Institutional Money, Ausgabe 4 | 2022

gewählte Titel aus dem Ölservicesektor allokiert. Aber auch Einzeltitel – wie in der Coronakrise durch Leerverkäufe von Aktien des Kreuzfahrtanbieters Carnival und im Aviation-Sektor Lufthansa – werden geshor- tet. Sentiment- und Chartanalysen spielen eine geringe Rolle. Risikomanagement Typischerweise bewegt sich das Brutto- Exposure des Fonds zwischen 165 und 225 Prozent; das Maximum beträgt 300 Prozent. Das Netto-Beta-Exposure liegt in aller Regel zwischen 15 und 60 Prozent, wobei die Mini-Max-Werte bei minus 15 respekti- ve plus 85 Prozent zu liegen kommen. Was das individuelle Exposure anbelangt, so beträgt dies bei Longs zwischen zwei und sechs Prozent, bei Shorts zwischen 1,5 und 3,75 Prozent. Das Maximum für Long-Po- sitionen liegt bei zehn Prozent, bei Short- Positionen sind es sechs Prozent. Seahawk führt als Subadvisor ein permanentes Risi- komonitoring von Einzelrisiken und des Portfoliorisikos durch. Dazu kommen Va- lue-at-Risk-Analysen mit Bloomberg-Unter- stützung und Monte-Carlo-Simulationen, Szenarioanalysen, Stresstests und eine tour- liche Liquiditätsrisikoanalyse. Fondsadmi- nistrator IP Concept wiederum führt mit IP.Risk ebensolche Tests durch, bewertet die Assets und ist für die Pre-Trade und Post- Trade Compliance zuständig. Zur aktuellen Situation hält Clausius fest: „Das überge- ordnete Risikomanagement war ein starkes risikokontrollierendes Element. So haben wir im September gerade einmal 1,1 Pro- zent verloren, waren heuer relativ konser- vativ unterwegs und haben unser Risiko- budget, gemessen am VaR, nicht voll aus- genutzt. Sonst hätten wir noch besser per- formt. Das ist aber nicht unsere Absicht, sondern wir wollen mit dem Ansatz die Volatilität auf die Hälfte des Werts be- schränken, den diese beiden Sektoren jeweils für sich aufweisen.“ Die Tabelle „Performance- und Risikoanalyse“ ver- gleicht die Fonds-Live-Resultate sowohl mit den breiten Aktienindizes als auch den Sektorindizes, die teilweise Volatilitäten jen- seits von 40 Prozent aufweisen. Aktuelle Positionierung Unter den Top-Ten-Titeln befinden sich derzeit so unterschiedliche Unternehmen wie Hafnia Limited, eine Holding in Singa- pur, deren Haupttätigkeit in der Erbringung globaler Seeverkehrsdienstleistungen auf dem Produktentankermarkt besteht. Ihre Schiffe befördern Erdölprodukte, Pflanzenöl und Chemikalien. Dann ist da auch Southwest Airlines, eine der führenden US-Fluggesell- schaften, hoch gewichtet. Southwest kon- zentriert sich auf Kurzstrecken- und Point- to-Point-Flüge. Dadurch werden die Kosten gering gehalten, und die Flüge können zu günstigen Preisen angeboten werden. Heute steuert man rund 100 Flughäfen in fast al- len US-Bundesstaaten sowie Mexiko und Jamaika an. Zu nennen ist des Weiteren Aercap Holdings, ein niederländisches Un- ternehmen mit Sitz am Flughafen Amster- dam. AerCap ist eine der weltweit größten Flugzeugleasinggesellschaften. Versprochen und geliefert Man sollte bedenken, dass die beiden Sektoren Energie und Transport in diesem Jahr aufgrund der fundamentalen Ausgangs- situation und des Russland-Ukraine-Krieges ordentlich Rückenwind erfuhren. Per Ende Oktober 2022 kann der Seahawk Equity L/S auf eine kumulierte Performance von 107,4 Prozent verweisen, was einer annua- lisierten Wertentwicklung nach sämtlichen Kosten von 23,59 Prozent (Seed-Financing- Anteilsklasse S) entspricht. Dieser steht eine annualisierte Volatilität von 19,51 Prozent gegenüber, woraus sich eine Sharpe Ratio von beeindruckenden 1,21 errechnet. Da nimmt man auch gern die 15-prozentige Gewinnbeteiligung des Managements in Kauf. Seahawk kann offensichtlich auch mit Shorts Geld verdienen: Die Analyse zeigt, dass der Performancebeitrag der Short-In- strumente year to date per Ende September 2022 bei zirka 2,7 Prozent liegt. Clausius: „Die wesentlichen Performancetreiber der Anlagestrategie lagen jedoch auf der Long- Seite. In diesem Jahr konnte insbesondere die Bereiche Energieexploration und -pro- duktion, Ölservices wie auch der Bereich Transportenergie (Tankschifffahrt) sehr stark zulegen. Eine dezidierte Performance- attribution wird im nächsten Jahr mit einem neuen Tool lieferbereit sein.“ Wermutstropfen für tiefe Taschen ist das relativ geringe Volumen von 47,97 Millionen US-Dollar per Anfang November 2022. Die Strategie erlaubt maximal eine Milliarde an Assets und kann damit immer nur ein Satel- liteninvestment in einer institutionellen Asset Allocation sein. Aber sie ist auf jeden Fall einen näheren Blick wert. Von Seahawk Investments wird man übrigens künftig noch mehr hören: Konkret arbeitet man mit der Muttergesellschaft Transport Capital an einer auf den maritimen Sektor ausgerichteten Debt-Fund-Strategie, die konservativen insti- tutionellen Anlegern eine attraktive Anlage- möglichkeit als Ergänzung zu den klassi- schen Rentenanlagen bieten soll. Man bleibt damit in seiner Nische, die man offensicht- lich gut beherrscht. DR. KURT BECKER Der Fonds in Zahlen Seahawk Equity Long Short Fund ISIN der I-Tranche LU1910829156 Gesetzlicher Rahmen UCITS-V/ SICAV Fondsdomizil Luxemburg Fondsstrategie L/S Equity mit Long-Bias Fondsauflage 15. Mai 2019 Mindestinvestment 100.000 Euro Fondsadministrator IP Concept Luxembourg S.A. Advisor BN Partners AG Subadvisor Seahawk Investments GmbH Verwahrstelle DZ Privatbank S.A. Luxembourg Vertriebszulassungen D, LUX, Singapur Fondsmanagement & Admin.-Gebühr 1,25 Prozent (I) Performance Fee 15 % mit High Water Mark Verwahr- stellengebühr 0,05 Prozent » Wir unterstützen Seahawk Invest- ments bei der Platzierung ihres Long/Short-Equity-Fonds. « Sven Hoppenhöft, Geschäftsführer Pro BoutiquenFonds GmbH P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | TOP 158 N o. 4/2022 | www.institutional-money.com FOTO: © CLAUDIA ZURLO PHOTOGRAPHY

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