Institutional Money, Sonderausgabe 2 | 2021

te Birgit Havlik, Portfoliomanagerin des Dual Return Fund, im Herbst 2019 in die Kaukasusregion und besuchte Armenien und Georgien, um den lokalen Mikrofinanz- sektor zu beobachten sowie das Manage- ment und die Kunden mehrerer Banken und Mikrofinanzinstitute zu treffen. Ihr Bericht fällt bemerkenswert persön- lich aus: „Gemeinsam mit dem Filialleiter und dem Kreditsachbearbeiter besuchten wir ein Einzelhandelsgeschäft in Ijevan. Die Besitzerin ist 39 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann, zwei Söhnen und Schwiegereltern in Ijevan. Das Geschäft wurde vor einem Jahr eröffnet, um ihr Einkommen zu diversifizie- ren. Die Familie verfügt auch über Lastwa- gen und bietet Logistikdienstleistungen an. In dem Geschäft verkaufen sie Accessoires, Silberschmuck, Taschen und Kosmetik. Die Produkte, die sie anbieten, sind von hoher Qualität. Die Besitzerin arbeitet auch als Physiologin im SOS-Kid’s Village. Sie ist seit 2018 bei SEF – einem von der Zentral- bank der Republik Armenien als Universal Credit Organization (UCO) lizenzierten und regulierten Kreditinstitut, mit dem C-Qua- drat vor Ort bei der Kreditvergabe zusam- menarbeitet – und nutzte das Darlehen, um das Geschäft zu erweitern und einen Last- wagen zu kaufen.“ Will man echten Impact erzielen, setzt das also eine tiefgreifende Auseinander- setzung mit Unternehmen, regionalen Ge- pflogenheiten und nicht selten den Behör- den vor Ort voraus. Geschieht all das, so werden neben den Renditen, die mit her- kömmlichen Investments vergleichbar sind, auch echte Verbesserungen der Lebensum- stände vor Ort erzielt. HANS WEITMAYR » Die Besitzerin nutzte das Darle- hen, um das Geschäft zu erweitern und einen Lastwagen zu kaufen. « Birgit Havlik, Portfoliomanagerin C-Quadrat / Vision Microfinance Case Study Impact-Infrastruktur Gesundheitswesen: Lido di Venezia Das Objekt beherbergt das Pflegeheim Stella Maris und die Rehabilitationsklinik San Camillo, die unter anderem auf motorische Störungen spezialisiert ist. Quelle: Franklin Templeton ALLE BETTEN STAATLICH SUBVENTIONIERT 115 KRANKENHAUS- BETTEN Pl1017 100 für die Einwohner Venetiens 15 für Nicht-Einwohner 125 PFLEGEHEIM BETTEN Geringer Pflegebedarf: 142 Hoher Pflegebedarf: 47 Selbstversorgung: 11 Behindert/vegetativ: 14 22,6 % Anteil der Bevölkerung über 65 Jahren (Venetien), dürfte bis 2038 auf 33,0 % steigen 82 € Übernachtungskosten pro Tag im Krankenhaus (90 € – nationaler Durchschnitt) 80,0 THG-Emissionen (kg C0 2 pro m 2 ) 12.672.831 Energie- verbrauch (kWh) 55.256 Wasser- verbrauch (m 3 ) KPls UND STATISTIKEN Gesellschaft Umwelt Das Krankenhaus bietet staatlich subventionierte Behandlungen und Diagnosen für mehrere der Krankheiten und Beeinträchtigungen an, die nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation (World Trade Organization, WHO) im Rahmen einer grundlegenden Gesundheitsversorgung abgedeckt sein sollten. Ziele für nachhaltige Entwicklung Vor dem Erwerb wurden sowohl das Pflegeheim als auch die Klinik von einem finanziell angeschlagenen Betreiber geleitet, und unserer Ansicht nach ließ die Qualität zu wünschen übrig. Im Zuge der Akquisition hat unsere Strategie dazu beigetragen, zwei erstklassige Betreiber für die Verwaltung der Immobilie zu gewinnen, um deren Wert für die Gemeinde deutlich zu steigern. Anfänglich Prognostiziert UMFANG Gesellschaft 3 5 Zwar schneidet das Objekt in Bezug auf seinen Schadstoffausstoß und Wasserverbrauch unterdurchschnittlich ab, doch die beeindruckende Zahl an Grünflächen und die Biodiversität vor Ort sorgen dafür, dass die Gesamt- punktzahl den Durchschnittswert von SDG 11.7.1 erreicht. Wir sehen die Möglichkeit, es in eine überdurchschnittlich leistungsstarke Anlage zu verwandeln. Dafür wird jedoch eine umfangreiche Zusammenarbeit mit den neuen Mietern erforderlich sein, wobei der Schwerpunkt auf umwelt- technischen Verbesserungen liegen wird. Anfänglich Prognostiziert Umwelt 3 3 I MP A C T : CA S E S TUDY A S S E T MANAGE R N o. 2/2021 | institutional-money.com 57

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