Institutional Money, Ausgabe 2 | 2022

D er Konflikt ist nicht nur aus humanitärer Sicht äußerst besorgniserregend, sondern hat auch die Debatte über Energiesicherheit und -unabhängigkeit angeheizt. Bestrebungen, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, zielen in erster Linie auf Kohlenstoff ab, da dieser der größte Einzelverursacher von Treibhausgasen ist. Folglich ist die ressourcen- intensive Bergbau-, Stahl- und Energiewirtschaft in die Kritik geraten, da sie durch Kohleabbau, Erdöl- und Erdgasförderung und die Stahlproduk- tion große Mengen Kohlenstoff produziert. Unse- res Erachtens sind Rohstoffunternehmen Teil der Lösung – und nicht des Problems –, wenn es um die Bekämpfung des Klimawandels geht. Warum Rohstoffressourcen? Das Erreichen von Netto-Null erfordert eine voll- ständige Umgestaltung des globalen Energie- netzes. Dazu müssen Wind- und Sonnenenergie etwa 55 Prozent der gesamten weltweiten Ener- gieversorgung ausmachen, während es heute nur 6 bis 7 Prozent sind. Das setzt massive Investitionen in erneuerbare Energien voraus, die sehr ressourcenintensiv sind. Ein Offshore-Wind- park braucht etwa im Schnitt ungefähr fünfmal mehr Stahl als ein mit fossilen Brennstoffen be- triebenes Kraftwerk an Land, das die gleiche Menge Energie erzeugt. Zugleich haben zahlreiche Rohstoffunternehmen – teils seit Jahren – Schritte unternommen, etwa die Bergbauindustrie: Dort gibt es zwar tatsäch- lich schlechte Akteure, aber auch gute Unterneh- men, die durch den Einsatz innovativer Technolo- gien und alternativer Brennstoffquellen den Über- gang zu einer nachhaltigeren, sichereren und effizienteren Industrie unterstützen. Viele Stahl- produzenten setzen durch die Einführung von Wasserstoff in ihren Prozessen auch auf kohlen- stoffarmen Stahl, während einige der großen Ölraffinerien und -produzenten ihre Cashflows aus dem Ölgeschäft in erhebliche Investitionen in Windkraft, Solarenergie, das Laden von Elek- trofahrzeugen, Wasserstoff und mehr lenken. Warum jetzt? Klimaschutzlösungen brauchen Zeit. So werden beispielsweise vier Millionen Tonnen Kupfer zu- sätzlich benötigt, um den geschätzten Anstieg der Elektrofahrzeuge um 30 %–40 % bis 2030 zu bewältigen. Es kann jedoch bis zu zehn Jahre dauern, eine Kupfermine in der benötigten Größe zu finden, zu bauen und in Betrieb zu nehmen. Viele der Unternehmen stehen vor der Heraus- forderung, die Kosten für die Umstellung auf um- weltfreundlichere Praktiken zu tragen, und benö- tigen Anreize – durch Preise und Rechtsvorschrif- ten, aber auch durch die Finanzmärkte – um ihre positive Entwicklung fortzusetzen. Aus diesem Grund ist es unserer Meinung nach jetzt an der Zeit, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, um einen positiven Wandel herbeizuführen. Mit der richtigen Unterstützung könnten einige der schlimmsten Emissionsverursacher von heute bis 2050 tatsächlich zu den saubereren Indu- strien gehören. Rohstoffressourcen: Teil der Lösung Bei der Bekämpfung des Klimawandels herrscht ein gewisses Einvernehmen darüber, was getan werden muss. Die Frage, wie das Problem zu lösen ist, ist jedoch komplex. Die Dringlichkeit dieser Frage hat sich durch den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine noch verschärft. PARTNER-PORTRÄT Kontakt Volker Samonigg, Head DACH und Luxemburg, Global Business Development Group Telefon: +44/207/762 88 00 E-Mail: Volker.Samonigg@barings.com 1 Quelle: IPCC,BP.Stand: September 2020. | 2 Quelle:Arcelor Mittal.Stand: Dezember 2020. | 3 Quelle: Deutsche Bank Research.Stand: September 2021. Risikohinweise: DieserArtikel soll professionellenAnlegern lediglich zur Information dienen.Er enthält keineAngebote fürWertpapiere,Produkte,Dienstleistungen,Fonds oder für irgendwelche von Barings,LLC (Barings) oder von mit Barings verbundenen Unternehmen geförderte Investmentprodukte oder Fonds.Die von denAutoren desArtikels erörterten Informationen spiegeln deren eigenenAnsichten wider und entsprechen nicht notwendigerweise den tatsächlichen Informationen über Fonds oder Investmentprodukte,die von Barings oder von den mit Barings verbundenen Unternehmen verwaltet werden.Weder Barings noch die mit Barings verbundenen Unternehmen übernehmen irgendeine Garantie für deren Richtigkeit und Vollständigkeit und haften nicht für nutzungsbedingte unmittelbare Schäden oder Folgeschäden. INVESTITIONEN BERGEN RISIKEN. DIE BISHERIGE PERFORMANCE IST KEINVERLÄSSLICHER INDIKATOR FÜR KÜNFTIGE ERGEBNISSE.22-2164985 Clive Burstow Head of Global Resources, Barings Erhebliche Investitionen zur Erreichung von Netto-Null erforderlich Jährliche lnfrastrukturinvestitionen für das 1,5-Grad-Ziel zur Erreichung von Netto-Null bis 2050 (Bio. USD) — Szenarioanalyse von Goldman Sachs bezüglich der erforderlichen lnfrastrukturinvestitionen zur Erzielung von 1,5 Grad. Quelle: Goldman Sachs Investment Research, Stand: 24. 9. 2021 0,0 % 0,5 % 1,0 % 1,5 % 2,0 % 2,5 % 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 USD Stromerzeugung Stromnetze Energiespeicherung (Batterien) EV- und FCEV-Ladestationen Bioraffinerien Industrie (einschließlich C0 2 -Abscheidung und -Speicherung) Wasserstoffanlagen Gebäudemodernisierungen/-nachrüstungen DACCS In % des globalen BP – rechts 2050 2049 2048 2047 2046 2045 2044 2043 2042 2041 2040 2039 2038 2037 2036 2035 2034 2033 2032 2031 2030 2029 2028 2027 2026 2025 2024 2023 2022 2021 ANZEIGE FOTO: © BARINGS

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