Institutional Money, Ausgabe 3 | 2022

Ein Gespräch per Web-Meeting: Von der New Yorker Niederlassung von Ardian aus spricht Patrick Kocsi , Head of US Co-Investment, mit Jan Philipp Schmitz , Mitglied des Ardian-Vorstands, und Chefredakteur Hans Heuser in den Frankfurter Räumen des Unternehmens. W enn ein Finanzdienst- leister innerhalb von nur einem Jahr um fast 30 Prozent wächst, so ist das aktuell schon eine beachtliche Größen- ordnung. Dem Private-Equity-Haus Ardian ist das gelungen: Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris steigt damit im Branchen- vergleich zum größten weltweit agierenden Akteur mit europäischen Wurzeln auf. Aber auch an dieser Branche dürfte die aktuell er- heblich gedrückte Stimmung an den Märk- ten nicht spurlos vorübergehen. Wir haben darüber mit Jan Philipp Schmitz, Mitglied des Vorstands, und Patrick Kocsi, Head of US Co-Investment bei Ardian, gesprochen. Herr Schmitz, die Welt befindet sich aktuell, ausgelöst durch den russischen Einmarsch in die Ukraine, in einer geopolitisch extrem schwierigen Situation, die mit einer restrik- tiven monetären Politik zusammentrifft, über die die Notenbanken eine weit aus dem Ruder gelaufene Inflation einzudämmen versuchen. Wie wirkt sich eine so brisante Mischung auf die Private-Equity-Branche und ein Unternehmen wie Ardian aus? Jan Philipp Schmitz: Natürlich haben sich in einem solchen Umfeld auch die Bewertun- gen im Private-Equity-Sektor im ersten und zweiten Quartal etwas abgeflacht. Und es kann sein, dass es angesichts der zu erwar- tenden wirtschaftlichen Entwicklung im weiteren Jahresverlauf auch noch einmal zu Korrekturen kommen wird. Aber ich glau- be, dass die Private-Equity-Branche insge- samt davon weniger betroffen sein wird als die Wertpapierbörsen. Das hängt unter ande- rem damit zusammen, dass Private Equity typischerweise in wachstumsstarke Unter- nehmen mit resilienten Geschäftsmodellen und kompetenten Managementteams inves- tiert und es zudem für Portfoliounterneh- men nur vier Bewertungsstichtage im Jahr gibt – im Gegensatz zur täglichen Bewer- tung an den Börsen. Auf unser eigenes Unternehmen bezogen sind wir durchaus zufrieden mit der Entwicklung im bisheri- gen Jahresverlauf. Auch an der Private-Equity-Branche geht die erheblich gedrückte Lage an den Kapitalmärkten keineswegs spurlos vorüber, wie Jan Philipp Schmitz und Patrick Kocsi von Ardian einräumen. Der Sektor sei aber weniger davon betroffen als die Wertpapierbörsen. » MIT PRIVATE EQUITY 236 N o. 3/2022 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | JAN PH I L I PP SCHMI TZ & PATR I CK KOCS I | ARD I AN FOTO: © TILLY BLAIR, CHRISTOPH HEMMERICH

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