertriebsseite hilfreich waren für uns insbesondere die Inflows aus dem Private- Banking-Geschäft unseres Aktionärs, der Banque de Luxembourg, sowie der grup- peninterne Vertrieb unserer Investmentfonds innerhalb der Crédit-Mutuel-Gruppe in Frankreich.“ Vom zweiten in den dritten Cluster (eine bis zehn Milliarden Euro) wechselten die beiden Schweizer Adressen Bellevue und Fisch AM. Gegen den Markt- trend legten Yielco Investments zu, ein auf institutionelle Investoren spezialisierter An- bieter für alternative Anlagen wie Infra- struktur, Private Debt und Private Equity, und die für ihre Expertise bei der Absiche- rung von Aktienmarktrisiken bekannte Ante- cedo aus Bad Homburg. „Gerade in unruhi- gen Zeiten wie diesen ist unser Know-how zur systematischen Absicherung von Risi- ken gefragt“, erläutert Geschäftsführer Kay- Peter Tönnes. Deren Wachstum fußt im We- sentlichen auf zwei Gründen: Zuführungen von Bestandskunden, beispielsweise beim Volatilitätsfonds-Veteran Antecedo Indepen- dent Invest und die Auflage des risikoarmen Antecedo Low Duration Plus Fonds. Weiter nach oben beim Volumen arbeiten sich die Immobilienfondsanbieter Empira Investments und LIP Invest. „LIP ist seit fünf Jahren am Markt aktiv und hat in die- ser Zeit eine hohe Marktreputation und einen großen Bekanntheitsgrad aufgebaut. Mehr als 60 institutionelle Anleger konnten wir von uns und unseren inzwischen vier Logistikfonds überzeugen“, berichtet LIP- Invest-Geschäftsführer Sebastian Betz. Ins Auge sticht der massive Zuwachs von Lloyd Fonds, der im Textkasten „Die dyna- mischsten Asset Manager“ am Ende dieses Beitrags ausführlich beleuchtet wird. Die steigenden Assets der Vorsorgekassen- tochter fair-finance Asset Management (FFAM) begründet deren Managing Direc- tor Johannes Puhr mit rigorosem und strikt angewandtem Risikomanagement und der damit einhergehenden Performance. „Zu- dem spiegelte sich die erfreuliche Entwick- lung in Zuflüssen seitens des Hauptinves- tors, der fair-finance Vorsorgekasse AG, so- wie in der hohen Nachfrage nach Kompe- tenz im Bereich Nachhaltigkeit wider. Zu- sätzlich konnte die FFAM-Produktpalette um einen Mezzaninkapitalfonds erweitert werden und steht in Kooperation mit fund2sec vor dem Launch von ausschließ- lich nachhaltigen Verbriefungslösungen.“ Der erstmalige Aufstieg in den dritten Cluster aufgrund des Überschreitens der Eine-Milliarde-Euro-Grenze gelang der Impact-Investing-Boutique Invest in Visions und dem Credit-Spezialisten Robus Capital Management. Den umgekehrten Weg in Richtung Süden mussten 21Shares und BIT Capital gehen, da deren Volumina nach den heftigen Kursrückgängen bei Kryptowäh- rungen und Technologieaktien weniger als eine Milliarde Euro auf die Waage bringen. Positive Vorzeichen aufgrund steigender Vermögenswerte gibt es bei Agora, die laut ihrem geschäftsführenden Gesellschafter Michael F. Legnaro von der institutionellen Nachfrage nach Wohnimmobilien, bei- spielsweise Sozialimmobilien, profitiert. Im Aufwärtstrend befinden sich des Weiteren Source For Alpha, Maiestas Vermögensma- nagement sowie Incrementum aus Liechten- stein, die aufgrund des Überschreitens der 200-Millionen-Euro-Schwelle nach drei Jahren wieder im Ranking vertreten sind. Die beiden Incrementum-Partner Ronald Stöferle und Mark Valek warnten bereits 2020 explizit vor den inflationären Konse- quenzen der Corona-Politik. Das Erkennen von anlagetechnischen Paradigmenwechseln und die profitable Umsetzung derselben sind allerdings zwei verschiedene Paar Schuhe. „Dass uns dies erfolgreich gelungen ist, zeigt, dass sowohl unser Incrementum All Seasons Fund als auch der Incrementum Inflation Diversifier Fund mittlerweile mit fünf Sternen der Ratingagentur Morning Star in ihrer jeweiligen Peergroup bewertet sind“, erklärt Valek. ANTON ALTENDORFER Achim Plate, CEO von Lloyd Fonds: „Neben dem organischen Wachstum sind seit 2018 auch Akquisitionen Teil unserer Unternehmens- strategie.“ Mark Valek, Partner bei Incrementum: „Unser Incrementum All Seasons Fund sowie auch der Inflation Diver- sifier Fund sind bei Morningstar mit fünf Sternen bewertet.“ Sebastian Betz, Geschäfts- führer von LIP Invest: „Mehr als 60 institutionelle Anleger konnten wir von uns und unseren inzwischen vier Logistikfonds überzeugen.“ Tindaro Siragusano, CEO von 7orca AM: „Wir konnten uns in den letzten Jahren zum führenden Spezialanbieter für Currency-Overlay-Strategien in Deutschland entwickeln.“ Guy Wagner, CIO bei BLI – Banque de Luxembourg Inv.: „Der seit Jahren bewährte defensive BLI-Anlageansatz hat insbesondere bei unseren Mischfonds für eine bessere Wertentwicklung gesorgt.“ Johannes Puhr, Managing Director von fair-finance AM: „Zuflüsse seitens des Haupt- investors, der fair-finance Vorsorgekasse, sowie hohe Nachfrage nach Kompetenz im Bereich der Nachhaltigkeit.“  P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | I NS T I TUT I ONAL MONEY RANK I NG FOTO: © GREGOR SCHLÄGER, 7ORCA AM, BLI – BANQUE DE LUXEMBOURG, LIP INVEST, FAIR-FINANCE AM, INCREMENTUM 244 N o. 4/2022 | www.institutional-money.com

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=