Institutional Money, Ausgabe 3 | 2022

F ür Anleiheninvestoren war die erste Jahreshälfte 2022 alles andere als einfach. Jetzt sehen wir aber Chan- cen bei High Yield“, betont Chris Iggo, Chair des AXA IM Investment Institute und CIO von AXA IM Core. AXA In- vestment Managers halte die Bewer- tungen zurzeit für attraktiv und rechne mit höheren Erträgen. Selbst bei einer schwächeren Konjunktur dürften High- Yield-Anleihen recht stabil bleiben. Für US-High-Yield-Anleihen war die erste Jah- reshälfte 2022 jedenfalls das schwächste Halbjahr seit der Finanzkrise 2008/09. Der Verlust betrug 14 Prozent, wenn man sich am ICE BofAML US High Yield Index orientiert. Zwar ist der Konjunkturausblick nach wie vor unsicher, trotz allem sehen Iggo und seine Kollegen am amerikani- schen High-Yield-Markt wieder interessan- te Chancen. Wegen der jetzt wieder höhe- ren Renditen und Spreads dürften Erträge in den kommenden zwölf Monaten wahr- scheinlicher geworden sein. Neben der Verbesserung dieser beiden Parameter – steigendes Zinsniveau und attraktivere Credit Spreads – sind es vor allem unternehmensspezifische Charakteris- tika, die im Zentrum der Überlegungen ste- hen. „Die richtige Einschätzung der Funda- mentaldaten und des Ausfallrisikos eines Unternehmens stellt einen wichtigen Teil des Managements von High-Yield-Anlei- hen-Portfolios dar. Es gibt allerdings auch weitere Faktoren, die für ein Portfolio Zu- satzerträge generieren können. Ein bedeu- tender davon ist die Ausnutzung von Kurs- abweichungen vergleichbarer Anleihen, die auf unterschiedliche Währungen lauten“, sagt Kyle Kloc, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management. Ähnliche Entwicklung Allgemein kann man davon ausgehen, dass sich die Märkte für Hochzinsanleihen in Europa und den USA weitgehend syn- chron entwickeln. Im Hinterkopf muss man Nach Spread-Ausweitungen und einem allgemeinem Zinsanstieg bieten Hochzinsanleihen nun wieder mittelfristig interessante Renditen. Kann man trotz Rezessionsgefahr an ein Engagement denken? Ratingverteilung im High-Yield-Markt Schlechtere Qualitäten haben im US-High-Yield-Markt ein höheres Gewicht. Die Zusammensetzung des ICE BofaML US High Yield Index (links) mit aktuell an die elf Prozent an CCC und schlechteren Qualitäten liegt deutlich höher als im ICE BofAML European High Yield Index, wo dieser Anteil leicht unter fünf Prozent beträgt. Ähnlich verhält es sich mit den Single-B-Qualitäten: Deren Ratinganteil in den USA liegt bei etwas mehr als 36 Prozent, während jener in Europa mit fast 25,7 Prozent doch ein gutes Stück darunter liegt. Quelle: BofA ML High Yield Indices, Fisch AM BB B CCC und niedriger 2015 2014 2013 2018 2017 2020 2019 2016 2012 2021 2022 2015 2014 2013 2018 2017 2020 2019 2016 2012 2021 2022 Anteil Anteil 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Ratingklassen von europäischen Hochzinsanleihen Ratingklassen von amerikanischen Hochzinsanleihen » Wer die höhere Volatilität euro- päischer High Yields durchstehen kann, wird meist belohnt. « Kyle Kloc, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management Tiefflug preise 172 N o. 3/2022 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | H I GH Y I E LD BONDS FOTO: © ANITA AFFENTRANGER, PAVEL KANN | STOCK.ADOBE.COM

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