Institutional Money, Ausgabe 4 | 2021

Hinweis für Leser aus Europa: Herausgegeben in Europa von MFS Investment Management (Lux) S.à r.l.,einem in Luxemburg für das Management von Luxemburger Fonds zugelassenes Unternehmen,das institutionellen Investoren Investmentprodukte und -leistungen anbietet.Der Unternehmenssitz ist in der RueAlbert Borschette 4,L‐1246 Luxemburg.Tel.: 352 2826 12800. D as Alternativszenario ist sehr viel optimisti- scher. Hier stehen die äußerst expansive Geld- und Fiskalpolitik nach Corona, die Impf- kampagnen und der erwartete Neustart vieler Volkswirtschaften im Mittelpunkt. Zurzeit hat das optimistische Szenario an den Märkten die Oberhand. Aber auch Optimisten kommen ins Grübeln, wenn die Inflation steigt. Anleiheninvestoren set- zen deshalb auf eine kürzere Duration, und auf der Jagd nach Rendite bevorzugen sie Credits gegenüber Staatsanleihen. Die Umschichtungen in Credits haben aber auch damit zu tun, dass man jetzt eine strukturell höhere Inflation nicht mehr ausschließt. Vielleicht muss die Fed, anders als sie bislang signalisiert hat, dann schon vor 2023 die Zinsen anheben. Weil die Spreads jetzt wieder so eng sind wie vor Coro- na, bieten sie bei Kursverlusten dann kaum noch einen Puffer. Konsequenzen für Anleger Die niedrigen Renditen und Spreads können An- leiheninvestoren nicht gleichgültig sein. Wirklich langfristige Anlagen fallen aufgrund der extrem expansiven Geldpolitik schwer. Sie hat die Zin- sen ins Bodenlose gedrückt, sodass Investoren mehr Alpha brauchen, um ähnliche Gesamter- träge zu erzielen wie früher. Im aktuellen Marktumfeld bietet sich daher ein aktiver, flexibler Langfristansatz mit einem um- fassenden Anlageuniversum an. Er bietet die Aussicht auf höhere Gesamterträge durch un- terschiedliche Alphaquellen. Hinzu kommt, dass die Notenbanken Investoren zu höheren Risiken ermutigen, um den gleichen Gesamtertrag zu erzielen wie früher. Für wichtig halten wir daher ein kompetentes Research, um nicht nur die Alphachancen der Einzelwert- auswahl zu nutzen, sondern auch Verlustrisiken zu managen. Viele Investoren scheinen wegen der expansiven Geldpolitik Ausfallrisiken näm- lich nicht mehr zu fürchten. Renditechancen Wer sein Anlageuniversum ausweitet und auf einen flexiblen internationalen Multi-Asset-Ansatz setzt, kann das für den erforderlichen risikoad- justierten Ertrag nötige Alpha mitunter leichter erzielen. Man steht aber vor einem Dilemma: Wenn man zu viel in High-Yield- und Emerging- Market-sAnleihen investiert, ist das Anleihenport- folio eng mit Aktien korreliert, und die Verlustrisi- ken steigen. Investiert man aber zu wenig, wer- den die Ertragserwartungen wohl nicht erreicht. Da die Portfolioallokation gerade jetzt nicht frei von Risiken ist, sollte man auf unterschiedliche Alphaquellen setzen und dabei die defensiven Eigenschaften von Anleihen nutzen. Zwar gibt es nicht den einen Königsweg, um den Ertrag eines Multi-Asset-Portfolios zu steigern, aber doch eine Reihe von Ansätzen. Hier sind vier: Duration steht wie erwähnt zurzeit nicht hoch im Kurs. Verzerrungen an den Anleihenmärkten können aber für Alphachancen sorgen. Es wird interessant sein, wie die einzelnen Märkte nach der Pandemie dastehen. Nach Jahren synchro- ner Zinsen dürfte die Marktvolatilität steigen, und die Erträge sollten heterogener werden. Für aktive Manager ist das eine Chance. Credits: Lange hat man versucht, mit Credits den Ertrag zu steigern. Angesichts der oft engen Spreads – bei internationalen Investment-Grade- Anleihen, High-Yield- und selbst Emerging-Mar- kets-Unternehmensanleihen – zählen aber mehr denn je eine umsichtige Einzelwertauswahl und Diversifikation. Hinzu kommt die Korrelation zwi- schen Credits und Aktien. Bei Titeln mit niedri- geren Ratings sind hohe Verluste möglich. Liquidität: Investoren sagen bisweilen, dass sie keine Liquidität brauchen, bis dann plötzlich alles anders ist. Die Märkte können noch so liquide sein und doch plötzlich austrocknen. Es ist wich- tig zu wissen, welche Positionen man schnell liquidieren kann – gerade in schwierigen Markt- phasen. Wer in illiquide Titel investiert, braucht für ihr Risiko auf jeden Fall einen angemesse- nen Ausgleich, der mehr ist als ein etwas höhe- rer Spread. Sonst können liquide Anleihenport- folios langsam, aber sicher illiquide werden. Leverage: Wie Duration ist auch Leverage aus der Mode. Nach der internationalen Finanzkrise wurde er aber allmählich wieder als risikoreiche Renditequelle akzeptiert. Wie die jüngsten Hedge- fonds-Debakel gezeigt haben, ist Leverage noch immer genauso gefährlich wie früher. Man braucht die nötige Sicherheit und ein überdurch- schnittlich gutes Risikomanagement. Bei internationalen Multi-Asset-Portfolios nutzen wir diese vier Alphaquellen zusammen mit einem stabilen Risikomanagement. Unsere Ziele sind Diversifikation, stetiges Alpha und stetige risikoadjustierte Erträge. Ein aktiver und flexibler Langfristansatz mit einem umfassen- den Anlageuniversum und einem ausgeprägten Schwerpunkt auf der Einzelwertauswahl sorgt für mehr Möglichkeiten und Anlagechancen. Aufgrund der zurzeit niedrigen Renditen, der engen Spreads und der hohen Unsicherheit scheint das wichtiger denn je. Alpha mit Anleihen Anleiheninvestoren haben es nicht leicht. Die Konkurrenz zweier Szenarien sorgt für Verunsicherung: Pessimisten betonen die hohen Schulden der Unternehmen, die Abhängigkeit der Kurse von den Notenbanken (und die damit einhergehende Anfälligkeit), die in vielen Ländern hohe Arbeits- losigkeit und die große Outputlücke. PARTNER-PORTRÄT Kontakt MFS Investment Management Company (LUX) S.à.r.l. Bockenheimer Landstraße 43 60325 Frankfurt Tel.: +49/69/427 26 28-14 Fax: +49/69/427 26 28-16 E-Mail: ldetlefs@mfs.com Internet: mfs.com Pilar Gomez-Bravo Director of Fixed Income – Europe INVESTMENTPERSPEKTIVEN FOTO: © MFS ANZEIGE

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