Institutional Money, Ausgabe 4 | 2021

durchaus erschließen lassen, vorausgesetzt, er verfügt über die entsprechende Expertise und vor allem über die nötigen Teams und Ressourcen vor Ort. Ich denke, diese Vor- aussetzungen bringen wir mit. Haben Sie Zahlen für uns? Sascha Specketer: Wir beschäftigen inzwi- schen insgesamt 600 Mitarbeiter nur im Bereich Real Estate und verwalten heute bereits insgesamt 80 Milliarden US-Dollar im Immobiliensektor. Unsere Gesellschaft unterhält dabei nicht ohne Grund in vielen Städten weltweit eigene Teams, die ähnlich einem Bauträger agieren, mit Rechtsanwäl- ten vor Ort zusammenarbeiten und Kontak- te zu den Gemeinden pflegen, um aussichts- reiche Objekte zu identifizieren. Im Übrigen lassen sich nicht nur mit der Immobilie direkt attraktive Renditen erzielen. Auch Investments in Real-Estate-Debt-Anlagen bieten gute und flexible Möglichkeiten, von den Ertragschancen der Immobilienmärkte zu profitieren. Aber einmal Hand aufs Herz: Steckt hinter Ihrer Begeisterung für die alternativen Investments nicht auch ein Stück weit der gewachsene Margendruck, den auch Sie als Asset Manager zu spüren bekommen? Sascha Specketer: Ich will gar nicht verheh- len, dass auch an uns ein gewisser Margen- druck sicher nicht vorbeigeht. Deswegen begrüßen wir es natürlich, dass wir in einem Segment wie den alternativen Assets unterm Strich höhere Fees erzielen können. Am Ende aber ist es tatsächlich vielmehr ein Pull-Effekt als ein Push-Effekt, der zu höheren Allokationen entsprechender In- strumente führt. Insbesondere im Bereich des institutionellen Investments bestimmt echte Nachfrage das Angebot, was im Übrigen wie gesagt nicht verwundern kann. Denn viele Großanleger stehen vor dem Problem, dass sie ihre künftigen Verpflich- tungen mit den Einnahmen aus den Erträ- gen ihrer Investments in Einklang bringen müssen, und fragen uns deshalb nach Lösungen. Ein Thema, das gerade auch zunehmend Interesse findet, nicht nur bei Invesco, sind Themenfonds. Laufen solche Investments nicht Gefahr, ein ähnliches Schicksal zu erleiden, wie es um die Jahrtausendwende die Branchenfonds erlebt haben? Sascha Specketer: Themenfonds werden tat- sächlich sehr stark nachgefragt, allerdings trifft das bisher weniger auf die institutio- nelle Seite zu, sondern eher auf die Privat- anleger. Abgesehen davon besteht aus mei- ner Sicht schon ein echter Unterschied zu Branchenfonds, wie sie Anfang der 2000er- Jahre verstärkt aufgekommen sind. Man Vertriebskenner Sascha Specketer zeichnet als Leiter des Geschäfts von Invesco in der DACH-Region für den Vertrieb der Gesellschaft sowohl an institutionelle Investoren als auch an Privat- kunden verantwortlich. Specketer kam im Jahr 2017 durch die Übernahme des ETF-Anbieters Source durch Invesco zu dem Unternehmen. Er übernahm zunächst den ETF-Vertrieb in Deutschland, Österreich und Osteuropa. Später folgte die Leitung des Vertriebs für den Bereich Retail/Wholesale in Deutschland, vor rund zwei Jahren kam die Leitung des institutionellen Vertriebs in Deutschland hinzu. Begonnen hat Specketer seine berufliche Laufbahn im Bereich Corporate Finance bei Pricewaterhouse- Coopers. In der Folge hat er in unterschied- lichen Positionen unter anderem für Pimco in München sowie Allianz Global Investors in Frankfurt und San Fran- cisco sowie für Bear Stearns und Source gearbeitet. » Großanleger müssen ihre künftigen Verpflich- tungen mit den Einnah- men aus den Erträgen ihrer Investments in Einklang bringen. « Sascha Specketer, Vertriebsleiter DACH-Geschäft, Invesco 78 N o. 4/2021 | www.institutional-money.com T H E O R I E & P R A X I S | SASCHA SP E CKE T ER | I NVE SCO FOTO: © MARTIN JOPPEN

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