Institutional Money, Ausgabe 1 | 2022

Kundengruppen werden, von der weiteren Internationalisierung ganz zu schweigen. In Kontinentaleuropa liegt mit wenigen Aus- nahmen wie Skandinavien, der Schweiz und den Niederlanden nämlich das Engage- ment institutioneller Investoren an den Pri- vatmärkten noch immer deutlich unter je- nem der angelsächsischen Staaten. Doch es tut sich einiges, auch in Deutschland. Uwe Rieken, Geschäftsführer Faros Consulting und Vorstand Faros Fiduciary Management AG in Frankfurt a. M., meint dazu: „Die Nachfrage steigt auch hierzulande, wie wir anhand der Zugriffe auf unserer Private Markets Database sehen. Sie ist eine der ersten Datenbanken in Deutschland, die eine strukturierte Übersicht in investierbare illiquide Strategien der Assetklassen Immo- bilien, Infrastruktur, Private Debt und Pri- vate Equity bietet. Mittlerweile haben wir die Zielmarke von 100 registrierten institu- tionellen Investoren erreicht und auch sonst einen ganz guten Markteinblick in die Stra- tegien gewinnen können. Mit der Daten- bank verfolgen wir das Ziel, Transparenz in diesen illiquiden und stark wachsenden Markt zu bringen.“ Finanzkrise als Gamechanger Durch die globale Finanz- und Wirt- schaftskrise von 2007 bis 2009 haben sich die Finanzierungsquellen für viele Anlage- klassen der Privatmärkte grundlegend ver- ändert. Die Investmentbanken mussten sich aus risikoreicheren Formen der Kreditverga- be zurückziehen und schufen eine Lücke, die Asset Manager besetzten, um die Nach- frage zu decken. Mehr als ein Jahrzehnt später sind Bereiche wie Private Equity, Pri- vate Debt und Infrastruktur immer stärker in den Fokus der Investoren gerückt. Gemes- sen an den Vermögenswerten ist Private Equity die größte Untergruppe des Private- Markets-Universums. Die Asset-Manager- Stichprobe der Befragung zeigt jedoch eine Neigung zu Private Debt, einem Bereich, der in den letzten zehn Jahren erhebliches Interesse der Anleger dies- und jenseits des Atlantiks auf sich gezogen hat. Die Auswer- tung lässt erkennen, dass nordamerikanische Asset Manager von diesem Trend besonders profitiert haben: Im Durchschnitt halten sie in der State-Street-Umfrage 17,9 Milliarden US-Dollar an Private Debt, verglichen mit 9,7 Milliarden US-Dollar bei Managern mit Sitz in Europa. Auf Investorenebene präsen- tiert sich die Verteilung anders: Bei den Be- fragten liegt die durchschnittliche Alloka- tion in Private Equity bei 8,5 Prozent und damit noch vor Immobilien (7,2 Prozent) und Private Debt (4,3 Prozent). Was künfti- ge Investments betrifft, sind Institutionelle nach wie vor bestrebt, ihre Allokationen in Private Equity, Private Debt und Infrastruk- tur aufzustocken. Für jede Anlageklasse Bei Investments an geregelten Börsen ist Informations- und Datenmangel seit vielen Jahren kein Thema mehr, das entsprechende Angebot ist gigantisch. Ganz anders präsentiert sich die Situation bei Privatmarktanlagen: Hier ist das Entwicklungspotenzial noch enorm groß – fest steht dabei, dass der Bedarf deutlich zunehmen wird. N o. 1/2022 | www.institutional-money.com 183 P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | PR I VATMARKT- I NVE S TMENT

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