Institutional Money, Ausgabe 4 | 2022

titionen herunterschrauben, nur 23 Prozent planen eine Ausweitung, und 58 Prozent wollen ähnliche Summen wie im Vorjahr investieren. „Das könnte am starken Hei- matmarkt liegen, den deutsche Investoren derzeit vorfinden“, erklärt Grellier. Insbesondere Kapitalanleger aus Groß- britannien sehen hingegen gute Chancen im Ausland: Ganze 82 Prozent der Teilnehmer planen eine Erweiterung des internatio- nalen Geschäfts. Auch französi- sche Immobilienprofis wollen in der Überzahl (64 Prozent) mehr international investieren. Relativ unentschieden zeigen sich die Spanier: 42 Prozent wollen inter- national aktiver werden, und 46 Prozent planen, hier ähnliche Summen wie bisher zu investie- ren. „Dies zeigt: Trotz der Unsi- cherheiten rund um Zinswende, Krieg und Inflation scheint der Markt insgesamt optimistisch zu sein“, interpretiert Grellier die Umfrageergebnisse. Gar nicht so geeint Die Tatsache, dass nicht noch mehr Investoren die Diversifizierungsmöglichkei- ten internationaler Immobilieninvestments nutzen, liegt womöglich an der länderspezi- fischen und fragmentierten Regulatorik der Zielmärkte, zumindest geben das 47 Pro- zent der Befragten als Begründung an. Für 28 Prozent sind eher der mangelnde Markt- zugang und die fehlende Marktkenntnis im Ausland entscheidend. Grellier erklärt das so: „Die Europäische Union ist nicht so geeint, wie es scheint. Die Regulatorik wird im nationalen Recht je nach Land unterschiedlich umgesetzt. Das ist nicht allen Marktteilnehmern in dieser Deutlichkeit bewusst.“ Er betont gleich die Rolle, die digi- tale Transaktionsdatenbanken hier spielen können: „Transparenz beim Transaktionsprozess, bei der Dokumentation und den Immo- biliendaten sind entscheidend, um schnell und vollumfänglich die Anforderungen der Regulatoren erfüllen zu können. Wer den An- forderungen nicht entspricht, ver- liert Zeit und Geld. Digitale Lö- sungen für das Dokumenten- und das Transaktionsmanagement kön- Die immer noch stark fragmentierte Regulatorik in Europa ist die größte Herausforderung bei internationalen Immobilieninvestments. Die Dauer von Transaktionen ist seit 2019 um knapp 60 Prozent gestiegen. 36 Prozent der Immobilienprofis planen dennoch, mehr international zu investieren. Interesse von Amerikanern und Briten hoch Frage: Woher kommen die Haupttreiber des deutschen Immobilieninvestmentmarktes? (Doppelantworten möglich) Neben deutschen Investoren interessieren sich insbesondere Investoren aus den USA und aus Großbritannien für deutsche Immobilien. Quelle: Drooms-Studie, Oktober 2022 0 % 30 % 60 % 90 % 120 % 150 % USA 29,21 % Frankreich 6,74 % Benelux 6,74 % Deutschland 68,54 % Vereinigtes Königreich 20,22 % Skandinavien 2,25 % Schweiz 8,99 % Italien 1,12 % Spanien 3,37 % P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | IMMO- CROSS - BORDER - UMFRAGE N o. 4/2022 | www.institutional-money.com 217 FOTO: © POGONICI | STOCK.ADOBE.COM

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