Institutional Money, Ausgabe 4 | 2021

A uch wenn Immobilien an sich eine interessante Asset- klasse darstellen und vor al- lem als solide gelten, ha- ben sie doch zwei Nachteile: 1. Da es sich um relativ kapitalintensive Einzel- werte handelt, ist eine globale Streuung nur bei großen Vermögen möglich. 2. Sie sind illiquide, das heißt, Kosten so- wie Dauer des Erwerbs und des Ver- kaufs sind sehr hoch. Nun tritt ein fünf- köpfiges Unternehmerteam in den Markt ein – zum Teil bekannte Gesich- ter – und verspricht, diese beiden Nach- teile der Immobilienanlage aufzuheben. Sie haben die Firma Estating gegründet und in den vergangenen 18 Monaten etwas vorbe- reitet, das an Exporo erinnert, aber doch et- was anders ist: So wie ein Aktieninvestor Aktien-Picking betreibt, sollen Investoren mit dem Estating-Angebot Immobilien-Pi- cking betreiben können. Property Picking „Immobilien kaufen Sie bisher überwie- gend direkt, was sehr aufwendig und teuer ist. In einem Anlageportfolio können Sie Immobilien bisher entweder als passives Instrument, als ETF, oder als spezialisierten Aktienfonds, als REIT-Fonds, kaufen. Was Sie bisher nicht können, das ist, Property Picking im Anlageportfolio zu betreiben“, erklärt Martin Halblaub. Er ist einer der fünf Estating-Gründer, und manche kennen ihn noch aus seiner Zeit als Kapitalmarkt- vorstand der NordLB beziehungsweise als CEO der Schweizer Digitalbörse Six Digital Exchange. Die vier weiteren Estating-Grün- der sind Matthias Oetken (ehemals Ge- schäftsführer und CIO der Neobank N26), Kristina Jahn (früher Deutsche Annington), Vahe Andonians (Experte für künstliche In- telligenz und Gründer von Marktguru) und Daniel Vegue Dominguez (ehemals bei Cre- dit Suisse und Julius Bär beschäftigt). Die Idee der Gründer ist, Immobilien als Wertpapierinvestment in ein Bankdepot zu bekommen und dabei das Immobilienport- folio in Eigenregie zusammenstellen zu können. So unterscheidet es sich beispiels- weise von einem geschlossenen Immobi- lienfonds oder von einem Investment in die Aktie einer Wohnungsgesellschaft wie Vonovia oder Deutsche Wohnen: Dort steht das Immobilienportfolio bereits fest, wäh- rend man bei Estating selektieren kann. Einen Erstbestand von fünf Immobilien hat Estating bereits an Bord genommen. „Zumindest am Anfang konzentrieren wir uns auf Prime Residential Property und machen diese Immobilien bankfähig“, er- läutert Matthias Oetken. „Reiche Privatin- vestoren kaufen gern solche hochwertigen Wohnungen in London, Berlin oder Miami, Das neu gegründete Prop-Fintech Estating verpackt Einzelimmobilien in Zertifikate und will einen neuen Weg zum Aufbau von Immobilienportfolios ermöglichen. Der Vertrieb richtet sich nicht nur an vermögende Privatkunden, sondern auch an Family Offices und Vorsorgeeinrichtungen. Der Verbriefungsprozess Er ermöglicht es Investoren, Property Picking im Anlageportfolio vorzunehmen. Durch die Verbriefungsstruktur , die Estating in Luxemburg vornimmt, werden die Immobilien bankfähig. Quelle: Estating Prime Residential Real Estate Property Vault S&P Rating: AA+ Luxemburgisches Verbriefungs-Vehikel Wirtschaftsprüfer für die Compartments Bankfähige Real-Estate- Linked-Zertifikate ISIN ... Verbriefte Häuser » Unser Konzept ist, dass Investoren Property Picking im Anlageportfolio betreiben können. Das war bisher nicht möglich. « Martin Halblaub, Mitgründer Estating 224 N o. 4/2021 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R AT E G I E N | IMMO-VERBR I E FUNG FOTO: © MARKUS PÜTTMANN, SASUN BUGHDARYAN | STOCK.ADOBE.COM

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