Institutional Money, Ausgabe 4 | 2021

vermieten sie und hoffen außerdem auf Wertzuwächse.“ Die Luxusimmobilien, die Estating bereits hält, rangieren im Wert zwi- schen zwei und fünf Millionen Euro und befinden sich in Berlin, Madrid und Miami. Weitere Regionen sollen hinzukommen. „Die werden dann über eine Verbriefungs- struktur den Investoren zugänglich ge- macht“, erklärt Oetken das Konzept. „Die ersten Immobilien haben wir diesen Som- mer bereits platziert, und nun geht es wei- ter.“ Individuelle Suche Er ergänzt: „Wir können auch ‚on de- mand‘ arbeiten. In dem Fall nehmen wir den Suchauftrag entgegen und schauen uns dann nach dem entsprechenden Zinshaus um, das wir dann verbriefen.“ Prime Resi- dential Property werde Investoren in ande- ren Strukturierungsformen nicht angeboten, erklärt Halblaub. Sie könnten das nur, weil Estating ein Geschäftsmodell hat, das auf Transaktion und nicht auf Bestand ausge- richtet ist. „Sagen wir, eine gute Wohn- immobilie hat eine Bruttorendite von drei Prozent. Dann gehen Kosten für die Ver- mietung, Steuerberater, Anwalt und die Strukturierung ab, sodass am Ende viel- leicht ein bis 1,5 Prozent übrig bleiben. Wenn Sie dann noch ein Prozent Manage- ment Fee zahlen müssen, rechnet sich das nicht“, erklärt Halblaub. In den Himmel wachsen die Renditen für derlei Objekte also offenbar nicht. „Wir rechnen mit einem Cash Yield von ein bis 1,5 Prozent. Außerdem erhalten die Inves- toren 100 Prozent der Wertentwicklung der Immobilie“, so Halblaub. Und er ergänzt: „Angesichts des aktuell niedrigen Zinsni- veaus und des überschaubaren Risikos ist das attraktiv!“ Real Estate Assets hätten weltweit etwa ein Bestandsvolumen von 300 Milliarden Euro. „Das ist mehr als der Aktien-, Bond- und Cash-Markt zusammen. Trotzdem beläuft sich der Immobilienanteil nur auf etwa sechs Prozent in den Investable Global Market Portfolios“, verweist Halblaub auf die im Schnitt niedrigen Allokationen. Noch kein Sekundärmarkt Und die Fremdkapitalquote? Im Basis- produkt findet kein Leverage statt, „aber die Investoren können natürlich entscheiden, ob sie einen Lombard-Kredit darauf aufneh- men möchten“, so Halblaub. Ein Leverage würde allerdings nur Sinn machen, wenn der Sollzinssatz unterhalb des Cash Yields liegt. Das könne zum Beispiel eher in der Eurozone als den USA der Fall sein. Damit die Investoren ihre Rendite etwas aufpeppen können, möchte Estating künftig auch eine zweite Produktkategorie mit Die Immobilien werden bei Estating verbrieft. Pro Objekt gibt es ein Wertpapier mit einer ISIN-Nummer. „Wir sind die bessere Alternative zur Direktanlage in Einzelimmobilien“, sagen die Gründer. Ob das so ist, wird sich zeigen. N o. 4/2021 | www.institutional-money.com 225 P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | IMMO-VERBR I E FUNG

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