Institutional Money, Ausgabe 3 | 2021

Extraerträge sorgen soll, sondern durch die andere Seite der Put-Call-Parität (siehe In- fo-Kasten „Put-Call-Parität“ am Ende des Artikels) , nämlich durch Puts auf den VIX, deren Strike-Preis deutlich im Geld (ITM- oder In-the-Money-Put-Optionen) steht. Optimale Verlustkontrolle „Der Vorteil dabei ist, dass man die maximale Verlusthöhe immer kennt, da sie immer der eingesetzten Put-Prämie entspricht“, wie Fondsmanager Bern- hard Brunner, einer der drei Gründer und Geschäftsführer von finccam in- vestment, erklärt. Ein Gefühl für ein derartiges Verlustszenario erhält man, wenn man sich die Rollrisikoprämie im langjährigen Vergleich ansieht (siehe Chart „Wie sich die Verteilung von Rollrisikoprämien über 15 Jahre dar- stellt“) : Diese liegt in der historischen Betrachtung bei 1,8 VIX-Punkten. Die Verteilung weist dabei in etwas mehr als drei Viertel aller Fälle einen positiven Ertrag aus, ist aber linksschief. Risikomanagement Die teils sehr ausgeprägten Spitzen nach unten und damit die Drawdowns gering zu halten ist die wichtigste Herausforderung. Dafür gibt es verschiedene Werkzeuge wie die bereits erwähnte eingebaute Verlustober- grenze in Form der bezahlten Put-Prämien. Ein Handelsfilter sorgt außerdem dafür, dass Trades nur eingegangen werden, wenn die erwartete Rollprämie auch positiv ist. Auch die Positionsgröße spielt eine Rolle: Deren Skalierung erfolgt in Abhängigkeit vom Marktumfeld. Zudem können die Basispreise der verwendeten VIX-Puts je nach Situation etwas variieren, sind aber immer im Geld. Wichtig ist die Steilheit der Volatilitäts- strukturkurve: Je steiler diese ist, desto höher fallen die Rollrenditen aus. Meist setzt finccam ITM-Puts mit Laufzeiten von zwei bis drei Monaten ein. Zwecks Glät- tung der Ergebnisse werden diese Positio- nierungen zeitlich versetzt eingegangen und machen in Summe meist drei bis vier Pro- zent des Fondsvermögens aus. Der Rest des Fondsvermögens wird in sehr hoch geratete Anleihen angelegt. In aller Regel laufen diese Put-Optionen systematisch entweder mit Gewinn oder Verlust aus und verfallen im schlimmsten Fall wertlos. Allerdings kann das Fondsmanagement dort, wo es sich lohnt, diskretionär eingreifen und eine Wie sich die Verteilung von Rollrisikoprämien über 15 Jahre darstellt Die Rollrisikoprämie ist im Durchschnitt deutlich positiv, jedoch asymmetrisch. Die Linksschiefe der Verteilung wird aus den im Zeitverlauf seit 2007 abgetragenen Rollrisikoprämien unmittelbar einsichtig. Die auftretende Fat-Tail-Problematik muss durch das Risikomanagement abgemildert werden. Quelle: finccam investment GmbH Selten, dann aber stark negativ: 23,5 % der Fälle Meist positiv: 76,5 % der Fälle Im Mittel positiv: ∅ 1.8 -Punkte -60 -40 -20 0 20 40 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 Rollrisikoprämie VIX (in VIX-Punkten.) » Das Risikomanagement ist ein wesentliches Element für die Umsetzung der Rollrisikoprämie. « Dr. Wolfgang Mader, Mitgründer und Geschäftsführer der finccam investment GmbH, München » Unsere Rollrisikoprämienstrategie eignet sich als Diversifikationsinstru- ment in Aktien-Krisenzeiten. « Dr. Reinhold Hafner, finccam investment GmbH, München 212 N o. 3/2021 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N | V I X - ROL L R I S I KOPRÄMI E FOTO: © FINCCAM INVESTMENTS GMBH (2)

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