Institutional Money, Ausgabe 1 | 2022

liche Implementierung der Renditepro- gnose innerhalb der S4A-Anlagestrate- gien. Die Grafik „Aufbau des Analyse- prozesses“ fasst diese Vorgehensweise überblicksmäßig zusammen. Vier Schritte zum Portfolio Der Investmentprozesses im S4A US Long Aktienfonds gliedert sich in vier Schritte. Am Anfang steht das Screening des Anlageuniversums, das sind alle Aktien des S&P 500 Index, nach einem Value-Score, haben doch wissenschaftliche Studien gezeigt, dass Value-Aktien deutlich höhere Ren- diten aufweisen. Diese „Value-Prämie“ wurde bereits Anfang der 90er-Jahre empirisch aufgezeigt und besteht bis heute, sie existiert auch in fast allen ent- wickelten Kapitalmärkten. Innerhalb des S4A US Long erfolgt die Bewer- tung nach einem kombinierten Value- Indikator, „Joint-Value 8 Score“ ge- nannt, der sich aus vier absoluten und vier relativen Bilanzkennzahlen zusammen- setzt. Risikoanalyse faktorbasiert In einem zweiten Schritt erfolgt eine faktorbasierte Risikoanalyse. Studien haben dargelegt, dass ein signifikanter Zusammen- hang zwischen dem Bewertungsniveau einerseits und dem Risiko sowie der historischen Kursentwicklung andererseits besteht. Value-Titel weisen häufig höhere Risiken auf als die Benchmark, und zwar so- wohl auf der Ebene klassischer Aktienrisikomaße als auch auf Ebene des Insolvenzrisikos. Zu- dem sind niedrig bewertete Va- lue-Titel häufig Loser-Aktien. „Die Kapitalmarktforschung zeigt, dass sowohl Loser-Aktien als auch riskante Aktien nur in Stressphasen gehalten werden sollten“, erläutert Funke. „An- sonsten weisen diese Aktien im Durchschnitt eine Underperfor- mance auf. Für ein erfolgreiches Portfoliomanagement ist es daher notwendig, den Zusammenhang zwischen dem Bewertungsniveau einerseits und historischer Kursentwicklung sowie Risiko andererseits aufzubrechen.“ Innerhalb des S4A US Long geschieht dies, indem zunächst für alle Firmen das Aktien- marktrisiko (Volatilität und Beta), das Insol- venzrisiko (Default Risk nach dem Merton- Modell) und das Kursmomentum gemessen werden. Anschließend werden in normalen Marktphasen die Firmen mit sehr starker Ausprägung auf einer der Risikoebenen aus dem Portfolio und damit klassische Value- Klumpenrisiken eliminiert. In dritten Schritt erfolgt die Titelauswahl unter Berücksichtigung zeitvariabler Risiko- prämien. Hier kommt der Behavioral Finance Bedeutung zu, denn die sich ändernde Marktstimmung ist eine wesentliche Alpha- Quelle von Value-Investmentstrategien: In Zeiten sehr hoher Risikoaversion werden riskante Aktien sehr günstig und demzufolge im Va- lue-Portfolio übergewichtet, hin- gegen werden in Zeiten sehr niedriger Risikoaversion defensi- ve Aktien sehr günstig und über- gewichtet. Langfristig ist eine Mean Reversion beim Marktsen- timent zu beobachten. Dieses kehrt immer wieder zum neutra- len Niveau zurück, und die Bewer- tungen gleichen sich an. Funke dazu: „Notwendigerweise sind auf dem Weg zurück zur Normal- situation die Renditen der im Value-Portfolio übergewichteten Risikogruppe höher als die Ren- diten der untergewichteten Risi- kogruppe, wodurch es zu einer Outperformance des Portfolios Stil-Box Geringfügige Stildifferenzen führen zu Umgruppierungen bei Morningstar. Darstellung der derzeitigen Zuordnung des S4A US Long Fonds auf Basis der Aktienstilkategorisierung von Morningstar. „US Large-Cap Value Equity“ ist wohl die passende Peergroup für den Fonds. Quelle: Morningstar Val Bld Gwth Klein MIttel Groß Morningstar US Market Ext TR USD per 31.12.2021 US Large-Cap Value Equity US Flex-Cap Equity per 30.11.2021 S4A US Long R per 30.11.2021 Zuordnung Positionen Schwerpunkt Seit 2010 bietet Source For Alpha eine ganzheitliche Vermögensverwaltung an, zudem entwickelt man maßgeschneiderte Lösungen im Publikums- und Spezialfondsbereich für institutionelle Investoren. TOP N o. 1/2022 | www.institutional-money.com 173 P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | TOP

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