Institutional Money, Ausgabe 2 | 2022

dend, wenn man angesichts steigender Volatilitäten vor allem auch auf der Bond- seite Positionen abbauen muss, um sein Volatilitätsziel nicht zu verletzen. Nicht mehr sexy? Des Weiteren gilt es bei vielen Ökono- men als gesetzt, dass es angesichts der Ukrainekrise und hoher Rohstoffpreise zu einer Stagflation kommen wird, die eben- falls maue Aussichten für Aktien und Anlei- hen, die beiden Hauptbestandteile von Risi- koparitätsstrategien, erwarten lässt. Crowdy Trades sind hier ein wichtiges Thema, denn die Bestandteile eines Risikoparitätsansatzes finden sich eben in vielen Risk-Parity-Lösun- gen wieder. Diese Gemengelage gefällt bei- spielsweise Kasper Lorenzen, Group CIO bei Dänemarks 94 Milliarden US-Dollar schwerem Pensionsfonds PFA, gar nicht. Er sagte im April 2022 in einem Interview mit Top1000funds.com, dass er das Vertrauen in Risk Parity verloren habe. PFA setze Risiko- parität seit 2021 nicht mehr als strategisches Instrument ein, denn das ursprünglich als Diversifikator zum Aktienrisiko gedachte Zinsrisiko wurde seiner Rolle immer weni- ger gerecht, da die Zinsen niedrig blieben und der Inflationsdruck zunahm. Cashflows in verschiedenen Assetklassen seien sich heute ähnlicher als vor einigen Jahren. Risi- koparitätsinvestoren müssen ansprechende Zinssätze befürworten, damit die Diversifi- kation ihren Beitrag, wenn es nottut, auch leisten kann. Doch diese sehen sich allein auf weiter Flur, da sich die Notenbanken angesichts einer schwachen Wirtschaft und der hoch verschuldeten Staaten nur zu gern vom Zinsnormalisierungspfad abbringen lassen, um die Wirtschaft durch Öffnen der Geldschleusen wieder anzuschieben. Ein klein wenig Risk Parity gibt es aber immer noch bei PFA, und zwar in Form von Ele- menten eines 2020 eingeführten Overlays. Wie die Grafik „Fünfjahresperformances im Vergleich“ zeigt, schneiden die beiden auf US-Dollar lautenden Fonds, AQR Glo- bal Risk Parity UCITS Fund und UBS All Rounder USD, mit einer annualisierten Per- formance von 5,95 beziehungsweise 5,40 Prozent deutlich besser ab als die auf Euro lautenden Fonds. Dass die in der Dollar-He- misphäre tätigen Fonds einen Performance- Das Umfeld hat sich (auch) für Risk-Parity-Investments deutlich verschlechtert, wobei diese Produktklasse mit ihren ganz speziellen Problemen zu kämpfen hat. Immer mehr Investoren ziehen sich aus den Fonds zurück. N o. 2/2022 | www.institutional-money.com 185 P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | R I SK PAR I TY

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