Institutional Money, Ausgabe 3 | 2022

D ie großen Finanzun- ternehmen und Ver- mögensverwalter wie BlackRock oder UBS Group müssen bei ihrem Bemühen um mehr Nach- haltigkeit „Kollateralschä- den“ in Kauf nehmen. Aufgrund des Ausschlus- ses klassischer Energieun- ternehmen aus der Öl- und Gasbranche aus nachhalti- gen Anlageuniversen beschlossen konser- vative Politiker in Texas ein Gesetz, das es texanischen Regierungsstellen verbietet, mit diesen nachhaltig agierenden Finanzmarkt- akteuren bestimmte Geschäfte abzuschlie- ßen. Vor diesem Hinter- grund werden BlackRock, die UBS und acht weitere Adressen in Texas – der größte Erdöl- und Erd- gasproduzent der USA – boykottiert. Die betrof- fenen Finanzunterneh- men argumentieren, dass ihre ESG-Investment- strategien lediglich den Wünschen ihrer Investo- ren entsprechen. Der Boykott kam die Finanzfirmen schon während seiner Aus- arbeitung teuer, da viele Emittenten bereits vorab jene Banken mieden, die vom Bann- strahl Texas’ getroffen werden könnten. Die texanische Gas- und Ölindustrie ist ein entscheidender Industriezweig und wehrt sich gegen eine finanzielle Schlechterstellung. B L A C K R O C K , U B S E T A L . I N D E R Z W I C K M Ü H L E : Diskriminierung fossiler Energieunternehmen kommt teuer E N E R G I E M A N G E L : Kreativität beim Sparen gefragt A ngesichts der grassierenden Energie- knappheit respektive extrem hoher Energiepreise zwingen Unterneh- menslenker ihre Mitarbeiter zum Sparen – auch in der eigentlich per se wenig energieintensiven Finanzbranche. Den Beginn machte der Branchenprimus Deutsche Bank, die bereits im Sommer in den Büros die Klimaanlagen weniger stark kühlen ließ. Abkühlung fanden Mitarbeiter auf den WCs, wo das Warmwasser abgeschaltet und nur mehr Kaltwasser zum Händewaschen zur Verfügung steht. Zum Bedauern vieler wurde der Springbrunnen vor dem Frankfurter Hauptsitz deaktiviert. Die DZ-Bank spart ebenfalls bei der Klimatisierung, beim Warmwasser zum Händewaschen, bei der Außenbeleuch- tung und will darüber hinaus auch die Rolltreppen stilllegen. Die Sparkassen wollen ihrerseits eine Raumtemperatur von maximal 19 Grad Celsius zulassen und ebenfalls beim Warmwasser sparen. Noch extremere Sparmaßnahmen fin- den außerhalb der Finanzbranche statt. Abgesehen von vollständigen Betriebs- schließungen ist beispielsweise eine finnische Blockhausfirma dazu überge- gangen, nur mehr in der Nacht zu pro- duzieren, um von den in diesen Stunden wesentlich niedrigeren Stromkosten zu profitieren. Tagsüber ist die Fabrik ge- schlossen, die Arbeiter sind im Bett. Um über die kommenden Monate zu kommen, muss jeder Bürger seinen Teil dazu beitragen und Energie sparen, wo immer es nur geht. J A P A N : Sake Viva! A m Alkohol hängt nicht nur ein großer Industriezweig, sondern auch viele Steuereinnahmen. Um diese fürchtet langfristig der japanische Staat, da junge Japaner viel weniger Alkohol trinken. So fiel der jährliche japanische Alkoholkonsum von durchschnittlich 100 Litern im Jahr 1995 auf mittlerweile lediglich 75 Liter – und damit die Steuer- einnahmen. Daher rief die japanische Steuerbehörde unter dem Motto „Sake Viva!“ zu einem Ideenwettbewerb auf, um über neue „Produkte und Designs“ das Trinken zu promoten. Auch Werbung und Vertrieb über das Metaverse sollen den Alkoholkonsum ankurbeln. Die meistgelesenen Institutional Money Online-News Diese Themen haben die Leser seit der letzten Ausgabe auf www.institutional-money.com am meisten interessiert: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Newsletter abonnieren: www.institutional-money.com/newsletter Quelle: www.institutional-money.com Fragmentierung: Hier gewünscht, dort verteufelt (Kommentar) Diese Immobilienpreise fallen wie seit über zwei Jahren nicht mehr Peter Altmaier: „Es gibt drei Kerndisruptionen“ Peggy Liu zu USA und China: „Trotz Spannungen Gemeinsamkeiten finden“ IMK-Countdown läuft: Diese Starreferenten sprechen am 2. Kongresstag! „The Big Short“ Michael Burry sieht Kriegsausweitung Richtung Europa, Taiwan SWIFT-Ausschluss Russlands: Fällt diese Maßnahme auf Europa zurück? 30 Milliarden Euro schwerer Start-ups-Fonds geplant SFDR: Was der „Nachzügler“ Artikel 7 für die Fondsbranche bedeutet Peter E. Huber über den „dümmsten Schildbürgerstreich aller Zeiten“ 274 N o. 3/2022 | www.institutional-money.com D I E L E T Z T E S E I T E | GEMI SCHT E S & SKURR I L E S FOTO: © PAOLESE | STOCK.ADOBE.COM, FANDY | STOCK.ADOBE.COM

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