Institutional Money, Sonderausgabe 2 | 2021

Der ECBF verbindet eine breite nachhaltige Wirkung mit ho- hem Schutz privaten Kapitals Anzeige Der von der Europäischen Investitionsbank initiierte European Circular Bioeconomy Funds (ECBF) ist ein Novum am europäischen Fondsmarkt. Im Interview erläutern Jens Giltjes von Hauck & Aufhäuser und Dr. Michael Brandkamp von der ECBF Management GmbH, um was es bei dem Fonds geht, wie er investiert und welche speziellen Herausforderungen mit dessen Auflage und Verwaltung verbunden sind. Was steckt hinter der Idee des ECBF? Michael Brandkamp, ECBF: Der Fonds investiert in innovative und wachstums- starke Unternehmen der Bioökonomie mit dem Ziel die biobasierte Kreislauf- wirtschaft in Europa zu fördern. Konkret geht es unter anderem um Investitionen in umweltschonende Landwirtschaft, neue Agrartechnologien, um nachhaltige Verpackung und Baumaterialien sowie naturbasierte Kosmetik oder das Re- cycling von Textilien. Europa ist in der Forschung dazu zwar weltweit führend, allerdings fehlt es an Wachstumsfinan- zierung. Deshalb hat die Europäische Investitionsbank (EIB)) den Venture- Capital-Fonds ECBF initiiert und dort €100 Millionen investiert. Jens Giltjes, H&A: Wichtig ist auch, dass der Fonds, der ein Zielvolumen von 250 Mil- lionen Euro hat, so konzipiert ist, dass er als Public-Private-Partnership (PPP-Fonds) öffentliche und private Investoren bündelt. So soll eine möglichst breite Wirkung, bei gleichzeitig höherem Schutz des privaten Kapitals, erzielt werden. Wie funktioniert dieser Schutz? H&A: Möglicherweise anfallende Verluste werden zuerst von den öffentlichen Inves- toren getragen. Erst wenn dieser Puffer aufgebraucht ist, würden auch die ande- ren Investoren diese anteilig mittragen müssen. ECBF: Durch diese „Layered Structure“ wird das Risiko signifikant gesenkt und eine substanziell abgesicherte Mindest- verzinsung ermöglicht. So entsteht ein attraktives Chancen-Risiko-Profil für pri- vate Investoren. Welche speziellen Herausforderungen ergaben sich daraus bei der Auflage des Fonds? H&A: Zunächst gab es etliche beteiligte Partner, deren Interessen und internen Verfahren bei der Auflage berücksichtigt werden mussten. Dass der Fonds in die Artikel 9-Klassifizierung der Sustainable- Finance-Disclore-Regulation (SFDR) fällt, das heißt zu den nachhaltigsten aller Finanzmarktprodukte gehört und ein Impact-Fonds ist, bedeutet zudem, dass der ESG-Schwerpunkt des Fonds bis in die Zielinvestments hinunter implemen- tiert wird. Dafür müssen regelmäßig spezielle ESG-Reports, die den Nachweis für die Nachhaltigkeit der Investitionen des ECBF liefern, erstellt werden. Sicherlich war es auch eine Herausforde- rung, dass die Fondsgründung und die Akquise in die erste Phase der Covid 19- Krise fiel. ECBF: Dennoch ist es gelungen, den ECBF im August 2020 an den Start zu bringen. Im Dezember 2020 erreichte der Fonds in einem zweiten Closing ein Volumen von 175 Millionen Euro. Mindes- tens bis August dieses Jahres können weitere Anleger in den Fonds investieren. Gibt es besondere Gründe dafür, warum der Fonds in Luxemburg eingerichtet wurde? H&A: Mehrere Gründe sprachen für den Finanzplatz Luxemburg. Zum einen spiel- te es eine Rolle, dass der Sitz der EIB in Luxemburg ist. Zum anderen sind dort die regulatorischen Rahmenbedingungen so © Noah Buscher, Unsplash » «

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