Institutional Money, Ausgabe 3 | 2022

rige Investitionsumfeld zu meistern, indem wir uns auf die langfristige Rendite des Fonds konzentrierten.“ Gut und günstig Beim drittplatzierten iShares Green Bond Index Fund (IE) Class Flex Dist Eur handelt es sich um keinen börsengehandelten ETF, sondern um einen von David Antonelli gemanagten Indexfonds mit einer Min- destanlagesumme von 500.000 Euro, der den Bloomberg Barclays MSCI Green Bond Index möglichst nah abbil- det. Die Top-Drei-Werte im Index und damit im Fonds sind sehr lang laufende grüne Anleihen von Frankreich (2039), der EU (2037) und den Niederlanden (2040) und erklären die (im Vergleich zu den beiden oben genannten Amundi- und SEB-Fonds) längere Duration von rund 7,80. Trotzdem belegt der Indexfonds einen Platz am Treppchen, was unter ande- rem am laufenden Kostenvorteil liegt: Denn die Verwaltungsgebühr beträgt insgesamt lediglich 0,05 Prozent im Jahr und ist damit die niedrigste im gesamten Ranking. Wohl auch aus diesem Grund haben institutionelle Investoren dem Gefäß mittlerweile mehr als 1,1 Milliarden Euro an Geldern anvertraut. Viele Freiheiten Platz vier bei der Performance erringt die österreichische Erste Asset Management mit ihrem Erste Responsible Bond Global Impact. Fondsmanager Martin Cech kauft für das global ausgerichtete Portfolio nicht nur grüne Anleihen, sondern mischt auch Climate Awareness, Social, Sustainable und Sustainability Linked Bonds bei, sofern die- se über ein Mindestemissionsvolumen von 200 Millionen Euro und ein Investment- Grade-Rating verfügen. Eine Benchmark gibt es für den frei agierenden Fondsmana- ger nicht, für statistische Vergleiche zieht Cech jedoch den ICE BofA Green Bond Index heran. Dabei zeigt sich, dass der Fonds gegenüber diesem Index per Ende Juni auf Anleihen mit kürzeren Restlauf- zeiten setzte und dabei eine Duration von fünf hatte. Die höchste Gewichtung im Portfolio unter den verschiedenen 147 Emittenten hatte Henkel (zirka 1,1 Prozent Gewichtung) mit einer nachhaltigkeits- gebundenen Anleihe, die im November 2026 fällig wird. Ebenfalls aus Österreich kommt der Raiffeisen-GreenBonds, der wie der Erste Responsible Bond Global Impact auf eine Benchmark verzichtet. Anlageuniversum dieses „unconstrained“ Themenfonds sind Green Bonds von Staaten, supranationalen Emittenten und Unternehmen, sofern diese ein IG-Rating aufweisen. Eine Beimischung von 20 Prozent Sub-IG-Bonds sowie ein offenes Fremdwährungs-Exposure von bis zu 25 Prozent sind erlaubt. Die angestrebte Volatilität soll zwischen zwei und drei Pro- zent liegen. Die Duration soll möglichst um die fünf betragen, wobei strategische Abweichungen innerhalb einer Bandbreite zwischen vier und sechs möglich sind. Zu- letzt betrug die Duration 5,47. „Der Raiff- eisen-Greenbonds stellt ein ausbalanciertes Portfolio dar, das Chancen auf der Zins- und Währungsseite und im Bereich der Unternehmensanleihen wahrnimmt“, erklärt Christian Zima, Fondsmanager des Raiff- eisen-GreenBonds in der Raiffeisen KAG, auf Anfrage. „Infolgedessen war das Zins- risiko zuletzt gegenüber der Peergroup ver- ringert, das Credit-Risiko dagegen erhöht und auch nur ein Teil des Währungsrisikos abgesichert. Der Fonds konnte damit bei- spielsweise von der Aufwertung der Dollar- währungen profitieren.“ Der DWS Invest Green Bonds XD inves- tiert in Anleihen, die von öffentlichen, pri- vaten und gemischtwirtschaftlichen Emit- tenten weltweit ausgegeben werden, die spezielle Projekte mit Bezug zu Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Themen finanzieren. In der Praxis investiert das Fondsmanagementteam unter Lead Mana- ger Christof Breuer fast nur in Green Bonds von Unternehmen, wobei 80 Prozent aller Anleihen im Portfolio zumindest zum Kauf- zeitpunkt ein IG-Rating aufweisen müssen. Flexibilität gibt es auch bei der Nachhal- tigkeit: Der Fonds investiert zu mindestens 70 Prozent in grüne Anleihen, die den stren- gen DWS-Green-Bonds-Standards gerecht werden. Bis zu 30 Prozent können darüber hinaus in Unternehmensanleihen investiert werden, die lediglich den DWS-Mindest- kriterien in Sachen Nachhaltigkeit entspre- chen, aber keine dezidierten Green Bonds sind. Dieser Anteil betrug beispielsweise per Ende des ersten Halbjahres 6,2 Prozent. An- gesichts dieser Strategie wird das Portfolio nicht unter Bezugnahme auf eine Bench- mark verwaltet, auch weil großer Wert auf die Reduzierung von Zinsänderungsrisiken gelegt wird: Mit Erfolg, wie Bernhard Birk- häuser, Portfolio Manager des DWS Invest Green Bonds, berichtet: „Dies führte – gerade in der starken Zinsanstiegsphase seit Jahresbeginn – zu einer relativen Outper- formance aus der Kombination von hoher Emittentenqualität und einer niedrigen durchschnittlichen Restlaufzeit der Anlei- hen. Haupttreiber der Performance auf Sek- torenebene war die niedrige Allokation in Titeln, deren Emittenten von einer starken Abhängigkeit zum Öl- und Gassektor geprägt sind.“ Schwergewichte Der rund 1,6 Milliarden Euro schwere und damit auch größte Fonds im Ranking, der Eurizon Fund Absolute Green Bonds, strebt laut Unternehmensangaben eine „positive absolute Rendite“ bei einer „mo- deraten Volatilität“ auf mittlere Sicht an. Ganz gelungen ist das bislang noch nicht: Im Dreijahresrückblick verzeichneten die Italiener ein Minus in Höhe von zirka 9,7 Prozent sowie einen Maximum Drawdown von mehr als 18 Prozent. Die Dreijahres- volatilität betrug zum Stichtag 3,93 Prozent, in den vorangegangenen sechs Monaten jedoch 7,14 Prozent. Laut Caterina Ottavi, Co-Managerin des Fonds, unterscheidet sich der Ansatz von seinen Mitbewerbern aufgrund des aktiven Managements sowie diverser Performancehebel, insbesondere der Durationssteuerung über Derivate, und » Der Juni 2022 war eine größere Herausforderung für das Portfolio. « Johann Plé, Axa Investment Managers, Lead Manager des AXA WF-ACT Green Bonds 166 N o. 3/2022 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | GRE EN- BOND - FONDS FOTO: © ERIC AVENEL

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