Institutional Money, Ausgabe 3 | 2021

E ine Zeit lang dach- ten viele, rund um die Bundestags- wahl käme es zu einer Art Rentenwahlkampf. Schließlich ist eine auskömmli- che Altersversorgung für alle Bevölkerungsteile eines der gro- ßen gesellschaftlichen Themen, das es zu lösen gilt. Die Bevöl- kerung weiß das und wünscht sich Lösungen – am liebsten solche, die nicht wehtun. Aber bei diesem Thema tut jede Lö- sung auf die eine oder andere Weise weh: Entweder muss das Renteneintrittsalter hochgesetzt werden, oder die Beiträge müs- sen angehoben beziehungsweise die Basis der Beitragszahler ver- breitert werden, oder die Leis- tungen werden verringert – oder alles ein wenig. Junge Fachkräf- te aus dem Ausland zu holen löst das Problem nicht, zumin- dest nicht langfristig, denn auch sie werden älter und haben dann Rentenansprüche. Das Problem über höhere Steuerzuschüsse zu lösen, stößt irgendwann an Grenzen. Im Prä-Covid-Jahr 2019 lagen die Steuerzuschüsse für die gesetz- liche Rentenversicherung be- reits bei knapp 26 Prozent des Bundeshaushalts. Laut einer Berechnung des Wissenschaft- lichen Beirats des Wirtschafts- ministeriums droht im Jahr 2060 ohne Reformen eine Er- höhung der Bundeszuschüsse in die gesetzliche Rente auf über 60 Prozent des Bundeshaushalts (sic!). Darin sind die Beamten- pensionen noch nicht einmal enthalten. Insofern tun die Parteien gut daran, überzeugende Renten- konzepte zu entwickeln. Aber die Wahrheiten, mit denen man dann herausrücken müsste, sind nicht angenehm und daher nicht wahlkampftauglich. Dennoch haben die Fraktionen Konzepte und Ideen zum Thema Alters- vorsorge, und nach denen hat Institutional Money sie gezielt gefragt. Alle sechs Fraktionen haben geantwortet. ANKE DEMBOWSKI Rentenalter hochsetzen? Staatsfonds gründen? Oder doch eine Bürgerversicherung? Die Ideen der Parteien und Fraktionen zum Thema Altersvorsorge sind vielschichtig. Politische Ideen zur Altersvorsorge Das System der Altersvorsorge in Deutschland gehört renoviert. Die Fraktionen haben unterschiedliche Ideen, wie man dabei weitsichtig und gerecht vorgehen könnte. Peter Weiß, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der CDU/CSU -Bundes- tagsfraktion Markus Kurth MdB, Sprecher für Rentenpolitik Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Ralf Kapschack, Bundes- tagsabgeordneter und Mit- glied im Ausschuss für Arbeit und Soziales der SPD Johannes Vogel, stell- vertretender Bundesvor- sitzender und Sprecher für Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik der FDP Matthias W. Birkwald MdB, rentenpolitischer Sprecher für DIE LINKE im Bundestag Ulrike Schielke-Ziesing, rentenpolitische Sprecherin der AfD- Bundestagsfraktion 280 N o. 3/2021 | www.institutional-money.com S T E U E R & R E C H T | BAV DE R PAR T E I EN FOTO: © CLAUDIA THOMA FOTOGRAFIE, SPD, STEFAN KAMINSKI, FDP, STELLA VON SALDERN / DEUTSCHER BUNDESTAG, AFD, BILDERSTOECKCHEN | STOCK.ADOBE.COM 

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