Institutional Money, Ausgabe 2 | 2022

arbeit mit Hedgefonds verfügen als andere Investorengruppen. „Investieren in auf- regende neue Möglichkeiten“ rangiert an dritter Stelle unter den Motiven für den Ausbau der Hedgefonds-Allokation (33 Prozent). Diese Gemengelage eröffnet gute Aussichten speziell für sehr anpas- sungsfähige Hedgefonds wie Long/Short-Equity-, Event-Driven- und Multi-Strategie-Manager. Die geäußerte Begeisterung ist auch ein starker An- trieb für das Interesse an Private Equity und Real Assets. Bei US-Institutionellen ist ein deutlicher Home Bias zu spüren. Nordamerika ist für sie jedenfalls deut- lich die Zielregion Nummer eins auch für Hedgefondsinvestments, wenngleich dieser Home Bias niedriger ausfällt als bei allen anderen alternativen Assetklassen – mit Ausnahme von Immobilien. Viele den- ken bei Hedgefonds eben auch global. Mit weitem Abstand folgt Asien noch vor Euro- pa und dem Pazifikraum. Wer welche Stile präferiert Über alle institutionellen US-Investoren- gruppen betrachtet, hat Long/Short Equity knapp die Nase vorn, dicht gefolgt von Multi-Strategie-Ansätzen. Mit Abstand fol- gen dann gleichauf Arbitrage / Relative Va- lue und Event-Driven, das Schlusslicht bil- det Fixed Income / Credit. Der zunehmende Appetit auf Long/Short-Aktienanlagen ist den anhaltenden geopolitischen Spannun- gen und der Corona-Pandemie geschuldet, denn diese globalen Probleme hätten zu Bewertungsverzerrungen geführt und He- rausforderungen bei der Anlage traditionel- ler Vermögenswerte geschaffen. Für kleine- re Marktteilnehmer wie Family Offices sind hohe Bewertungen und die Marktunsicher- heit ausschlaggebende Faktoren für das Interesse an Long/Short, verstärkt durch die Schwierigkeiten beim Zugang zu Privat- märkten und realen Assets. Dieser Hedge- fondsstil soll ihnen dabei helfen, die niedri- gen Renditen im festverzinslichen Bereich zu kompensieren. All dies hat zu einem Interesse an Long/Short-Aktien bei 48 Pro- zent der befragten US-Family-Offices ge- führt, gefolgt von 35 Prozent der US-Stif- tungen und 21 Prozent der öffentlichen US- Pensionsfonds. Auf den ersten Blick sind betriebliche Pensionsfonds erstaunlicher- weise immun gegenüber den Diversifika- tions- und Risikomanagement-Versprechen des Long/Short-Stils – keiner der Befragten zeigte daran Interesse. Zieht man jedoch die chronische Unterfinanzierung der betriebli- chen Pensionspläne in Betracht, die daher auf Renditejagd gehen müssen, wird diese Position verständlich. Deren Präferenzen liegen bei Multi-Strategie-Ansätzen (40 Prozent) und Makro (30 Prozent). Multi- Strategy ist im Übrigen die zweitwichtigste Hedgefondsstrategie und verdrängt Makro, und dies obwohl Makro am besten geeignet » Die Hedgefonds-Nachfrage kommt in erster Linie von Family Offices, weniger von Pensionskassen. « Oliver Kunkel, Partner von PPCmetrics in Zürich Hedgefondsstile und US-Allokatoren In welche Hedgefondsstile US-Investoren tatsächlich investiert sind Overall sind US-Investoren hauptsächlich in L/S Equity, gefolgt von Multi-Strategy, Arbitrage / Relative Value und Event-Driven investiert. Mit Abstand folgen dann Fixed Income / Credit, Makro, CTAs und sonstige. Jede der fünf Investorengruppen hat ihre eigenen Präferenzen. Dabei fällt z. B. das herausragende Interesse der betrieblichen Pensionsfonds an Multi-Strategie- und Makro-Ansätzen auf. Quelle: Umfrage von With Intelligence 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % Long/Short Equity Multi-Strategie Arbitrage / Relative Value Event-Driven Fixed income / Credit Global Macro CTAs Sonstige Alle US-Allokatoren Family Offices (Uni)-Stiftungen Öffentliche Pensionsfonds Betriebliche Pensionsfonds 152 N o. 2/2022 | www.institutional-money.com T H E O R I E & P R A X I S | HEDGE FONDS - S TUD I E FOTO: © PPCMETRICS, SIMSHOT.AT

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