Institutional Money, Ausgabe 1 | 2022

genen Bilanz zu erfüllen. Die Mehrheit muss sich darauf verlassen, dass der Trä- ger die Rentenrisiken trägt. Die ausreichend finanzierten Pen- sionspläne haben zwei Optionen, um darzulegen, dass sie ihren Pensionsver- pflichtungen aus eigener Kraft nach- kommen können. Die erste ist der Run- off, eine sehr sichere Finanzierung, die die Zahlung der Renten bis zum Aus- scheiden des letzten Mitglieds ermög- licht. 41 Prozent der Befragten streben diese Möglichkeit an. Die zweite Op- tion ist die Autarkie. Hier handelt es sich um eine Finanzierungsposition, die es dem Pensionsplan voraussichtlich erspart, seine Geldgeber um zusätzliche Beiträge bitten zu müssen, und die ihm den erforderlichen Cashflow für die Auszahlung der Begünstigten ermög- licht. Diese zweite Option wird von 30 Prozent der Befragten verfolgt. Einer der Umfrageteilnehmer erklärt, dass für viele Pensionspläne Autarkie keineswegs die erste Wahl darstellt, aber die einzige. Die niedrigen Zinsen hätten die Renten unbezahlbar gemacht. Die Möglichkeit für einen Buy-out (dass alle Pensionsverpflichtungen an einen Ver- sicherer übergeben werden) oder einen Buy-in (Sicherung des erforderlichen Cash- flows für einen Teil der Verpflichtungen durch einen Versicherer) haben die meisten Pensionspläne aufgrund ihrer Unterfinan- zierung nicht mehr. „Die niedrigen Zinsen sprechen gegen die beiden bevorzugten Optionen: Buy-out und Buy-in“, heißt es in der Studie. Daher haben auch nur wenige Pensionspläne die beiden außerbilanziellen Versicherungslösungen im Visier: Buy-out und Buy-in. Professor Amin Rajan, Projekt- leiter bei Create-Research, erklärt, woran das liegt: „Je weiter die Zinsen sanken, des- to schneller stiegen die Verbindlichkeiten der Pensionspläne. Steigende Zinssätze wer- den nicht ausreichen, um diese Spirale um- zukehren. Pensionspläne werden weitaus höhere Renditen auf ihre Vermögenswerte benötigen oder neue Finanzspritzen vonsei- ten ihrer Geldgeber.“ Sachwerte bevorzugt Da versicherungsbasierte Lösungen uner- reichbar sind, müssen Pensionspläne inno- vativere Ansätze bei der Vermögensalloka- tion verfolgen und ein Gleichgewicht zwi- schen drei Zielen herstellen, die einander eigentlich widersprechen: Rendite zur Ver- besserung des Deckungsgrads, Verringerung des Risikos im Verhältnis zu den Verbind- lichkeiten und steigende Cashflows, da im- mer mehr Mitglieder in Rente gehen. Dazu müssen sie ihre Portfolios in drei Bereiche unterteilen: renditeorientierte Anlagen, Hed- ging-Anlagen und Crossover-Anlagen. Zu den renditeorientierten Anlagen gehö- ren Aktien. Auf den vorderen Rängen der Beliebtheit rangieren hier unter den Befrag- ten globale Aktien (63 Prozent der Befrag- ten), Schwellenländeraktien (57 Prozent) und europäische Aktien (43 Prozent). Für das Hedging werden festverzinsliche euro- päische und Schwellenländeranlagen gegen- über US-Anlagen bevorzugt, die als zu teu- er angesehen werden. Crossover-Anlagen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Ihre aktienähnlichen Ren- diten bei ansonsten eher anleihenähnlichen Merkmalen sollen Kapitalzuwächse zur Schließung von Plandefiziten, regelmäßige Erträge für Rentenauszahlungen und Infla- tionsschutz zur Finanzierung der Leistungs- indexierung bieten. Zu den bevorzugten Anlageklassen gehören hier Infrastruktur Goldstandards „Buy-out“ oder „Buy-in“ werden kaum erreicht Welche Option verfolgt Ihr Pensionsplan als Teil seines „End Games“? Die Möglichkeit für einen Buy-out (dass alle Pensionsverpflichtungen an einen Versicherer übergeben werden) oder einen Buy-in (Sicherung des erforderlichen Cashflows für einen Teil der Verpflichtungen durch einen Versicherer) haben die meisten Pensionspläne aufgrund ihrer Unterfinanzierung nicht mehr. Die Mehrheit muss sich darauf verlassen, dass ihnen der Träger im Zweifelsfall unter die Arme greift. Quelle: Amundi Asset Management / Create-Research Survey 2021 Pensionspläne haben Gegenwind aus mehreren Richtungen: alternde Gesellschaften, strenge Regulierung, steigende Inflation und sinkende Zinssätze. Dieser toxische Mix macht insbesondere leistungsorientierte Renten (DB-Pläne) schwer finanzierbar. Run-off | 41 % Autarkie | 41 % Buy-out | 41 % Buy-in | 10 % 4 % | Konsolidierung Prozentsatz der Antwortenden N o. 1/2022 | www.institutional-money.com 147 T H E O R I E & P R A X I S | P ENS I ONS FONDS - S TUD I E CREAT E

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