Institutional Money, Ausgabe 3 | 2022

A ktive Manager tun sich oft schwer, den Markt zu schlagen. Dafür kann es viele Gründe geben. Unter anderem auch den, dass es ihnen an einem systematischen Verkaufs- prozess mangelt. Darauf wiesen 2016 Jin und Taffler in einem vielbeachteten Papier hin. Über einen Zeitraum von zehn Jahren hatten sie die Ergebnisse von 3.000 Fondsmanagern ana- lysiert. Das Ergebnis: Auf aggregierter Ebene waren die Kaufentscheidungen für eine Outper- formance von 1,4 Prozent verantwortlich, während die Verkaufsentscheidungen zu einer Underperformance von 1,8 Prozent führten. Frank Thormann ist nicht überrascht. „Im Ver- gleich zum Stockpicking erweist sich der Ent- scheidungsprozess beim Verkauf von Einzel- titeln im Portfoliomanagement in der Regel als weniger gut strukturiert und wird nicht selten aus dem Bauch heraus betrieben“, sagt der Fondsmanager des Schroder ISF* Global Equity Alpha und des Schroder ISF US Large Cap. „Die Gesamtergebnisse mancher Fondsmana- ger sind auch deshalb nicht immer befriedi- gend, weil schlechte Verkaufsentscheidungen die Perfomance drücken.“ Optimierung der Verkaufsprozesse Wie aber lassen sich Verkaufsentscheidungen verbessern? Die Behavioral-Finance-Forschung gibt hier wichtige Hinweise. Dieser Forschungs- zweig befasst sich mit erlernten Verhaltensmus- tern, die das Handeln von Anlegern beeinflus- sen. Zu ihnen gehört z.B. die „Verlustaversion“. Dieses Phänomen veranlasst viele Fondsmana- ger, viel länger an einer Verlustposition festzu- halten, als es rational wäre. Und es gibt weitere – etwa den sogenannten „Availability Bias“ oder den „Confirmation Bias“. Sich dieser Fallstricke bewusst zu werden, kann ein erster wichtiger Schritt sein. Sie vollkommen auszuschalten ist schwierig. „Das menschliche Gehirn ist evolutio- när nicht darauf ausgerichtet, rational finanzielle Entscheidungen zu treffen“, so Frank Thormann. Mehr Zeit aufwenden Dennoch sollten Anleger mehr Zeit darauf ver- wenden, sich systematisch mit dem Verkaufs- prozess zu befassen. In die Kaufanalyse fließen oft unzählige Stunden ein. Dabei werden hun- derte Research-Papiere gesichtet, quantitative Modelle gefüttert und makroökonomische Ana- lysen gefertigt. Andererseits wird die Verkaufs- entscheidung oft viel schneller gefällt, was für einen Mangel an ausreichender und systemati- scher Analyse sprechen könnte. Daher sollten Investoren mehr Zeit für die Ana- lyse von Verkaufsentscheidungen aufwenden, um Klarheit darüber zu gewinnen, was das Ab- stoßen eines Titels für das gesamte Portfolio bedeuten würde. Dabei sollte die Chancen-Risi- ko-Analyse eine genauso große Rolle spielen wie bei der Kaufentscheidung. Häufig ist dies jedoch nicht so. Etwa wenn es darum geht, für eine interessante Kaufoption das nötige Kapi- tal im Portfolio freizusetzen. Die „Overconfi- dence“ des Fondsmanagers in die neue Invest- mentidee führt oftmals zu einem übereilten Verkauf von vermeintlichen Underperformern, ohne dass deren künftiger Ergebnisbeitrag für das Portfolio hinreichend geprüft worden wäre. Sobald eine Anlage verkauft ist, wird sie in der Regel nicht mehr nachverfolgt. „Es ist schwer, etwas Substanzielles über den Erfolg einer Verkaufsentscheidung zu sagen, wenn man die Entwicklung einer Aktie nach deren Verkauf nicht mehr auf dem Schirm hat“, sagt der Schroders-Fondsmanager. PARTNER-PORTRÄT Kontakt Carlos Böhles Head of Institutional Sales Schroder Investment Management (Europe) S.A. German Branch Taunustor 1, 60310 Frankfurt Tel.: +49/69/97 57 17-225 E-Mail: carlos.boehles@schroders.com Internet: schroders.de Firmenporträt Mit 42 lokalen Investment-Teams verwaltet Schroders PLC ein Vermögen von 898,4 Mrd. Euro (Stand 30.06.2022) für Kunden weltweit. Als globales Unter- nehmen mit mehr als 5.700 Mitarbeitern in 37 Niederlassungen ist Schroders in der Lage, einen engen Kontakt mit Kunden vor Ort zu pflegen und ihre Bedürf- nisse zu verstehen. Dabei verfügt das Fondshaus über mehr als 200 Jahre Erfahrung mit Kapitalanlage und Innovationen und setzt sich auch weiterhin für eine bes- sere Zukunft ein, indem die Kundengelder verantwor- tungsbewusst angelegt werden. Die richtige Verkaufs- entscheidung macht den Unterschied Erfolgreiches aktives Management ist mehr als nur Stockpicking. Auch ein sys- tematischer Verkaufsprozess trägt zum Erfolg des Portfoliomanagements bei. Frank Thormann, CFA Portfolio Manager * Schroder ISF steht im gesamten Text für Schroder International Selection Fund. | Wichtige Hinweise: Bei diesen Informationen handelt es sich um eine Marketing-Mitteilung.Die hierin ent- haltenenAnsichten und Meinungen sind die derAutoren dieser Seite und repräsentieren nicht notwendigerweise dieAnsichten,die in anderen Mitteilungen,Strategien oder Fonds von Schroders zum Ausdruck gebracht oder reflektiert werden.Das Material ist nicht alsAngebot oderAufforderung zum Kauf oderVerkauf von Finanzinstrumenten gedacht.Das Material ist nicht als Buchhaltungs-, Rechts- oder Steuerberatung oder alsAnlageempfehlung gedacht und sollte auch nicht als solche angesehen werden.Bei individuellen Investitions- und/oder strategischen Entscheidungen sollte man sich nicht auf dieAnsichten und Informationen in diesem Dokument verlassen.DieWertentwicklung in derVergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse,die Kurse von Aktien und die daraus erzielten Erträge können sowohl fallen als auch steigen,und Investierende erhalten möglicherweise nicht den ursprünglich investierten Betrag zurück. ANZEIGE FOTO: © SCHRODER INVESTMENT MANAGEMENT (EUROPE), S.A., GERMAN BRANCH

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